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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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pharmakologische und galenische Forschung auf diesem Gebiet.
    •Es liegt daher auf der Hand, dass neue Produkte, die wirksame Adultizide und echte Wachstumshemmer von unreifen Formen in der Umgebung kombinieren
(Frontline Combo
®), eine echte Bereicherung des therapeutischen Arsenals darstellen. Dennoch kann kein Präparat die gute Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Tierbesitzer ersetzen, die erst einen wirksamen Einsatz der Präparate ermöglicht.
    Veränderung der allergischen Reaktion des Wirtstiers

    •Die Desensibilisierung ist nur begrenzt bis gar nicht wirksam, vermutlich aufgrund der komplexen Pathogenese der Erkrankung hinsichtlich ihrer immunologischen Faktoren.
    •Antihistaminika sind, zweifellos aus denselben Gründen, ebenfalls wirkungslos.
    •Daher kann sich eine Kortikoidtherapie als notwendig erweisen. Vorzugsweise nimmt man Wirkstoffe mit kurzer Halbwertszeit p. o., exakt abgestimmt und zeitlich begrenzt (
Kortikoidtherapie
). Die wiederholte Anwendung von injizierbaren Kortikoiden mit Retardwirkung findet derzeit wenig Akzeptanz, außer in bestimmten Fällen (Wesen des Tiers, Kosten nebensächlich, ausdrücklicher Wunsch des Tierbesitzers).
    Ursachen für Therapiefehlschläge bei FAD

    •Abhän gig von der Verständigung zwischen Tierarzt und Tierbesitzer. In den meisten Fällen sind Fehler in der Flohbekämpfung bzw. -prophylaxe am betroffenen Tier, den Kontakttieren und der Umgebung die Ursache für Misserfolge.
    •Ein Diagnosefehler, etwa wenn man eine atopische Dermatitis oder Futtermittelallergie als Begleiterscheinung zur FAD nicht erkannt hat.
    •Feststellung einer Resistenz der Flöhe gegen die Insektizide. So erfordert jeder Einzelfall von FAD eine spezielle Therapie, und die enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Tierbesitzer ist der Schlüssel zum Erfolg.
    Flüssigkeitsverluste
    Dehydratation
.
    Follikulitis
    Pyodermien
.
    Fortpflanzungsmanagement
    Definition
    Zum Fortpflanzungsmanagement zählen alle Maßnahmen zur Anpassung der Fruchtbarkeit eines Tieres an die Wünsche seines Besitzers ( Tab. 1.52 ). Bei den kleinen Haustieren soll durch Kastration, Unterdrückung oder Unterbrechung der Läufigkeit oder Abtreibung vor allem die Fortpflanzung verhindert werden.
    Tab. 1.52 Fortpflanzungsmanagement
    Kastration bzw. Sterilisation

    •Männliche Tiere: Kastration bei Hund und Katze, Vasektomie beim Rüden (Sterilisation).
    •Weibliche Tiere: Ovarektomie oder Ovariohysterektomie, bevorzugt vor Eintreten der Geschlechtsreife oder im Anöstrus.
    Die Kastration unterbindet jegliche physiologische und pathologische geschlechtsspezifische Veränderung. Bei der Hündin kann das Risiko für Mammatumoren durch Kastration vor der Geschlechtsreife reduziert werden. Der Kätzin bringt die Kastration keine Nachteile, bei der Hündin kann sie jedoch zur Gewichtszunahme und bei Frühkastration zum genitalen Infantilismus mit Vulvaatrophie und Neigung zu perivulvärer Dermatitis führen. Die Hündin kann nach der Kastration eine Urininkontinenz entwickeln, die medikamentös mit Ephedrinhydrochlorid
(Caniphedrin
®) korrigiert werden kann, initial für etwa 10 Tage 2 mg/kg p. o. und bei Erfolg auf die Hälfte oder weniger bis zur niedrigstwirksamen Erhaltungsdosis reduziert, oder mit Phenylpropalonaminhydrochlorid
(Propalin-Sirup
®) in der Dosierung von 1 mg/kg 3 × tgl. p. o. Auch andere Techniken, beispielsweise die intraurethrale Injektion von Kollagen, wurden als erfolgreich beschrieben.
    Läufigkeitsunterdrückung und -unterbrechung
    Durch Einsatz von Progestagenen kann die Läufigkeit unterdrückt oder unterbrochen werden, ohne die spätere Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Zum Einsatz kommen Medroxyprogesteronacetat
(Perlutex®, Sedometril
®), Megestrolacetat
(Megestat
® [H. M.]), Delmadinonacetat
(Tardastrex
® ad us. vet.) und Proligeston
(Delvosteron
®).

    • Läufigkeitsunterdrückung:
    •Orale Medikation:
    –Hündin: Medroxyprogesteronacetat
(Supprestral
® Tbl), 0,05 mg/kg/d oder 0,1 mg/kg jeden 2. Tag über mehrere Wochen. Therapiebeginn 1 Woche vor dem zu erwartenden Proöstrus. Aufgrund des Therapieschemas nur wenig praktiziert.
    –Katze: Medroxyprogesteronacetat
(Perlutex®, Sedometril
®), 5 mg 1 ×/Woche, solange die Rolligkeit unterdrückt werden soll.
    •Parenterale Medikation:
    –Proligeston
(Delvosteron
®).
    –Medroxyprogesteronacetat.
    • Läufigkeitsunterbrechung:
    •Hündin:
    –Orale Medikation: Therapiebeginn in den ersten 2 Tagen des

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