Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
Vom Netzwerk:
Nagetiere).
    •Ungünstige Geschlechteraufteilung.
    •Saisonale Faktoren: Manche Arten (Zuchtkaninchen, Meerschweinchen, Ratten, Mäuse) pflanzen sich das ganze Jahr über fort, andere nur saisonal: Chinchillas (November bis Mai), Hamster (April bis August), Streifenhörnchen (Frühjahr), Zwergkaninchen (hauptsächlich Frühjahr und Sommer), Präriehunde (Februar bis März).
    •Falscher Tag-Nacht-Zyklus: Manche Nagetiere sind überwiegend tagaktiv (Zwergkaninchen, Streifenhörnchen, Meerschweinchen, Degus), andere dämmerungsaktiv (Ratten, Mäuse, Gerbils, Chinchillas), wieder andere nachtaktiv (Hamster).
    •Unausgewogene Futterzusammenstellung: Zu reichhaltige Rationen verursachen sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen Adipositas und Unfruchtbarkeit. Mangelernährung (Proteine, Lipide, Vitamin E und K, Zink etc.) führt ebenfalls zu Fruchtbarkeitsstörungen.
    •Umweltbedingter Stress durch falsche Haltungsbedingungen.
    Letale genetische Kreuzungen
    Sie sind ein wesentliches Problem in der Chinchilla-Zucht. Die Mutanten Black Velvet und Wilson White tragen einen heterozygot dominanten Letalfaktor auf dem Farbverteilungs- bzw. dem Farbgen. Bei homozygoten Individuen dieser Gene wirken diese (Velvet oder Wilson) letal. In der Praxis bedeutet das, dass keine Velvet-Genträger (schwarze, beige, saphirfarbene Chinchillas, Charcoals) mit Wilson-Genträgern (Wilson White, Starlite Chinchillas) verpaart werden dürfen.
    Infektiöse Ursachen
    Zahlreiche bakterielle Infektionen können zu Unfruchtbarkeit führen. Sie verursachen Metritis, Vaginitis, seltener Pyometra (Kaninchen, Chinchilla, Hamster), aber auch Orchitis, Epididymitis (Kaninchen) sowie Entzündungen der Präputialdrüse (Meerschweinchen, Mäuse). Bei weiblichen Tieren zeigt sich infolge dieser Infektionen eitriger Vaginalausfluss. Die Keime nisten sich in den Uterushörnern ein und können eine definitive Sterilität verursachen. Die am häufigsten isolierten Keime sind:
Pasteurella multocida
(Kaninchen, Meerschweinchen),
Pseudomonas aeruginosa
(Chinchillas),
Bordetella bronchiseptica
(Meerschweinchen),
Streptococcus zooepidemicus
(Meerschweinchen),
Mycoplasma pulmonis
(Mäuse, Ratten),
Listeria monocytogenes
(Kaninchen) und
Brucella abortus
(Meerschweinchen).
    Grooming
    Grooming
    Klinische Aspekte
    Wird hauptsächlich bei Ratten und schwarzen Labormauslinien sowie bei Gerbils beobachtet.
    Grooming ist das „sanfte Benagen des Fells” eines Artgenossen. Dadurch können haarlose Stellen bis hin zu Ulzerationen an Kopf und Rücken (Mäuse), im Gesicht und in der Anogenitalregion (Ratten) sowie an der Schwanzbasis (Gerbils) entstehen.
    Therapie

    •Die erste Maßnahme besteht in der Trennung betroffener Tiere.
    •Systemische Antibiose: Marbofloxacin, Enrofloxacin ( Tab. 2.35 und Tab. 2.46
[Anhang Nagetiere und Kaninchen]
).
    •Lokale Behandlungen mit Pudern oder Salben.
    Haarefressen (Trichophagie)
    Haarefressen (Trichophagie)
    Definition
    Diese Störung, die im angelsächsischen Sprachraum als „barbering” bezeichnet wird, äußert sich durch das Ausrupfen von Fell, was zu einer ausgesprochenen Automutilation führen kann. Sie wird hauptsächlich bei Kaninchen und Meerschweinchen beobachtet. Ihr Ursprung ist verhaltens-, hormonell oder ernährungsbedingt.
    Ätiologie

    • Verhalten:
    •Trichophagie durch Hierarchie: bei adulten Kaninchen oder Meerschweinchen gegenüber den rangniedrigeren Tieren, aber auch bei jungen Meerschweinchen (fur chewing). Folge: Fellverlust im Kopfbereich, am Abdomen und Perineum.
    •Trichophagie durch Entwöhnung: zur Zeit der Entwöhnung nehmen die jungen Kaninchen die Haare ihrer Mutter auf.
    •Schlechte Haltungsbedingungen: stressreiche Umgebung (übermäßig viel künstliches Licht, zu starke Lichtintensität, Überbelegung, fehlende Verstecke, geräuschvolle Umgebung) begünstigt die Trichophagie. Ebenso Langeweile oder Desinteresse des Besitzers an seinem Tier.
    • Hormonell:
    •Trächtigkeit: bei weiblichen Kaninchen und Meerschweinchen kurz vor der Geburt beim Nestbau. Das Weibchen rupft sich Fell im Bereich des Abdomens und der Flanken aus, was unter Umständen zu erheblichem Fellverlust in diesen Zonen führt.
    •Scheinträchtigkeit: gleiches Erscheinungsbild wie bei Trächtigkeit.
    Scheinträchtigkeit beim Kaninchen
.
    • Ernährung: Fasermangel insbesondere bei Tieren, die kein Heu fressen.
    Therapie
    Abhängig von der Ursache.

    •Neuroleptika für Hunde sind bei diesen Tieren nicht angepasst und

Weitere Kostenlose Bücher