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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Erhaltungsdiät.
    •Diabetischer adipöser Hund: Die Energiezufuhr wird auf 80 % der Zufuhr bei normalem Körpergewicht herabgesetzt (dabei ist eine zu schnelle Abmagerung aufgrund exzessiver Lipolyse und Ketoazidose zu vermeiden). Es werden Kohlenhydrate zur langsamen Metabolisierung (Stärke) verabreicht.
    •Diabetischer magerer Hund: Erhöhung der Kalorienmenge der Ration. Im Rahmen des Möglichen wird die Tagesration auf drei Mahlzeiten aufgeteilt. Trinkwasser steht zur Vermeidung einer Dehydrierung ad libitum zur Verfügung.
    Praktische Umsetzung:
    •Kommerzielles Futter (Spezialfutter): Im Handel sind verschiedene, auf die jeweilige Diabetes-Form und den klinischen Zustand (Adipositas, Ausmaß der Muskelfitness) zugeschnittene Futtermittel erhältlich.
    •Selbst zubereitetes Futter: Die metabolisierbare Energie wird von Kohlenhydraten (50 – 60 %), Fetten (20 – 30 %) und Rohproteinen (10 – 20 %) geliefert. Es werden hochwertige Proteine verabreicht: weißes Fleisch, Fisch, mageres Rindfleisch. Kohlenhydrate werden mit Reis, Teigwaren oder Gemüse zugeführt (Karotten wegen des „schnellen Zuckers“ meiden).
    Blutzuckersenkende orale Therapie
    Beim Hund ist sie nur von untergeordneter Bedeutung. Sie kann bei Prädiabetes oder einem insulinunabhängigen Diabetes durchgeführt werden.
    Blutzuckersenkende Sulfonylharnstoffe:
    •Glibenclamid (H. M.) 0,2 mg/kg/d während der Therapie eines felinen nicht-ketoazidotischen Diabetes
    Biguanide:
    •Metformin (div. H. M.), 0,5 – 1 g/d oral auf 2 Dosen.
    Insulintherapie
    ( Tab. 1.32 ).
    Tab. 1.32 Einige verfügbare Insuline und Insulinanaloga
    Hinweis: Unbedingt auf die Wirkstoffkonzentration achten (
Caninsulin
® 40 IE/ml), insbesondere dann, wenn Fertigspritzen verwendet werden. Für die 100-IE/ml-Insuline gibt es spezielle Insulinspritzen mit einer feinen Skalierung (kleinste Skaleneinheit 0,5 IE) mit einem Gesamtvolumen von 0,3 ml.
    Die Insulintherapie ist praktisch die einzig wirkungsvolle Therapie eines Dia betes mellitus beim Hund.
    Das Normalinsulin ist der diabetischen Ketoazidose und dem diabetischen Koma vorbehalten. Vorzugsweise wird ein intermediär wirkendes Insulin vom Typ
Caninsulin
® eingesetzt.
    Diabetes ohne Ketonurie
    Abb. 1.7 .
    Abb. 1.7 Therapie des nicht-ketoazidotischen Diabetes.
    Richtige Einstellung (Tagesdosierung)
    Je nach Einzeltier sehr unterschiedlich, je nachdem, ob noch eine eigene Restsekretionsrate vorhanden ist und wie schnell das Insulin metabolisiert wird.
    I. d. R. wird die Insulintherapie ambulant eingeleitet (der Tierbesitzer ist über das Risiko einer Hypoglykämie zu informieren), nach 1 Woche wird das Tier zur Kontrolle der Glukosekonzentration hospitalisiert.
    Begonnen wird mit NPH-Insulin mit der Initialdosis von 0,5 IE/kg beim Hund oder mit PZ-Insulin in der Dosierung von 0,25 – 0,5 IE/kg bei der Katze.
    Kontrolle der Glukosekonzentration vor der Injektion, danach regelmäßig über 24 h. Idealerweise erfolgt die Kontrolle t + 1 h, 2 h, 4 h, 6 h, 8 h, 10 h, 12 h, 16 h, 20 h, 24 h.
    Die Einstellung wird als zufriedenstellend erachtet, wenn die Glukosekonzentration > 0,8 g/l und < 2 g/l während der gesamten Wirkungsdauer des gewählten Insulins bleibt.
    Liegt die Glukosekonzentration < 2 g/l zum Zeitpunkt des Insulin-Peaks, sollte die Grunddosis um etwa 20 % erhöht und eine erneute Kontrolle mittels Probennahme während des Peaks durchgeführt werden.
    Ist der Insulin-Peak (Glukosekonzentration am niedrigsten) mindestens 11 h nach der Injektion erreicht, verordnet man 1 Injektion tgl. Zwischen 5 und 8 h: 2 Injektionen tgl. Wird der Insulin-Peak früher als 4 h nach der Injektion erreicht, ist ein lang wirksames Insulin zu empfehlen.
    I. d. R. überschreitet die erforderliche Insulindosis nicht 2 IE/kg/d.
    Fütterungszeitpunkt

    •1 einzige Insulininjektion alle 24 h:
    •⅓ der Ration ½ h nach der Injektion.
    •⅔ der Ration ½ h vor dem Insulin-Peak.
    •2 Insulininjektionen tgl.: ½ Ration ½ h nach jeder Injektion.
    Ursachen für Therapiefehlschläge

    • Unmittelbare Fehlschläge:
    •Posthypoglykämische Hyperglykämie (Somogyi-Effekt). Typisch für den Somogyi-Effekt ist eine schnell eintretende Hypoglykämie mit Werten < 0,8 g/l, gefolgt von einer Hyperglykämie, die einer überschießenden Ausschüttung von antagonistischen Hormonen zugeschrieben wird. Diese Hyperglykämie hat eine umfassende Glukosurie zur Folge. Die Korrektur besteht in der Verringerung der Insulinmenge um 50 – 75 % und

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