Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)
fürchte, ihr müsst die Patrouillen fortsetzen.“
Eddie sah sich um, und obwohl es ein paar Vampire gab, die Beschwerden vor sich hinmurmelten, schienen die meisten bereit zu sein, ihre neuen Aufgaben zu übernehmen. Eddie hatte nichts gegen neue Aufträge. Da er im Moment keinem bestimmten Kunden zugeordnet war, war er froh, eine Beschäftigung zu haben. Andernfalls würde Thomas nur zusätzliche Ausbildungsmissionen für ihn aufstellen. Und da Thomas ihn immer persönlich trainierte, würde dies bedeuten, dass er noch mehr Zeit mit seinem Mentor verbringen würde.
„Angesichts der Bedenken, die wir über diese Neuankömmlinge haben“, fuhr Gabriel fort, „habe ich alle, die nicht einem Kunden zugeteilt sind, für Patrouillen eingesetzt. Das gilt auch für die Manager. Alle werden in Paaren patrouillieren. Ich will nicht, dass einer von euch da draußen auf eigene Faust herumläuft. Das ist ein strikter Befehl. Wer sich nicht daran hält, kann gleich seine Sachen packen. Ist das klar?“
Alle nickten.
„Meldet sofort alles Verdächtige. Und sorgt dafür, dass die Neulinge nicht mitbekommen, dass sie beobachtet werden. Wir haben keine Ahnung, wie sie reagieren werden. Ich habe die Liste mit den Patrouillen-Paarungen auf dem Schwarzen Brett im Flur ausgehängt. Ihr findet dort den Namen eures Partners. Noch Fragen?“ Gabriel ließ einen Blick über seine Angestellten schweifen, doch niemand rührte sich. „Entlassen.“
Eddie erhob sich von seinem Stuhl, als die Menge begann, den Raum zu verlassen. Er schlug die Richtung zum Schwarzen Brett ein, erpicht darauf, herauszufinden, mit wem Gabriel ihn gepaart hatte. Er hoffte, dass es nicht Oliver war. Obwohl er den Kerl normalerweise mochte, konnte er ihn im Moment nicht ertragen, da Olivers Gegenwart ihn ständig an das Gespräch zwischen ihm und Blake erinnerte.
Eddie zwängte sich durch die Menge der Vampire, die sich um das Schwarze Brett drängten, und suchte auf den zwei Seiten nach seinem Namen.
Bitte lass es nicht Oliver sein, betete er stumm. Selbst Zane wäre ihm lieber als Oliver. Zumindest sprach Zane nie viel. In der Tat war der Kerl wortkarg wie kein anderer. Und das passte ihm im Moment.
Seine Augen bewegten sich die Liste der Namen hinunter, bis er schließlich seinen fand. Dann las er den Namen seines Partner daneben: Thomas.
„Na super!“, fluchte er in sich hinein, ohne sich die Mühe zu geben, seinen Unmut zu verbergen. Er fuhr herum und stieß fast mit Thomas zusammen.
Sein Mentor sah ihn verblüfft an. Er ließ ihn vorbeigehen. Eddie sah, wie er sich dem Schwarzen Brett näherte und die Namensliste überflog. Als er sich Sekunden später umdrehte, lag ein seltsamer Blick auf seinem Gesicht. Eddie stand noch immer wie angewurzelt da und ihre Blicke trafen sich.
Eddie wusste sofort, dass er Thomas verletzt hatte. Und er fühlte sich deswegen mies. Thomas hatte ihn nie schlecht behandelt. Er hatte es nicht verdient, dass Eddie sich ihm gegenüber jetzt so verhielt. Es war genau das, was er befürchtet hatte, seit er Oliver und Blake belauscht hatte: dass er überreagieren würde und infolgedessen Thomas‘ Gefühle verletzte. Er wollte nicht, dass sich ihre Beziehung änderte. Er mochte Thomas als Kumpel, aber wie konnte er so weitermachen wie bisher, mit dem was er jetzt wusste?
Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Wie konnte er die Sache mit Thomas wieder ins Reine bringen? Er musste sich irgendwie entschuldigen, wusste aber nicht wie.
10
Er und Eddie waren in der nächsten Nacht für ihre erste Patrouille eingeteilt. Thomas zog seine Stiefel an und schnürte sie auf seinem Bett sitzend zu. Seine Gedanken wanderten zurück zu der Nacht zuvor, als die Patrouillen-Paarungen ausgehängt worden waren. Eddie hatte ganz und gar nicht erfreut darüber ausgesehen, dass sie beide ein Team bildeten. Nein, nicht nur nicht erfreut, er hatte absolut angepisst dreingeschaut.
Thomas durchsuchte sein Gedächtnis, um herauszufinden, ob er etwas gesagt oder getan hatte, das Eddie beleidigt hatte, konnte jedoch nichts finden. Alles war wie immer. Sie hatten keinerlei Auseinandersetzungen oder Meinungsverschiedenheiten gehabt. Tatsächlich waren sie sich nur selten über irgendetwas uneinig. Beide genossen die gleichen Dinge: ihre Motorräder zu fahren und mit Computern zu arbeiten. Eddie war ein guter Schüler, wenn es um Computer-Software ging. Besonders gerne lernte er Hacken und Thomas genoss es, ihn zu lehren.
Thomas erhob sich
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