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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Hypokalämie ausgelöste Muskelschwäche, die entstehen kann durch:
    •Rückverteilung von Kalium aus dem Extrazellulärraum in den Intrazellulärraum (Alkalose, Insulinüberschuss).
    •Leeren der Kaliumspeicher infolge einer Gastroenteritis, mangelnder Kaliumzufuhr über die Nahrung oder erhöhter renaler Ausscheidung (
Niereninsuffizienz (akute
)).
    Symptome

    •Plötzlicher und heftiger Be
    •Generalisierte Muskelschwäche mit Ventroflexion des Nackens.
    •Zögernder oder akzentuierter Gang.
    •Muskelschmerz bei Palpation (unregelmäßig).
    Diagnostik

    •Charakteristische Symptome.
    •Hypokalämie < 3,5 mmol/l.
    •CK < 500 IE/l.
    Ein Elektromyogramm bestätigt die Diagnose „Myopathie“ (Fibrillationspotentiale und spitze, positive Wellen).
    Differentialdiagnosen:
    •Myasthenie.
    •Organophosphatintoxikation.
    •Diabetische Polyneuropathie.
    •Polyradikuloneuritis.
    •Thiaminmangel-Enzephalopathie.
    Therapie

    •Infusionstherapie mit Kaliumchlorid (die Dosis muss dem Blutkaliumgehalt angepasst werden,
Dehydratation
). Max. 0,5 mmol/kg/h.
    •Anschließend orale Kaliumzufuhr (div. H. M.): 10 – 50 mg/kg/d p. o. auf 2 Dosen tgl.
    Polymyositis (idiopathische)
    Definition
    Entzündung mehrerer Muskelgruppen. Die noch nicht genau bestimmte Ursache ist sicher nicht infektiös, aber möglicherweise immunologisch.
    Die caninen Polymyositiden können als generalisiertes Pendant zur Kaumuskelmyositis angesehen werden. Diese beiden Erkrankungen können beim selben Tier zusammen auftreten.
    Symptome

    • Mit deutlichen individuellen Variationen bezüglich Lokalisation, Intensität und Verlauf der Symptome:
    •Gangbildstörungen.
    •Leistungsschwäche.
    •Schmerzhafte Muskelgruppen (akute Form).
    •Muskelatrophie (chronische Form).
    •Evtl. in Verbindung mit:
    •Schluckbeschwerden, Regurgitation und/oder
    •Kaumuskelmyositis.
    Labordiagnostik

    • Deutliche Erhöhung der muskelspezifischen Enzyme: In der Praxis sind nur Werte von AST, CK oder LDH zu berücksichtigen, die deutlich > 100 IE liegen.
    • Muskelbiopsie: entzündliche Infiltrate, häufig polymorph.
    • Eine Eosinophilie kann vorliegen, ist aber weder regelmäßig noch spezifisch.
    Hinweis: Häufig sind antinukleäre Antikörper in hohen Titern nachweisbar.
    Das Hauptproblem in der Differentialdiagnostik ist die Unterscheidung von den Polyarthritiden, da diese eine sekundäre Muskelatrophie hervorrufen können.
    Therapiegrundsätze und -leitfaden

    • Prinzipiell mit den Therapiegrundsätzen der Kaumuskelmyositis vergleichbar (
Myositis der Kaumuskulatur
).
    • In der Heilungsphase kann das Verabreichen von Vitamin E, das eine Muskelfibrose und Muskelatrophie möglicherweise verhindert, interessant sein:
Bela-Monovit E
®, 10 mg/kg/d über 1 Monat.
    Polypen
    Tumoren des Geschlechtsapparates
(weibliches Tier).
    Polyphagie
    Definition
    Syndrom, das durch übermäßige Futteraufnahme gekennzeichnet ist. Die Polyphagie spiegelt sehr unterschiedliche pathologische Situationen wider, je nachdem, ob sie vorübergehend oder permanent ist und ob das Tier infolge der übermäßigen Futteraufnahme an Gewicht verliert oder zunimmt. Das nachfolgende Schema ( Abb. 1.17 ) stellt die Hauptursachen dar und teilt sie nach den oben genannten Kriterien ein.
    Abb. 1.17 Hauptursachen und Einteilung der Polyphagie
    Es gibt keine symptomatische Therapie, weshalb vor einem spezifischen Korrekturversuch eine ätiologische Diagnose gestellt werden muss. Eine Reduktion der aufgenommenen Kalorienmenge ist jedoch in den zahlreichen Fällen notwendig, in denen die Polyphagie zur Adipositas zu führen droht.
    Polyradikuloneuritis (Landry-GuillainBarré-Syndrom)
    Definition
    Aufsteigende Paralyse aufgrund einer Demyelinisierung der ventralen Rückenmarkwurzeln, vermutlich durch Beteiligung eines zellvermittelten immunologischen Phänomens.
    Möglicherweise in Zusammenhang mit einer vorangegangenen Infektion des Atmungs- oder Verdauungstrakts.
    In bestimmten Ländern in Zusammenhang mit Bissen durch Waschbären. Selten bei Katzen.
    Symptome

    •Betroffen: adulte Hunde aller Rassen.
    •Larynxparese.
    •Parese, dann Paraplegie, die sich zu einer Tetraplegie entwickelt.
    •Hyporeflexie und Hypotonie (Syndrom unteres Motoneuron der Hintergliedmaßen, dann der Vordergliedmaßen).
    •Sensibilität erhalten.
    •Bewusstsein nicht gestört.
    •Kopfnerven i. d. R. nicht betroffen.
    Verlauf
    Außer bei der Komplikation einer respiratorischen Insuffizienz (Parese der

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