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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Zustands hängt zusammen mit der abnehmenden Herzfunktion und damit verbundenen Herzarrhythmien (Extrasystolen,paroxysmale Tachykardie, Ischämie, Änderungen des Kaliumspiegels, im Pankreas gebildeter myokardialer Depressionsfaktor), der möglichen Überlagerung eines endotoxischen Schocks durch eine DIC sowie einer Azidose.
    Die Therapie zielt daher auf:
    •Bekämpfung des Schockzustands:
    •Wiederherstellung der Normovolämie.
    •Bekämpfung der Azidose.
    •Kortikoidtherapie.
    •Massive Antibiotikatherapie.
    •Reduktion der anatomischen Veränderungen.
    Die beiden erstgenannten Punkte hängen miteinander zusammen, da die Wiederherstellung der Normovolämie parallel zur Infusion von Lösungen nur dann wirksam ist, wenn die Verminderung des Magenvolumens eine korrekte Wiederherstellung des Kreislaufs erlaubt.
    Therapiegrundsätze
    Sofortmaßnahmen
    Die Vorgehensweise sollte streng in der Reihenfolge des folgenden Standardprotokolls erfolgen:
    •Dekompression des Magens mit einer Sonde oder Gastrozentese mit Nadel bei schwerer Dyspnoe und bei erfolglosem Einsatz der Magensonde.
    •Einen oder besser zwei Venenkatheter legen.
    •Methylprednisolon (div. H. M.): 30 mg/kg i. v. (vorzugsweise gemischt mit Dexamethason trotz hoher Zusatzkosten).
    •Hypertone NaCl-Lösung (7,5 %): 4 ml/kg in 5 min, streng i. v
    •Amoxicillin: 20 mg/kg i. v.
    Weitere Behandlung
    Je nach klinischem Zustand und Laborwerten:
    •Ringer-Laktat, je nach geschätzter Hypovolämie: bis zu 80 ml/kg in der 1. Stunde.
    •Natriumbikarbonat: I. d. R. 2 – 5 mmol/kg in 8 h.
    •Kaliumchlorid: 30 mmol/l als Infusion.
    •Überwachung und Korrektur der ventrikulären Rhythmusstörungen (Monitoring oder notfalls mehrere EKGs): Korrektur der Extrasystolen: Lidocain (4 mg/kg i. v., dann ggf. Erhaltung durch Infusion i. v. in der Dosis von 50 μg/kg/min).
    •Korrektur der Hypotension: Dobutamin (div. H. M.): 5 – 20 μg/kg/min mit der Infusion gemischt.
    •Antazida: Cimetidin (div. H. M., 10 mg/kg/d i. m. oder i. v.).
    •Antibiotikatherapie: Amoxicillin (15 mg/kg/d).
    Entleerung des Magens
    Magensonde: Die Dekompression des Magens mit der Magensonde erweist sich in der Mehrzahl der Fälle, mit oder ohneTorsion, als möglich. Sie wird unter Allgemeinanästhesie nach Trachealintubation mithilfe einer Magensonde mit relativ großem Lumen (ca.15 mm) durchgeführt. Die Magensonde wird sehr vorsichtig eingeführt und gehandhabt, ohne das Vorschieben bei stärkerem Widerstand weiter zu forcieren. Danach wird eine Magenspülung vorgenommen.
    Die Trachealintubation ist aufgrund des hohen Risikos von Fehlabschlucken bei der Magenentleerung und -spülung unverzichtbar, zumal das Lumen der Sonde häufig mit lauwarmem Wasser freigespült werden muss.
    Hinweis: Eine erfolgreiche Dekompression mit Magensonde enthebt den Tierarzt nicht von weiteren operativen Maßnahmen.
    Gastrozentese: Achtung: Aufgrund des hohen Sepsisrisikos sollte die Gastrozentese nur bei schwerer Dyspnoe, zu Beginn der medikamentösen Sofortmaßnahmen und am höchsten Punkt der abdominalen Auftreibung mit einer großlumigen Kanüle erfolgen, um eine partielle Dekompression zu erreichen.
    Chirurgischer Eingriff
    Ein chirurgischer Eingriff sollte so schnell wie möglich erfolgen, sobald es der Zustand des Tiers nach Erholung von seinem Schockzustand erlaubt. Nach einer explorativen Laparotomie erfolgt eine Reposition des Magens, danach wird die Magenwand fixiert.
    Eine Splenektomie erfolgt nur bei Nekrose des Organs.
    Hinweis: Die lange Zeit befürwortete Gastrotomie wird inzwischen i. d. R. nicht mehr empfohlen.
    Nachbehandlung
    Eine Hospitalisierung über mehrere Tage ist dringend notwendig, um die Störungen der Volämie, des Säure-Basen-Haushalts und die Herzarrhythmien zu behandeln.
    Mittels endoskopischer Untersuchung des Magens kann man das Ausmaß der nekrotischen Bereiche der Magenwand überwachen.
    Magenentleerungsstörungen
    Definition
    Charakteristisches Symptom der Magenentleerungsstörungen ist Erbrechen, das zeitlich verzögert zur Nahrungsaufnahme erfolgt. Ursache der gestörten Magenentleerung ist eine Pylorusstenose oder häufiger eine Störung der Magenmotilität (gastroduodenale Fehlkoordination).
    Symptome

    •Erbrechen wenig angedauter Nahrung, mehrere Stunden nach der Fütterung.
    •Das Erbrechen fällt leicht und erfolgt „im Schwall“.
    •Zunehmende Verschlechterung des Allgemeinzustands und deutliche Abmagerung.
    Radiologische Diagnostik

    • Mittels

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