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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Durchführung der Therapie sind ergänzende Untersuchungen notwendig:
    • Überprüfung der Hämostase.
    •Verlän gerung der Gerinnungszeit.
    •Thrombozytopenie.
    •Hypofibrinogenämie.
    •Nachweis einer DIC.
    • Zählung der Blutkörperchen und Differenzierung.
    • Ionogramm.
    • Stark erhöhte Kreatin-Phosphokinase.
    • Harnanalyse (Hämoglobin, Myoglobin, Proteine).
    Therapie

    • Notfallmaßnahmen:
    •Lokale Applikation von Eis.
    •Inzision und Aspiration an der Bissstelle.
    •Abbinden.
    •Ggf. Beruhigungsmittel.
    • Überwachung des Tiers mindestens 24 Stunden lang.
    • Antihistaminika: Diphenhydramin, 1 – 2 mg/kg i. v. oder s. c.
    • Verwendung von spezifischem Schlangengift-Antiserum: Die Verdünnung des Serums in 100 – 250 ml isotoner Salzlösung und ihre Verabreichung als langsame Infusion ergibt eine bessere Konzentration an der Bissstelle als die Applikation i. m. oder s. c. Eine engmaschige Überwachung des Tiers ist erforderlich, um rechtzeitig eine mögliche allergische Reaktion zu bemerken.
    • Therapie des hypovolämischen Schocks (
Schock
).
    • Antibiotikatherapie zur Vermeidung einer Infektion der Bissstelle.
    • Therapie der Schmerzen, falls nötig mit Morphinen: Fentanyl (Fentanyl-Pflaster, div. H. M.).
    • Therapie der Koagulopathie: Muss je nach Ergebnis der Blutuntersuchung ausfallen. Eine Bluttransfusion ist häufig sinnvoll.
    • Eine Kortikoidtherapie ist nicht empfehlenswert, da sie zu einer höheren Mortalität führt.
    Schmerz (Prophylaxe und Therapie)
    Analgetika
.
    Die Beurteilung und Therapie von Schmerzen wurde lange Zeit vernachlässigt. Heutzutage ist Schmerzbekämpfung eine Herausforderung – sowohl in medizinischer Hinsicht (Schmerz ist schädlich und gefährlich) – als auch in ethischer.
    In jüngerer Zeit gab es zu diesem Thema einige Klarstellungen, die ihren Autoren alle Ehre machen und die diesem Kapitel der Veterinärmedizin die ihm angemessene Bedeutung zurückgeben.
    Übersicht

    •Schmerz ist ursprünglich ein Alarmsignal, das der Organismus gibt und das ihm eine möglichst angemessene Reaktion erlaubt (= physiologischer Schmerz). Unkontrollierter Schmerz neigt zur Generalisierung und zur Auslösung einer ganzen Reihe organischer und psychologischer, äußerst schädlicher Komplikationen (= pathologischer Schmerz), einschließlich der ursprünglichen Schmerzfunktion während der Genesung nach einem chirurgischen Eingriff.
    •Zum einen setzt die wirksame Therapie pathologischer Schmerzen spezifische Kenntnisse der Analgetika und ihrer optimalen Anwendung voraus, zum anderen den Einsatz eines Schmerzbewertungschemas, damit die richtigen Präparate und Methoden zum Einsatz kommen und später auch deren Wirksamkeit überprüft werden kann.
    •In der Praxis kommt man inzwischen ohne Bewertungsschemata des Schmerzes nicht mehr aus, die hauptsächlich auf der Abklärung von Verhaltensänderungen beruhen und eine objektive Ergebnisfindung gestatten.
    Bewertung
    Schmerz beim Tier war immer Gegenstand unterschiedlicher objektiver Bewertungsversuche. Tab. 1.113 gibt das Bewertungsschema nach Coppens wieder.
    Tab. 1.113 Schmerzbewertungsschema
    Allgemeine subjektive Einschätzung:
    •Keine Schmerzen = 0
    •Unerträgliche Schmerzen = 3
    – Allgemeine Haltung (Zahl der Symptome von den 8 aufgeführten Symptomen [keins = 0, 1 = 1, 2 – 4 = 2, 5 – 8 = 3]):
    •Winseln
    •Gekrümmter Rücken
    •Schmerzvermeidende Haltung
    •Polypnoe oder Dyspnoe
    •Anorexie
    •Lahmen oder Bewegungsverweigerung
    •Unruhe, Apathie
    •Fixieren, Lecken oder Beißen der schmerzhaften Region
    Interaktives Verhalten :
    •Aufmerksam, reagiert auf Streicheln, auf die Stimme = 0
    •Reagiert zurückhaltend = 1
    •Reagiert verzögert = 2
    •Reagiert gar nicht oder mit Aggressivität = 3
    Erhöhte Herzfrequenz:
    •0 – 10% = 0
    •10 – 30% = 1
    •30 – 50% = 2
    •> 50% = 3
    Reaktion auf die Manipulation des Operationsfeldes:
    •Keine nach 4 Manipulationen = 0
    •Sichtbare oder hörbare Reaktion bei der 4. Manipulation = 1
    •Sichtbare oder hörbare Reaktion bei der 2. oder 3. Manipulation = 2
    •Sichtbare oder hörbare Reaktion bei der 1. Manipulation = 3
    Intensität der Reaktion:
    •Keine Reaktion = 0
    •Schwache Reaktion = 1
    •Wendet den Kopf oder gibt Laut = 2
    •Versucht davonzulaufen oder anzugreifen = 3
    Gesamtpunktzahl:
    • 1 – 5: geringe Schmerzen
    • 6 – 10: mittelgradige Schmerzen
    • 11 – 18: starke Schmerzen
    (nach

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