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Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Titel: Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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direkt. Ich befürchte, dass ich beim Gedankenlesen durchgefallen bin.“ Luther warf ihm einen Blick zu, als wollte er ihn zum Kampf herausfordern.
    „Du hast etwas an mir verändert. Du hast meine . . . meine Begierden verändert“, presste er heraus.
    „Sprechen wir hier von Blutdurst?“
    Wie konnte der Mann nur so dämlich sein! Eddie machte eine ungeduldige Handbewegung. „Ich rede verdammt noch mal nicht von Blutdurst. Ich rede davon, zu wem ich mich hingezogen fühle.“
    Langsam zog sich eine von Luthers Brauen hoch. Dann zog Verständnis über sein Gesicht. „Ach jetzt verstehe ich. Du bist ans andere Ufer übergewechselt.“
    Eddie machte einen Schritt auf Luther zu und stieß seinen Zeigefinger in dessen Brust. „Das habe ich mir nicht ausgesucht! Du –“
    „Natürlich nicht“, unterbrach Luther ihn. „Schwul zu sein war noch nie eine Wahl. Niemand sucht sich aus, homosexuell oder heterosexuell zu sein. Die Natur bestimmt das.“
    Das Wort verärgerte ihn: homosexuell. „Ich bin nicht schwul!“
    „Ach, dann hast du wohl nur homosexuelle Tendenzen wie dieser Prediger. Wie hieß er noch gleich?“
    Eddie ignorierte die Frage. Er spürte Wut über Luthers unangebrachte Reaktion in sich aufsteigen. „Ich dachte, als mein Erschaffer müsstest du mich unterstützen. Du hast das vermasselt. Du hast mich so gemacht. Also tu was, damit ich wieder so werde wie zuvor.“
    Luther wippte auf den Fersen zurück. „Wie du vorher warst? Ach Eddie, du bist immer noch genauso wie vorher. Dich in einen Vampir zu verwandeln hat nichts daran geändert, wen du liebst. Was auch immer du jetzt fühlst, war schon in dir, als du noch ein Mensch warst. Latent vielleicht. Aber es war schon immer vorhanden.“
    Eddie schubste Luther an der Schulter, damit er ein paar Schritte zurück stolperte. „Was meinst du damit? Dass ich als Mensch ein verdammter Homo war? Ich versichere dir, das war ich nicht! Ich habe noch nie einen Mann angesehen! Ich liebte Frauen!“
    „Wirklich? Na ja, dann müssen sich die Freundinnen bei dir ja angestellt haben. Bei deinem Aussehen sind sie dir bestimmt scharenweise nachgelaufen. Und wie war‘s? Hast du viele gefickt?“ Ein spöttischer Ausdruck lief über Luthers Gesicht.
    Eddie zog scharf die Luft ein, als er an seine Jugend und seine jungen Männerjahre zurückdachte. Er hatte schon gelegentlich eine Freundin gehabt und sicherlich auch ab und zu Sex mit Frauen, aber er war nie promiskuitiv gewesen. Er war einfach nicht der Typ. Er hatte Frauen immer respektiert und war nicht einer, der sie ausnutzte. In der Tat hatte er viele gute Freundinnen gehabt.
    „Ich verstehe“, fuhr Luther gelassen fort. „Also doch nicht, oder? Ich nehme an, mit Frauen zu schlafen hat dir doch nicht so arg gefallen, oder?“
    Wütend stieß Eddie Luther gegen die Wand. „Du irrst dich! Nur weil ich nicht wie andere rumhure, bedeutet das nicht, dass ich Frauen nicht liebe.“
    „Mach dir doch nichts vor, Eddie! Wenn du jetzt auf Männer stehst, ist das deine wahre Natur, die endlich herauskommt.“
    Vor Eddies Augen blitzte ein Abbild von Thomas auf, wie er halb nackt vor dem Waschbecken in der Garage stand. Es schickte einen Bolzen der Begierde in seine Leistengegend und verbreitete Hitze in seinem ganzen Körper. Plötzlich rang er nach Luft.
    Leider war sein Erschaffer verdammt scharfsinnig. „Aha, es ist also nicht irgendjemand. Es ist jemand Besonderer. Na, auf wen bist du denn scharf? Kenne ich ihn?“
    „Es ist niemand!“, log Eddie.
    „Lügen steht dir nicht. Außerdem bist du kein guter Lügner.“ Luther deutete mit dem Kopf, um das Gefängnis um sich herum anzuzeigen. „Wenn ich nicht hier angebunden wäre, hätte ich dir alles beigebracht. Stattdessen musste ich dich Scanguards überlassen, damit sie deine Ausbildung fortsetzten.“ Er setzte ein schiefes Lächeln auf.
    „Du hast mir versprochen, mich stark und unbesiegbar zu machen. Dies war nicht Teil der Abmachung!“
    „Nein, das war nicht Teil der Abmachung, aber es war nicht meine Schuld. Kannst du das nicht in deinen sturen Schädel hineinbekommen? Scheinbar nicht! Denn als Vampir bist du immer noch so stur wie als Mensch. Welche Charakterzüge du auch immer vor deiner Verwandlung hattest, sie werden als Vampir nur noch verstärkt. So funktioniert das! Als du noch ein Mensch warst, warst du in der Lage, deine Gefühle für andere Männer zu unterdrücken, aber jetzt als Vampir kannst du das nicht mehr. Deine Begierden sind

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