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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Rückkehr zum Normalzustand.
    • Die Erkrankung kann beim Welpen beginnen und lebenslang anhalten, v. a. in bestimmten psychischen Situationen (Aufregung vor einem Spaziergang, etc.), die je nach Tier verschieden sind und beobachtet werden sollten, um sie zu vermeiden.
    Therapie
    Die Pathogenese dieser Erkrankung ist umstritten, wobei zahlreiche Faktoren für eine neurologische Ursache sprechen.
    Eine Verbesserung des Zustands erhält man durch:
    • Diazepam (div. H. M.): 1,5 mg/kg bei schweren Anfällen, ca. 0,5 mg/kg/d über längere Zeit mit einer Remission von etwa 8 h (große individuelle Unterschiede), wobei das Ziel darin besteht, eine Muskelentspannung zu erreichen, ohne den Bewusstseinszustand stark zu beeinträchtigen.
    • Vitamin E (div. H. M.): 125 IE/kg/d. Hat keinerlei Auswirkung auf die Anfallssymptome, sondern auf deren Häufigkeit. Bei längerer Anwendung sollten die Thrombozyten kontrolliert werden, v. a. bei niedriger Dosierung in der Größenordnung von 70 IE/kg.
    Schwanzhaltung (Anomalie)
    Definition
    In seltenen Fällen verursacht eine anatomische oder funktionelle Anomalie eine dauerhafte Abweichung des Schwanzes von der normalen Position oder eine Erscheinung, die nicht dem Rassestandard entspricht.
    Therapie
    Die chirurgische Korrekturtechnik besteht darin, die Muskel-Sehnen-Verbindung der hypertonischen Schwanzmuskeln dort zu durchtrennen, wo die Retraktion die Anomalie verursacht.
    Nach Rasur und aseptischer Reinigung wird unter Allgemeinanästhesie oder unter Neuroleptanalgesie in Kombination mit einer Epiduralanästhesie ein Längsschnitt der Haut über 1 – 2 cm gesetzt. Das Bindegewebe wird durchtrennt und der Schwanzmuskel mit einer kleinen gebogenen Gefäßklemme (Kelly-Arterienklemme) durch abwechselndes Stoßen und Spreizen der Instrumentenschenkel unter den Muskel stumpf freipräpariert. Dann wird der Muskel vorzugsweise elektrochirurgisch mit einem spitzen Aufsatz bei schwachem Strom durchtrennt und die Haut mit ein oder zwei Einzelheften genäht.
    Seborrhö (Seborrhoea oleosa)
    Definition
    Seborrhö oder keratoseborrhoischer Zustand ist ein häufiges dermatologisches Syndrom bei Hund und Katze, hervorgerufen durch eine abnorm erhöhte Produktion von Sebum durch die Talgdrüsen der Haarfollikel, vergesellschaftet mit einer übermäßigen Schuppenbildung infolge einer beschleunigten Erneuerung der Keratinozyten in der Epidermis.
    Ätiologie
    Das am häufigsten beobachtete seborrhoische Syndrom ist die sekundäre Seborrhö, die eine Komplikation zahlreicher Dermatosen darstellt, wie Demodikose, Sarcoptesräude, Atopie, Kontaktdermatitis, Flohallergiedermatitis (FAD), endokrine Störungen oder Dermatomykosen (Malassezia).
    Die primäre Seborrhö betrifft prädisponierte Rassen, v. a. Cocker, auch Epagneuls, Englische Terrier, Deutscher Schäferhund. Eine hormonelle Imbalance(v. a. der Geschlechtshormone bei der Hündin mit ovarieller Dysfunktion) ist ein maßgeblicher Auslöser. Beim Hund und (eher sekundär) bei der Katze sehr häufig auftretende und wichtige Dermatose.
    Ätiologische Klassifizierung der Seborrhö
    Primäre Seborrhö
    (Fett hervorgehoben die häufigsten Ursachen)
    Im Wesentlichen idiopathisch, hormonell oder metabolisch.

    •Endokrine Störun gen:
    • Hypothyreose.
    •Störungen der Sexualhormone.
    •Cushing-Syndrom.
    •Störungen des Lipidstoffwechsels:
    • Lipidmangel.
    •Malabsorptions-Maldigestions-Syndrom.
    •Lebererkrankun gen.
    •Mangel an Keratinisierungsfaktoren:
    •Zinkreaktive Dermatitis.
    •Vitamin-A-reaktive Dermatose.
    Sekundäre Seborrhö
    (sekundär zu einer bereits bestehenden Dermatose)

    •Ektoparasitosen.
    •Allergische Dermatitiden.
    •Dermatomykosen.
    •Pyodermien und Bakterienallergien.
    •Leishmaniose.
    •Autoimmunerkrankungen.
    •Neoplasien.
    •Hereditäre Dermatosen.
    Symptome
    Charakterisiert durch ein fettiges, schuppiges Aussehen der Haut. Bei Berührung erscheint die Haut verdickt und ölig. Eine genaue Untersuchung (Lupe) weist Fettpartikel nach, die an den Haaren kleben und wie unregelmäßige Nissen aussehen. Ein anderes klinisches Bild stellt die Akkumulation buttergelben Materials an haarlosen Stellen dar. Dem Fettfilm der Haut entströmt ein sehr charakteristischer ranziger Geruch. Eine mehr oder weniger ausgedehnte Alopezie wird von übermäßiger Abschuppung mit Bildung eines großflächigen Grinds oder kleieartiger Schuppen begleitet.
    Festzustellen sind auch vereinzelte Veränderungen mit „epidermal

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