Therapielexikon der Kleintierpraxis
intensive intravenöse Kortikoidtherapie vor der Transfusion durchgeführt werden. Sie sollte den Fällen vorbehalten bleiben, in denen die Erythrozytenzahl unter 2 × 10 6 /μl beim Hund und unter 1,5 × 10 6 /μl bei der Katze liegt (
Bluttransfusion
).
•Nicht zu vergessen ist die Aufrechterhaltung der Diurese durch eine Erhaltungsinfusion zur Verringerung des Risikos einer Nephrotoxizität durch die Hämoglobinurie.
Anästhesie (Lokal-, Regional-)
Lokal- und Regionalanästhesie
.
Ancylostoma caninum, Uncinaria
Definition
Häufige, parasitär bedingte, schwere Darmerkrankung, hervorgerufen durch
Ancylostoma caninum
und
Uncinaria stenocephala
, Nematoden von 0,6 – 1,5 cm Länge, Hämatophagen, deren erwachsene Stadien im Dünndarm siedeln.
Die Infektion erfolgt hauptsächlich transkutan und über das Kolostrum, zusätzlich auch durch Aufnahme verdorbenen Futters. Die Häufigkeit bei Hunden ist groß, bei der Katze dagegen eher gering.
Symptome
• Leitsymptome:
•Hartnäckige Enteritis: dunkle Ausscheidungen (Meläna).
•Progrediente (hauptsächlich
Ancylostoma
) und häufig schwere Anämie (Hämorrhagie).
•Abmagerung bis hin zur Kachexie, je nach Befallstärke.
• Begleitsympt ome:
•Hautläsionen an der Einwanderungsstelle der Larven (interdigitale Pododermatitis) mit Veränderungen der regionalen Lymphknoten.
•Laryngotracheitis (rauer Husten).
Hinweis: Bei der Katze fällt die Symptomatik i. d. R. schwächer aus.
Diagnostik
•Klinischer Verdacht.
•Haltung in Außenzwingern, die selten oder schlecht gereinigt werden.
•Hartnäckiger Durchfall und Anämie.
•Ausschluss chronischer und zehrender Erkrankungen durch entsprechende diagnostische Verfahren.
• Koproskopie zur Diagnosesicherung: Nachweis zahlreicher elliptischer Eier von 70 × 40 μm mit Morula (zwei bis acht Blastomeren).
Prognose
Meist gut aufgrund wirksamer spezifischer Behandlungsmöglichkeiten.
Therapie
Allgemeine Anmerkung: Es gibt bereits viele Anthelminthika für Caniden, die gegen Ancylostoma wirksam sind. Im Gegensatz zu den Schemata, die für andere Parasitosen verwendet werden, ist es häufig erforderlich, die Behandlung im Verhältnis anzupassen, da die Parasiten die Eigenschaft besitzen, sich an der Darmhaut festzusetzen und zu ernähren. Unter http://www.esccap.de finden sich aktuelle Informationen zu Prophylaxe und Therapie von Parasitosen.
Spezifische Behandlung:
•Fenbendazol (div. V M.): 50 mg/kg/d, an drei aufeinanderfolgenden Tagen
•Flubendazol (div. V M.): 22 mg/kg/d, an 2 – 3 aufeinanderfolgenden Tagen p. o.
•Mebendazol
(Mebentab KH
®).
•Pyrantelpamoat (div. V M.).
•Kombination von Oxantel, Praziquantel und Pyramtel
(Dolpac®, Plerion
®).
•Kombination von Praziquantel und Pyrantel
(Drontal
®).
•Kombination von Milbemycin mit Praziquantel
(Milbemax
®) oder mit Lufenuron
(Program Plus
®).
•Emodepsid plus Praziquantel
(Profender
®).
•Imidacloprid plus Moxidectin
(Advocate
®).
Adjuvante Therapie: Fütterung hochverdaulichen Futters wegen der begleitenden Enteritis und des allgemeinen Blutverlusts.
Prophylaxe:
•Feuchtigkeit in den Zwingern vermeiden und Böden sauber halten: tägliches Aufsammeln des Kots und regelmäßige Reinigung von Beton- oder Zementböden (Dampfstrahler und geeignetes Desinfektionsmittel jede Woche).
•Behandlung der Zuchthündinnen 15 Tage vor der Geburt und wiederholte Entwurmung der Welpen alle 15 Tage bis zum 3. Lebensmonat, danach alle zwei Monate bis zum 1. Lebensjahr.
• Hygienische Vorsorgemaßnahmen: Die Hakenwurmlarven können nach Kontakt mit infiziertem Substrat in die Haut des Menschen eindringen
(Larva migrans cutanea
).
Aneurysmen
Definition
Eine Dilatation des Herzens oder eines großen Gefäßes von unterschiedlichem Ausmaß und unterschiedlicher Bedeutung. Verhältnismäßig selten bei Hund und Katze.
Einteilung
• Echte Aneurysmen: aufgrund einer lokalen Schwächung der Gefäßwand mit Vergrößerung des Gefäßlumens.
• Aneurysma dissecans: aufgrund eines Einrisses in der Intima mit nachfolgendem Hämatom (Trauma oder spontane Ruptur eines echten Aneurysmas).
• Pseudoaneurysmen: traumatisch bedingte Gefäßeinrisse.
Symptome
Asymptomatisch oder klinisches Bild eines hämorrhagischen Schocks bei Ruptur. Plötzliche Todesfälle.
Diagnostik
• Röntgenaufnahme ohne Kontrast, die eine pulsierende Gefäßerweiterung zeigt, die die parallele Anordnung der Gefäßwandschichten unterbricht
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