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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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(deutlich purulenter Charakter und Freisetzung von Endotoxinen) eine Infektion mit Kolibakterien vor. Andere Keime können isoliert werden, darunter grampositive Keime (15% der Fälle Staphylokokken und Streptokokken). 10% der Pyometren sind steril.
    Therapie
    Chirurgische Therapie
    In den meisten Fällen ist die unverzüglich durchgeführte Ovariohysterektomie die Therapie der Wahl.
    Daneben muss man eine akute Niereninsuffizienz durch prä-, intra- und postoperative Infusionen mit isotonischen Lösungen verhindern oder behandeln (Kochsalzlösung, Ringer).
    Antibiose während der ersten 10 Tage post OP.
    Medikamentöse Therapie
    Es bestehen unterschiedliche Indikationen (Hinauszögern bei außergewöhnlich hohem Operationsrisiko oder im spezifischen Fall sehr wertvoller Zuchthündinnen). Die Wahl der Therapie hängt vom Öffnungsgrad der Zervix ab.
    Hinweis: Eine Unterdrückung der Progesteronwirkung kann vorübergehend durch die Applikation eines Hormonantagonisten (Hauptvertreter Aglepriston
[Alizin®]
) erreicht werden.

    •Diese Therapie muss unter Kontrolle erfolgen und darf nur bei Patienten eingesetzt werden, deren Allgemeinzustand nicht zu sehr gestört ist und die v. a. keine ernstere Niereninsuffizienz aufweisen. Ihr Vorteil bestehtdarin, keine Uterus-tonisierende Wirkung zu haben, weshalb Aglepriston unabhängig vom Zustand der Zervix und von der Ausdehnung des Uterus eingesetzt werden kann.
    •Die Applikation von Aglepriston erfolgt mit 10 mg/kg an Tag 1, Tag 2, Tag 8 (ab diesem Zeitpunkt ermöglicht eine sonographische Untersuchung die Kontrolle der Wirksamkeit), Tag 15 und Tag 30.
    Hinweis: Bei geöffneter Zervix besteht die Möglichkeit, durch die Verabreichung von Prostaglandinen eine Luteolyse zu induzieren.
    Prostaglandine sind auch bei „offenen“ Pyometren ohne starke Dilatation der Uterushöhle indiziert. Ihr Einsatz ist dagegen bei geschlossener Zervix aufgrund des Risikos einer Uterusruptur durch ihre tonisierende Wirkung potentiell gefährlich. Folglich muss diese Therapieart systematisch sonographisch überwacht werden.

    •Man kann auf Dinoprost
(Dinolytic®, Enzaprost T
®) zurückgreifen, das außerdem eine Oxytocinwirkung hat: 250 μg/kg s. c. über 4 – 5 d, morgens. Die Hündin muss dabei nüchtern sein und darf erst mittags Futter erhalten. Die markanten Nebenwirkungen (Tremor, Salivation, Nausea, Diarrhö) können eine stationäre Aufnahme erfordern.
    •Ein anderes Therapieschema beruht auf Cloprostenol (div. V. M.), 10 μg/kg s. c. über 5 – 7 d, morgens oder in begründetem Fall in 3 Injektionen im Intervall von 48 h.
    In jedem Fall die Infektion bekämpfen: massive und lange Antibiose (Kombination Amoxicillin-Clavulansäure, Gyrasehemmer o. Ä.).
    Pyorrhö
    Parodontale Erkrankung
.
    Pyurie
    Definition
    Der Begriff „Pyurie“ beschreibt die Anwesenheit von Eiter im Urin.
    Es handelt sich um keine Erkrankung, sondern um ein Symptom, dessen Ursache gefunden werden muss.
    Angesichts einer Pyurie ist es folglich angebracht:
    •Sie zu bestätigen.
    •Ihre Ursache zu finden.
    •Sie zu behandeln.
    Diagnosesicherung
    Essentiell ist eine bakterielle Urinuntersuchung.

    • Probenentnahme: Um die Ergebnisse auswerten zu können, ist es unabdingbar, Urin unter geeigneten Verhältnissen zu gewinnen, um Verunreinigungen von Harnröhre und septische Herde der Genitalien zu vermeiden. Die äußeren Genitalien mit stark verdünnter PVP-Iodlösung waschen. Sterile Katheter verwenden. Eine Zystozentese ist vorzuziehen.
    • Aufbewahrung: Die Aufbewahrung der Probe ist ebenso wichtig, um eine spontane bakterielle Vermehrung im gewonnenen Urin zu vermeiden: entweder unverzüglicher Transport und Ausstrich auf Nährboden oder Tiefgefrieren des Urins.
    • Ergebnisse: Eine Pyurie wird durch eine ungewöhnlich hohe Anzahl von veränderten und in Haufen liegenden Leukozyten bestätigt. Meist ist die Pyurie mit einer Bakteriurie vergesellschaftet.
    Man kann weiterhin:
    •Den Grad der Bakteriurie durch Nachweis der Zahl verantwortlicher Keime/ml Urin abschätzen (
Harnwegsinfektionen
).
    •Den Keim isolieren und seine Sensibilität gegenüber Antibiotika und Harnantiseptika austesten.
    Ätiologie
    Konkremente, Fremdkörper, Tumor, vesikoureteraler Reflux, von außen auf die harnableitenden Wege einwirkendes Hindernis (Erkrankungen von Prostata und Uterus).
    Therapiegrundsätze

    •Kausale Therapie.
    •Antiinfektiöse Therapie (
Harnwegsinfektionen
).
    Quincke-Ödem (Angioödem) oder

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