Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
Vom Netzwerk:
Urtikaria
    Unter Quincke-Ödem versteht man ein angioneurotisches Ödem, dessen physiopathologischer Mechanismus derjenge einer Urtikaria ist. Dabei treten großflächige Quaddeln an Lefzen, Nasenrücken und Kopf auf.
    Die Prognose ist je nach Lokalisation und Intensität unterschiedlich. Bei einer Obstruktion der oberen Atemwege (Nasenlöcher, Larynx, Pharynx) kann sie infaust sein.
    Zur Therapie
Urtikaria
.
    Rachitis
    Rachitis
    Definition
    Die Rachitis ist eine sehr selten gewordene, ernährungsbedingte Osteopathie. Als charakteristisch gilt die mangelnde Verkalkung der Knochenmetaphyse und die daraus resultierende Hypertrophie und Skelettdeformation. Ursache ist die Kombination aus Vitamin-Dund Kalziummangel.
    Symptome
    Beim Hund ist die isolierte Rachitis sehr selten. Sie ist gelegentlich mit juveniler Osteofibrose assoziiert.
    Bei der Katze gibt es sie praktisch nicht.

    • Wachstumsverzögerung (im Alter von 5 Monaten deutlich) und schlechter Allgemeinzustand (abdominale Ptose).
    • Symmetrische Hypertrophie, kalt, wenig schmerzhaft, juxtaartikulär (v. a. an Radio-, Ulna- und Karpalgelenk sowie den osteochondralen Übergängen).
    •Im Gegensatz zur juvenilen Osteofibrose tritt die Neigung zur Plantigradie erst zu einem späteren Zeitpunkt auf.
    Röntgendiagnostik
    Sie ist unverzichtbar und zeigt:
    •Eine deutliche Verbreiterung des Verbindungsknorpels.
    •Eine Auftreibung der Metaphysen („champagnerkorkenartig“).
    Labordiagnostik
    Wenig spezifisch:
    •Normokalzämie.
    •Erhöhung der alkalischen Phosphatase.
    Therapie
    Rachitis ist die Folge von:
    • Mineralstoffmangel (v. a. von Kalzium,
Osteoporose (juvenile
).
    • Vitamin-D-Mangel. Der tägliche Vitamin-D-Bedarf ist gering (ca. 20 IE/kg) und wird meist gedeckt.
    Eine Ernährung ausschließlich mit Fleisch kann zur deutlichen Osteofibrose und zu einer Rachitis führen, die wegen ihrer geringen Ausprägung und ihrer späten Manifestation meist klinisch unentdeckt bleibt.
    Industriell hergestelltes Futter und selbst gekochte Futterrationen mit handelsüblichen Mineralstoff- und Vitaminergänzungen (Haltbarkeitsdatum beachten) reichen aus, um den Bedarf an Vitamin D zu decken.
    Bei großen Hunderassen und im Verdachtsfall können Milchprodukte in ansteigender Menge zur Futterration hinzugefügt werden. Humanmedizinische Vitaminpräparate sind mit Vorsicht zu verwenden (
Vitamine (Hypo- und Hypervitaminosen
)).
    Therapiegrundsätze

    •Deckung des Kalziumbedarfs: 0,5 g Ca/kg/d (
Osteoporose (juvenile
)).
    •Deckung des Vitamin-D-Bedarfs (Ergocalciferol): 20 IE/kg (div. H. M., Kombinationspräparate).
    Die orale Vitaminzufuhr ist der parenteralen Verabreichung (Hypervitaminosegefahr) vorzuziehen.
    Radialisparalyse
    Definition
    Verlust der Beweglichkeit der Extensoren von Schulter, Karpus und Zehen sowie der Sensibilität des dorsalen Bereichs der Vordergliedmaße. Grund ist eine Läsion, die gewöhnlich im Verlauf des Nervus oder des Plexus brachialis liegt, sehr selten eine unilaterale Läsion der motorischen Wurzeln zwischen C6 und Th2 (in diesem Fall ist auch die Sensibilität erhalten).
    Symptome

    •Parese einer Vordergliedmaße.
    •Abnorme Krallenabnutzung als Folge des Schleifens der dorsalen Zehenseite über den Untergrund.
    •Sensibilitätsverlust der dorsalen Fläche von Pfote und Vordergliedmaße.
    •Trizepsreflex vermindert oder abwesend.
    •Horner-Syndrom bei einer Läsion im Plexus brachialis.
    Diagnostik
    Die Elektromyographie ermöglicht es, eine Läsion des N. radialis zu bestätigen und eine Prognose in Abhängigkeit vom Verletzungsgrad des Nervs zu stellen.
    Durch sorgfältige Palpation des Plexus brachialis kann manchmal ein Tumor entdeckt werden.
    Ätiologie

    •Trauma (Fraktur der 1. Rippe oder Humerusfraktur).
    •Tumor, Trauma des Plexus brachialis.
    Therapie

    • Zunächst Immobilisieren der Gliedmaße, um Traumata zu verhindern, Kortikoidtherapie.
    • Den möglichen Nutzen eines chirurgischen Eingriffs in Betracht ziehen, um den Nerv zu dekomprimieren, falls er sich in einem Frakturbereich oder in der Nähe eines Tumors befindet.
    • Bei einem Tumor, der über einer oder mehreren Wurzeln des Plexus brachialis liegt, ist die Chirurgie zu empfehlen, auch wenn postoperative Narben unvermeidbar sind.
    • Später: Verletzungen durch Verordnen eines Lederschuhs vermeiden.
    • Die Amputation in Betracht ziehen, wenn nach 4 – 6 Monaten keine Verbesserung festgestellt werden kann. Oder deutlich früher, wenn die

Weitere Kostenlose Bücher