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Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Titel: Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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enttäuschen würde. Warum quälte er sich so? Warum konnte er nicht einfach in eine der vielen Bars in der Castro, dem bekanntesten Schwulenbezirk von San Francisco, gehen und sich jemanden aufreißen, der vielleicht sogar ein wenig aussah wie Eddie, und ihn ficken, bis er nicht mehr an Eddie denken musste? Warum konnte er nicht einfach einen willigen Kerl vögeln, die Augen schließen, und so tun, als wäre es Eddie?
     

9
     
    Die Teamsitzung fand in einem großen Konferenzraum im ersten Stock statt, in den mehr als einhundert Personen passten, wenn das nötig wäre. Der Raum war fensterlos. Heute waren nur etwa fünfzig Vampire versammelt, die geduldig darauf warteten, dass Gabriel anfing. Samson leitete selten diese Versammlungen, obwohl er der Eigentümer des Unternehmens war. Seit er mit Delilah blutgebunden und weniger als ein Jahr später Vater geworden war, hatte er die meisten tagtäglichen Aufgaben an Gabriel delegiert.
    Eddie setzte sich neben Zane und beugte sich zu ihm. „Weißt du, worum es geht?“
    „Ja.“
    „Also?“
    „Also was?“
    „Worum geht es?“, bohrte Eddie nach.
    „Das wirst du in Kürze hören.“
    „Na dann . . . danke für die Information!“, antwortete er sarkastisch.
    „Jederzeit.“
    Zur anderen Seite von Eddie nahm Oliver Platz. Nicht gerade die Person, die er im Moment sehen wollte. Immerhin war es Olivers Schuld, dass Eddie über Thomas‘ Gefühle Bescheid wusste. Gefühle, die ihm unangenehm waren und seine Freundschaft mit Thomas belasteten.
    „Hi!“, fing Oliver an.
    „Hi!“ Eddie schaute geradeaus, als wartete er mit angehaltenem Atem auf den Beginn der Sitzung. Er wollte nicht mit Oliver sprechen.
    „Wie geht’s?“
    „Gut.“ Er klang schon wie Zane. Vielleicht sollte er von nun an genauso reagieren: als wäre ihm die Meinung der anderen egal. Bei Zane funktionierte es ja auch perfekt und niemand schien es dem kahlen Vampir übel zu nehmen; alle wussten, dass er sich nicht ändern würde.
    Wenn er tatsächlich Zane wäre, hätte Oliver wahrscheinlich die Klappe gehalten, aber Eddie hatte nicht so viel Glück.
    „Bist du sicher? Es tut mir echt leid, was passiert ist. Vielleicht lag ich ja falsch und habe einfach zu viel hinein interpretiert –“
    Eddie wirbelte seinen Kopf zu ihm und funkelte ihn an. „Ich habe gesagt, dass alles in Ordnung ist. Also lass mich in Ruhe!“ Er spürte, wie sein Unterkiefer sich verkrampfte und seine Zähne gegeneinander rieben. Die Sehnen in seinem Hals traten hervor und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Gäbe es nicht so viele Zeugen um ihn herum, wüsste er schon, was er mit seinen Fäusten anstellen würde.
    „Sorry, Mann“, drückte Oliver schnell heraus und wandte sich nach vorne, wo Gabriel sich gerade fertig machte, die Versammlung zu eröffnen.
    Gabriel räusperte sich und klopfte auf den Holztisch, um jedermanns Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Das Gemurmel im Raum legte sich und es wurde still.
    „Danke, dass ihr alle so kurzfristig gekommen seid. Ich habe euch hergebeten, um euch auf ein potenzielles Problem aufmerksam zu machen, das uns gerade zu Ohren gekommen ist. In der letzten Woche hatten wir einen ungewöhnlichen Zustrom von neuen Vampiren in San Francisco. Niemand kennt diese Neuankömmlinge, und wir sind nicht ganz sicher, was wir von ihnen halten sollen. Es ist nur ein Bauchgefühl, das einige von uns haben, aber alle diese Neulinge scheinen miteinander verbunden zu sein wie ein Clan.“
    Eddie hörte aufmerksam zu. Ein großer Clan ließ sich in San Francisco nieder? Das letzte Mal, als eine Gruppe von fremden Vampiren in die Stadt gekommen war, hatten sie Bluthuren mitgebracht, deren Blut Vampire high machen konnte. Es hatte zu einem Blutbad geführt.
    „Obwohl sie harmlos sein können, will ich, dass wir vorbereitet sind. Eine große Gruppe von Vampiren, die in unsere Stadt zieht und sich nicht in unsere Lebensart integriert, könnte alle möglichen Schwierigkeiten bereiten. Wir wollen nicht eine Wiederholung der Geschichte mit den Bluthuren. Deshalb muss ich euch extra Arbeit auftragen.“
    Gemurmel ging durch die Versammelten.
    Gabriel hob die Hand, um sie zu stoppen. „Ich weiß, ihr seid alle müde, weil ihr die letzten vier Wochen schon auf Sonderschichten wart auf der Suche nach den Vampiren, die nach den Bluthuren süchtig waren. Aber dank eurer Gründlichkeit glauben wir, dass diese Aufgabe erledigt ist. Ich wünschte, ich könnte euch allen eine Pause gönnen, aber ich

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