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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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diagnostische Therapie eher unspezifisch.
    Die lange Liste der Differentialdiagnosen sollte alle juckenden Hauterkrankungen einschließen: allergisch bedingte Dermatitiden, Dermatitiden infolge bakterieller Superinfektionen oder Malassezien-Dermatitiden, Ektoparasitosen wie Cheyletiellose, bestimmte Fälle von Pemphigus foliaceus sowie silvatische Dermatophytosen aufgrund von
Microsporum persicolor
oder
Trichophyton mentagrophytes
. Auch wenn man diese Erkrankungen alle mit der Sarcoptesräude verwechseln kann, bleibt diese doch die Erkrankung mit dem stärksten Juckreiz.
    Prognose
    Durch neue, systemische, sehr wirksame Präparate hat sich die Prognose erheblich verbessert. Dennoch ist sie abhängig vom Allgemeinzustand des Tiers.
    Medikamentöse Therapie
    Für die Therapie, die sich lange mit topischen Akariziden begnügen musste, sind in den vergangenen Jahren mehrere neue Möglichkeiten hinzugekommen.
    Die topische Anwendung hat angesichts der praktischen Anwendungsschwierigkeiten, ihrer Toxizität, die Vorsichtsmaßnahmen für sehr schwache Tiere erforderte, sowie angesichts der umweltschädlichen Eigenschaften der Lösungsreste stark an Bedeutung verloren.

    •Die wichtigsten Wirkstoffe und Präparate für eine äußerliche Anwendung sind:
    •Amitraz
(Ectodex
®). Das Präparat verfügt über eine Marktzulassung für die canine Demodikose und Erkrankungen des Hundes mit darauf ansprechenden Parasiten. Die Sarcoptesräude wird nicht explizit genannt, aber Amitraz wirkt sehr gut gegen Sarcoptesmilben. Es wird verdünnt angewendet: Das Verdünnungsverhältnis beträgt unabhängig von der Menge der benötigten Lösung 1 Teil
Ectodex
® auf 100 Teile Wasser. Bei Tieren von Zwergrassen und bei jungen Tieren wird innerhalb von 24 Stunden jeweils nur eine Körperhälfte behandelt. Das Präparat ist giftig für Fische und darf nicht in die Kanalisation gelangen (s. Beipackzettel).
    •Hunde mit dichtem Fell werden vor der Anwendung geschoren. Alle Tiere müssen zuvor mit Shampoo behandelt werden, damit Krusten und andere Hautabfallstoffe entfernt sind, bevor die medizinische Lösung aufgebracht wird.
    •Die Lösung wird am ganzen Körper aufgetragen und in die am stärksten betroffenen Regionen einmassiert. Die Lösung wird hinterher nicht abgespült, es sei denn, die Haut ist äußerst gereizt. In diesem Fall spült man die Lösung nach 2 Stunden wieder ab.
    •Da kein Insektizid gegen Parasiteneier wirkt, muss die Lösung regelmäßig appliziert werden. Auch wenn das empfohlene Applikationsintervall die wöchentliche Anwendung über 4 – 6 Wochen vorsieht, bevorzugen viele Autoren je nach Ausmaß der Läsionen und Fortbestand von Sarcoptes die Applikation alle 4 Tage.
    Systemische Therapien (unabhängig vom Verabreichungsmodus: oral, als Injektion, „Pour-on“ und „Spot-on“) haben sich immer mehr durchgesetzt, sowohl wegen ihrer Wirksamkeit als auch wegen der einfachen Anwendung. Mit Ausnahme der Kosten erweisen sie sich insgesamt als den vorgenannten Präparaten überlegen.
    Im Wesentlichen handelt es sich um makrozyklische Laktone, die zur Familie der Avermectine (Ivermectin und Selamectin) oder zu den Milbemycinen (Milbemycinoxim und Moxidectin) zählen.
    Hinweis: Eine wichtige Unterscheidung besteht darin, ob das Präparat eine Marktzulassung für eine dermatologische Erkrankung bei Caniden besitzt und, ob die Sarcoptesräude zu den darauf ansprechenden Hauterkrankungen zählt.
    Wirkstoffe und Präparate mit einer Marktzulassung für die canine Sarcoptesräude

    • Selamectin ist ein halbsynthetisches Avermectin auf Basis von Doramectin. Es wird unter dem Markennamen
Stronghold
® als „Spot-on-Präparat“ mit der spezifischen Indikation bei Sarcoptesräude vertrieben.
Stronghold
® ist in Pipetten erhältlich, die es in mehreren Wirkstoffkategorien für unterschiedliche Gewichtsklassen gibt.
    •Die Bedeutung dieses Präparats liegt in seiner völligen Unbedenklichkeit auch bei Rassen, die empfindlich auf Ivermectin reagieren.
    •Dosierung und Verabreichungsintervalle sind nach wie vor Gegenstand von Diskussionen. Studien kommen zu dem Schluss, dass eine Wirksamkeit des „Spot-on-Präparats“ bei einer „Dosis“ von 6 – 12 mg/kg bei einer einzigen Applikation gegeben ist. Dennoch erfolgt praktisch standardmäßig 1 Monat später eine zweite Anwendung. Anzumerken ist, dass die Formel „6 – 12 mg/kg“ von der Verfügbarkeit der Pipetten in der jeweiligen Gewichtsklasse abhängt.
    •Manche

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