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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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festzustellen ( Tab. 1.30 ).
    Tab. 1.30 Differenzierungsmethoden von hypophysärem Diabetes insipidus, Potomanie und renalem bzw. nephrogenem Diabetes insipidus im Vergleich
    Therapie
    Hypophysärer Diabetes insipidus Substitutionsbehandlung
    (Dauertherapie): Desmopressin
(Minirin
® [H. M.]): Analog zu Vasopressin. 1 – 2 Trp. tgl. (0,05 – 0,15 ml) ins Auge geben. Die Dosierung je nach Ergebnis ändern.
    Psychogener Diabetes insipidus (Potomanie)
    In diesem Fall muss eine neue Verhaltensweise eingeführt werden:
    •Die Gewohnheiten des Hundes verändern.
    •Verhaltenstherapie
    •Die verfügbare Wassermenge schrittweise reduzieren.
    Renaler Diabetes insipidus
    Eine Therapie ist wenig wirkungsvoll. Man kann es dennoch mit Hydrochlorothiazid (div. H. M.) versuchen: 1 mg/kg/d, das bei einem an Diabetes insipidus erkrankten Tier durch die Förderung der Ausscheidung von Natrium die Wiederaufnahme von Natrium in der Niere hemmt (paradoxer Effekt).
    Diabetes mellitus
    Definition
    Ein durch chronische Hyperglykämie gekennzeichnetes Syndrom aufgrund einer schlechten Verwertung der Glukose durch die Zellen, hervorgerufen durch einen absoluten oder relativen Insulinmangel.
    Tab. 1.31 gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Formen des Diabetes mellitus.
    Tab. 1.31 Klassifizierung, Pathogenese und Ätiologie des Diabetes mellitus
    Hinweis: Der Begriff „Prädiabetes” bezeichnet ein Vorstadium zum insulinunabhängigen Diabetes, das durch eine Störung der Regelmechanismen zur Glukoseausschüttung gekennzeichnet ist. Sie kann durch verschiedene Tests (u. a. „Glukosebelastungstest”) festgestellt werden, die bei adipösen, kontrazeptiv oder mit Kortikoiden behandelten Hündinnen durchgeführt werden sollten.
    Symptome
    Symptome aller Formen des Diabetes mellitus

    •Glukosurie.
    •Polyurie/Polydipsie.
    •Polyphagie.
    Zusätzliche Symptome
    Symptome bei insulinabhängigem „juvenilem Diabetes“ oder insulinpflichtigem „magerem Diabetes“:
    •Abmagerung.
    •Ketonurie.
    Zusätzliche Symptome
    Symptom bei insulinunabhängigem „übergewichtigem Diabetes“: Adipositas.
    Langfristige Komplikationen

    •Bilaterale Katarakt.
    •Bakterielle Infektionen (Zystitis).
    •Hepatomegalie.
    •Hyperlipämie.
    •Plantigradie.
    Diabetische Ketoazidose

    •Allgemeinsymptome: Anorexie, Dehydrierung.
    •Neurologische Symptome: Depression, Koma.
    •Respiratorische Symptome: verlangsamte und vertiefte Atmung.
    •Magen-Darm-Symptome: Erbrechen.
    Diagnostik
    Diabetes

    •Glukosurie.
    •Nüchternhyperglykämie (> 1,80 g/l); zwischen 1,3 und 1,8 g/l: möglicher Diabetes mellitus.
    •Messung der Fruktosaminkonzentration: Marker der durchschnittlichen Glukosekonzentration im Verlauf von 1 – 3 Wochen vor Blutentnahme. Normalwerte:
    •Hund: 260 – 340 μmol/l,
    •Katze: 220 – 340 μmol/l.
    •Die Messung von glykosyliertem Hämoglobin ist genauso aussagekräftig, jedoch für Karnivoren derzeit nicht verfügbar.
    Klassifizierung des Diabetes

    •Berücksichtigt das Alter des Tiers, seinen klinischen Zustand (v. a. die Adipositas) sowie den Nachweis von Ketonkörpern im Harn.
    •Messung des Insulinspiegels ( Tab. 1.31 ).
    Prädiabetischer Zustand

    •Die Diagnose eines Prädiabetes ist schwierig. Sie beruht auf dem Glukosebelastungstest zur Überprüfung der Fähigkeit der Inselzellen, auf die Höhe des Blutzuckers zu reagieren.
    •Gleichzeitige Bestimmung des Glukose- und Insulinspiegels im Blut.
    •Bei erwiesenem Diabetes ist der Glukosebelastungstest gefährlich.
    •Injektion von 0,6 g Glukose/kg i. v., Messung des Glukosespiegels nach der Injektion, danach alle 30 min über 3 h.
    Gesunder Hund: Die Glukosekonzentration kehrt innerhalb von 48 Minuten zum initialen Wert zurück, dann reguliert sie sich nach einer kurzen Hypo glykämie innerhalb von 60 – 90 Minuten (90 Minuten bei der Katze).
    Prädiabetischer Hund: Die Rückkehr zum initialen Wert erfordert mehr als 1 Stunde, und die sekundäre Hypoglykämie ist stärker ausgeprägt und hält länger an.
    Therapie
    Futteranpassung
    Prinzipien:
    Eine angepasste Diät soll die postprandialen Schwankungen des Blutzuckerspiegels beschränken, ein optimales Gewicht aufrechterhalten und mögliche Komplikationen verhindern (Hyperlipämie, chronisches Nierenversagen). Kohlenhydrate werden streng kontrolliert zugeführt, die Energiezufuhr wird auf angemessenem Niveau gehalten.

    •Diabetischer Hund mit normalem Körpergewicht: Beibehaltung einer

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