Therapielexikon der Kleintierpraxis
Interkostalmuskeln und des Zwerchfells) ist der Verlauf in einem Zeitraum über 2 – 4 Wochen häufig günstig. Rezidive sind möglich.
Diagnostik
Tetraplegie mit erhaltener Sensibilität. Hypotonie, Hypo- oder Areflexie. Verwechslung mit Botulismus möglich: Ein Elektromyogramm kann erforderlich sein.
Nicht mit einer chronisch rezidivierenden, in ihrem Verlauf immer schwereren Polyradikuloneuritis zu verwechseln, die bei endokrinen oder immunologischen Störungen oder mit der Entwicklung eines Tumors auftritt.
Therapie
• Die Kortikoidtherapie wird oft empfohlen, beeinflusst den Krankheitsverlauf aber nicht und ist deshalb zu vermeiden. Im Gegensatz dazu ist sie bei der Therapie der akuten idiopathischen Polyneuritis wirksam.
• Hygienische Maßnahmen sind wichtig:
•Dekubitusprävention (Unterlage, Umlagern des Tiers).
•Verhindern einer Harnwegsinfektion.
•Massagen, um Muskelatrophien vorzubeugen.
•Nährstoff- und Wasserzufuhr sicherstellen.
Polyzystische Nierenerkrankung (polycystic kidney disease, PKD)
Definition
Bei der polyzystischen Nierenerkrankung handelt es sich um eine ein- oder beidseitig auftretende Fehlbildung der Nierentubuli. Sie kann hereditär oder erworben sein, uni- oder bilateral auftreten und ist durch multiple Zysten im Nierenparenchym charakterisiert. Die polyzystische Nierenerkrankung ist bei Langhaarkatzen (v. a. Perserkatzen) weitverbreitet und wird hereditär weitergegeben.
Symptome
• Die unilaterale polyzystische Nierenerkrankung kann bei Karnivoren asymptomatisch bleiben. Bei Palpation des Abdomens ist die vergrößerte Niere tastbar. Eine Sekundärinfektion der Zysten führt zu Hyperthermie, Leukozytose, Pyurie, Hämaturie und Proteinurie. Die Verdachtsdiagnose wird durch Ultraschalluntersuchung, Nierenpunktion oder -biopsie oder Probelaparotomie bestätigt.
• Die bilaterale polyzystische Nierendegeneration führt zu einer fortschreitenden und irreversiblen chronischen Niereninsuffizienz.
Diagnostik
Die Ultraschalluntersuchung ist das Mittel der Wahl. Der Nachweis des Gendefekts ist möglich.
Therapie
Die Therapie ist abhängig davon, ob eine oder beide Nieren betroffen sind.
• Eine komplikationslose einseitige Zystenniere bedarf keiner Therapie. Unter guten Bedingungen ist eine ausreichende Urinsekretion durch die kontralaterale Niere gesichert.
• Bei Infektion der Zystenniere wird eine Antibiotikatherapie eingeleitet (
Harnwegsinfektionen
) und oft eine unilaterale Nephrektomie durchgeführt.
• Die beidseitige polyzystische Nierendegeneration kann nur palliativ behandelt werden und entspricht der Therapie der chronischen Niereninsuffizienz.
Portosystemische Shunts
Shunts (portosystemische
).
Posthitis
Präputialkatarrh
,
Balanoposthitis
.
Potomanie
Diabetes insipidus
.
Priapismus
Definition
Dauerhafte Erektion ohne sexuelle Erregung und in Verbindung mit Rückenmarkverletzungen (Diskushernie, Myelitis) oder Prozessen in benachbarten Organen (Harnwegsinfektion, Obstipation, abdominale Masse, Thrombembolie, Amphetamine).
Kann sich zu einer Paraphimose verkomplizieren.
Symptome
•Dysurie, Protrusion des erigierten Penis.
•Schwellung und gelegentlich Ulzeration.
Ätiologische Diagnostik
•Suche nach einer Läsion im Lumbalmark (Röntgenuntersuchung, Myelographie, CT, MRT).
•Suche nach einer Masse im kaudalen Abdomen.
•Erhebung des Gerinnungsstatus.
Therapie
Eine Kastration ist unwirksam.
Die Ursache so weit wie möglich unterdrücken.
Hypertonische Lösungen und Lokalanästhetika auf das Organ auftragen.
Zur symptomatischen Therapie Anticholinergika versuchen.
In schweren Fällen kann eine Penisamputation erforderlich sein.
Prolaps der Genitalorgane
Definition
Austritt umgedrehter Genitalorgane aus der Vulva. Die Umkehr ist mehr oder weniger vollständig und erscheint als zylindrische Masse (Vagina) oder als „Y“ (Uterus).
In Zusammenhang mit einer Geburt auftretend und von einer östrusabhängigen Ptosis vaginae zu unterscheiden.
Therapie
Je nach Größe des weiblichen Tiers kann eine manuelle Reposition möglich sein, der eine abschwellende Therapie (Auftragen einer 5%igen Kalium-Aluminium-Sulfatlösung) und eine sorgfältige Reinigung der Organe (1%ige Povidon-Iod-Lösung) vorangehen muss. Im Anschluss muss seine antiseptische Spülung mit dem Ziel erfolgen, das Organ in seiner anatomischen Lage zu entfalten.
Therapie der Wahl ist die Hysterektomie mit abdominalem oder vaginalem Zugang (letzterer
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