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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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verschlimmern.
    Möglich ist der Einsatz von Anxiolytika und Antidepressiva:
Alopezie (feline selbstinduzierte
).
    Diabetes (renaler, De-Toni-Fanconi-Syndrom)
    Definition
    Diese Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine verminderte Rückresorption von Glukose durch die Nierentubuli, die eine Glukosurie bei bestehender Normoglykämie auslöst.
    Klinisch gesehen ist diese Erkrankung asymptomatisch, nur die Laborwerte zeigen eine Glukosurie bei normalem Blutglukosespiegel.
    Der renale Diabetes kann kongenital bedingt oder sekundär die Folge einer organischen Nephropathie mit Veränderung der tubulären Resorption sein. Häufig vermehrte Ausscheidung anderer Metaboliten im Urin (Wasser, Natrium, Kalium, Aminosäuren, Bikarbonate, Phosphate), was zu einem Defizit dieser Metaboliten führt.
    Therapie
    Es existiert keine spezifische Therapie.
    Therapeutisch müssen die festgestellten metabolischen Störungen kompensiert werden.
    Diabetes insipidus
    Definition
    Deutlich und dauerhaft vermehrter Harnabsatz (> 50 ml/kg) und übermäßiger Durst (> 100 ml/kg), entweder aufgrund eines Mangels an antidiuretischem Hormon (ADH) infolge einer organischen (hypophysärer Diabetes insipidus) oder Funktionsstörung (psychogener Diabetes insipidus, Potomanie) oder aufgrund fehlender Ansprechbarkeit der Nieren auf ADH (renaler bzw. nephrogener Diabetes insipidus).
    Diagnostik
    Vorliegen einer starken Polyurie-Polydipsie in Verbindung mit einer Hyposthenurie (< 1005), ohne zusätzliche Urinbestandteile. Das Fehlen bestimmter Symptome kann die Differentialdiagnose erleichtern. Besonders der Allgemeinzustand kann zufriedenstellend und der Appetit unverändert ( ≠ chronische Niereninsuffizienz) oder erhöht (≠ Diabetes mellitus) sein.
    Differentialdiagnosen mit Polyurie-Polydipsie (
Polydipsie-Polyurie-Syndrom (Diagnostik
, Tab. 1.29 )):
    •Die Trinkmenge und die ausgeschiedene Urinmenge müssen festgestellt werden, ferner das spezifische Uringewicht, und auf vorhandene zusätzliche Urinbestandteile (Proteinurie, Glukosurie) untersucht werden.
    •Parallel dazu müssen verschiedene Blutwerte bestimmt werden.
    Tab. 1.29 Differentialdiagnosen Polyurie/Polydipsie
    Differentialdiagnosen bei verschiedenen Formen des Diabetes insipidus: Es können unterschiedliche Tests unter Berücksichtigung des Hydrierungszustands des Tiers und seines Allgemeinzustands durchgeführt werden. Bei einem älteren Tier oder bei Verdacht auf Niereninsuffizienz (ohne direkten Zusammenhang mit dem Diabetes insipidus, sondern nach dem allgemeinen Prinzip, dass ein Tier gleichzeitig an mehreren Erkrankungen leiden kann) sollte vor und ggf. zwischen den einzelnen Tests die Nierenfunktion überprüft werden (Messung von Blutharnstoff).
    Durstversuch

    •Schrittweise Reduzierung der angebotenen Wassermenge (bis zu 60 ml/kg/d), 3 – 4 Tage vor Versuchsbeginn mit strenger Überwachung des Hydrierungszustands. Obwohl diese „Vorbereitung“ fakultativ ist, erweist sie sich im Verlauf des eigentlichen Versuchs als nützlich für einen einfacheren Nachweis einer Urinkonzentration.
    •Zu Beginn der Durstperiode wird der Hund gewogen. Im weiteren Verlauf wird er regelmäßig alle 2 Stunden gewogen. Der Durstversuch wird eingestellt, wenn ein Gewichtsverlust von über 10 % festgestellt wird. Die Harnblase wird entleert und das spezifische Uringewicht gemessen. Diese Messung erfolgt regelmäßig ebenfalls alle 2 Stunden, um festzustellen, ob der Durstversuch zu einer Urinkonzentration führt.
    •Vollständiger Entzug von Wasser und Futter. Urinproben am T0, T0 + 4 h und T0 + 8 h zur Messung des spezifischen Uringewichts oder der Osmolarität.
    • Bei konzentriertem Urin: gesundes Tier oder Potomanie.
    • Bei nicht konzentriertem Urin: hypophysärer oder renaler Diabetes insipidus. Diese beiden Formen können mit einem zusätzlichen Test („Desmopressin-Test“) unterschieden werden, der nur dann durchgeführt wird, wenn es der Zustand des Tiers erlaubt.
    Desmopressin-Test

    •Weist das Tier nach Be ginn des Durstversuchs keine höhere Urinkonzentration auf, erfolgt die Applikation von 2 – 4 Trp.
Minirin
® (H. M.) in den Konjunktivalsack – oder die Injektion von 2 – 5 μg s. c. –, ohne Wasser anzubieten. Das spezifische Uringewicht sollte nach 1 h, 2 h und 3 h gemessen werden.
    • Interpretation: Beim gesunden Hund oder einem Hund mit psychogenem oder hypophysärem Diabetes insipidus ist im Verlauf der Desmopressin-Tests eine deutliche Urinkonzentration

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