Therapielexikon der Kleintierpraxis
vermeiden.
•Evt. Sauerstoffbox.
• Im weiteren Verlauf:
•Kaliumcitrat: 5 mg/kg/d über 5 – 10 d (Prävention der Azidose und bis zu einem gewissen Grad der akuten Niereninsuffizienz).
•Nichtsteroidale Antiphlogistika über 3 d bei gleichzeitiger Kontrolle der Nierenfunktion.
Vorbeugende Maßnahmen
• Physischer und psychischer Konditionsaufbau zur besseren Oxygenierung der Muskulatur und Stressreduktion.
• Biochemische Kontrollparameter:
•Der Urin-pH-Wert ist zur Überwachung geeignet. Er sollte in Ruhe, 8 Stunden nach einer Standardmahlzeit zwischen 6 und 6,5 liegen.
•Regelmäßige Kaliumkontrollen sind beim Sporthund in Perioden starker körperlicher Belastung sinnvoll.
Kaliumcitrat oder -acetatgaben korrigieren die Parameter und ermöglichen einen angepassten Trainingsaufbau.
Natriumbikarbonat p. o. vor Belastung erlaubt die Steigerung der Basenkapazität.
Regelmäßige Bestimmung des Urin-pH-Werts während der Trainingsperioden.
Rhinitis
Definition
Entzündung der Nasenschleimhaut, die akut oder chronisch verlaufen kann. In Tab. 1.109 sind die wichtigsten Ursachen aufgeführt.
Tab. 1.109 Hauptursachen der Rhinitis
Symptome
• Niesen: ein frühzeitiges, besonders für die akute Rhinitis charakteristisches Symptom. Es tritt anfallsartig bei Fremdkörpern auf und ist häufig von Epistaxis begleitet.
• Ausfluss: das Hauptsymptom der Rhinitis und meist der Grund für die Vorstellung beim Tierarzt. Seine Qualität gibt erste diagnostische Hinweise:
•Serös bis schleimig: virale oder allergische Ursache.
•Eitrig: bakterielle Komplikationen.
•Blutig (braune Farbe): Zeichen für Zerstörung von Knochen, tumorös oder mykotisch bedingt.
•Unilateral: Fremdkörper, Trauma und evtl. Tumoren.
•Bilateral: alle anderen Ursachen.
• Abnorme Atemgeräusche (Pfeifen, Schnarchen) als Folge der verengten Atemwege. In schweren Fällen kommt es zur Dyspnoe.
•Je nach Ursache kommen weitere Symptome dazu: Fieber, Beteiligung anderer Epithelien etc.
Diagnostik
• Röntgenuntersuchung:
•Es sind spezielle Aufnahmen erforderlich, die eine Narkose erfordern.
•
Sinusitis
.
•Die chronische Rhinitis der Katze hat bei Lyse der Nasenmuscheln eine sehr vorsichtige Prognose.
• Computertomographie (Untersuchungsverfahren der Wahl): Sie liefert sehr genaue Informationen über den Umfang und die Ausdehnung der Veränderungen.
• Rhinoskopie: Sie ist bei Rassen mit engen Nasenlöchern schwierig. Endoskope mit sehr kleinem Durchmesser ermöglichen bei den meisten Hunden die Rhinoskopie. Die Untersuchung der Choanen und des Nasopharynx wird durch posteriore Rhinoskopie erleichtert. Hierzu wird ein kleiner, nicht beschlagender Spiegel in die Maulhöhle eingeführt und evtl. das Gaumensegel mit einer weichen Pinzette nach vorn gelagert.
• Bakteriologische und zytologische Untersuchungen: Sachgemäß entnommene Proben sind hierfür die Voraussetzung. Die Nasentupferprobe ist stets durch äußere, nicht signifikante Verschmutzungen verunreinigt. Die Nasenspülprobe ist vorzuziehen. Für die Nasenspülung wird das Tier in Vollnarkose gelegt und intubiert. Ein Plastiktubus wird auf die Länge Nasenöffnung/nasaler Kanthus abgemessen und bis zu Markierung eingeführt. Durch alternierende Injektion und Aspiration isotonischer Kochsalzlösung wird die Nasenspülprobe zur bakteriologischen und zytologischen Untersuchung gewonnen.
• Trepanation und Biopsie sind von diagnostischer und therapeutischer Bedeutung und in der Tumortherapie sowie der Aspergillosetherapie unverzichtbar.
Therapie
Akute Rhinitis
•Serös: Verwendung abschwellender Medikamente:
•Lokal: Oxymetazolin
(Nasivin
® [H. M.],
WICK Sinex
® [H. M.]).
•Systemisch:
Atussin
® Sirup: 1 – 3 ml Sirup 2 – 3 × tgl.
Je nach klinischen Symptomen können Salizylate zum Einsatz kommen.
•Purulent: Reinigung und Anwendung lokaler Antiinfektika sowie systemischer Antibiotika.
Chronische Rhinitis
Zur besseren Anwendung der spezifischen Therapeutika kann eine Trepanation der Nasenhöhlen notwendig sein. Die Inhalationstherapie ist bei Resistenzen von Interesse.
Rhinitis (bei Zahnerkrankungen)
Die zahnbedingte Rhinitis ist bei kleinen Hunden mit nicht oder schlecht behandelter Parodontitis häufig anzutreffen. Tiefe Parodontaltaschen (v. a. an der Gaumenseite der Canini) führen zur Bildung oronasaler Fisteln. Auch der 4. obere Prämolar ist eine bevorzugt betroffene Stelle. Außerdem kann in selteneren Fällen
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