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Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Titel: Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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den unpassendsten Zeiten eine Erektion bekommen hatte. Es war ihm peinlich, und einige der anderen Jungs hatten ihn oft aus den Duschen ausgesperrt, weil sie nicht wollten, dass er mit ihnen duschte. Sie hatten ihn schikaniert, nur weil sein Körper Sachen machte, über die er keine Kontrolle hatte.
    Er war aus dem Sportverein ausgetreten und Nina war enttäuscht gewesen. Sie hatte ihm vorgeworfen, kein Durchhaltevermögen zu haben. Natürlich hatte er ihr nicht sagen können, was wirklich passiert war, weil kein 15-jähriger Junge mit seiner Schwester über sexuelle Sachen sprach. Er hatte sich damals selbst versprochen, dass er sie nie wieder enttäuschen würde. Sie hatte darum gekämpft, die Vormundschaft über ihn zu erhalten, damit sie von der letzten Pflegefamilie weg konnten, nachdem ihr Ziehvater Nina sexuell missbraucht hatte. Eddie wollte nicht undankbar erscheinen und seiner Schwester noch mehr Sorgen aufhalsen.
    Waren diese Vorfälle Hinweise dafür, was seine wahre Natur war? Die wahre Natur, von der Luther behauptete, dass sie nun hervorkam, weil er ein Vampir war?
    Hatte er seine Triebe so tief in seiner Psyche verdrängt, dass er deren Existenz völlig blind gegenüber stand?
    Was würde passieren, wenn er nicht weiter dagegen ankämpfte, seine Begierden hervorkommen zu lassen? Würde dies seine Beziehung zu Nina, seine Freundschaft mit Thomas und das Leben, das er sich aufgebaut hatte, zerstören? Würden die Anderen ihn anders behandeln, wenn sie Bescheid wüssten? Aber die wichtigste Frage war: Wäre Nina wieder enttäuscht von ihm?
     

22
     
    Thomas stand unter der Dusche und ließ das warme Wasser seinen Körper hinunterlaufen, als könnte er damit seine Sorgen wegwaschen. Eine weitere Nacht war ohne jegliches Zeichen der vier Vampire, die Sergio und seine Gefährtin getötet hatten, vergangen. Und obwohl sein Verstand begriff, dass er diese Tragödie nicht hätte verhindern können, fühlte er sich trotzdem dafür verantwortlich.
    Er versuchte, die Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, doch dadurch schoben sich andere in den Vordergrund. Gedanken an Eddie. Eddie war mit seinem Motorrad davon gerast, sobald die Sonne untergegangen war und er hatte ihn die ganze Nacht nicht gesehen. Nach Einsicht des Dienstplans hatte er feststellen müssen, dass Eddie sich einen Tag Urlaub genommen hatte, der von Samson genehmigt worden war. Seltsam, dass weder Eddie noch Samson ihm gegenüber etwas erwähnt hatte.
    Thomas griff nach dem Duschgel und seifte sich ein, wusch das Öl von seinem Körper, mit dem er sich beschmutzt hatte. Er hatte stundenlang an einem seiner Motorräder gebastelt. Die Konzentration auf die mechanischen Zusammenhänge hatte ihm gut getan. Er musste irgendetwas tun. Herumzusitzen und auf die nächste Gräueltat zu warten war keine Option. Morgen Nacht würde er sich auf die Suche nach Xander machen, dem Mann, der ihn genötigt hatte, sich Kaspers Anhängern anzuschließen. Durch ihn würde er die anderen aufstöbern und dann herausfinden, wie er sie zerstören konnte.
    Da er nun einen Plan formuliert hatte, fühlte er sich etwas besser, spülte die Seife von seinem Leib und drehte das Wasser ab. Es herrschte jetzt vollkommene Stille, die jedoch plötzlich durch die Atmung einer anderen Person unterbrochen wurde. Er atmete ein und erkannte den Duft.
    „Verschwinde!“, befahl er und starrte weiterhin die Fliesen in seiner übergroßen Duschkabine an.
    Aber kein Geräusch von Schritten folgte seinem Befehl.
    „Eddie, hau ab! Du solltest nicht hier sein. Ich habe heute nicht die Kraft, mein Verlangen nach dir zu unterdrücken. Es wäre besser, wenn du dich in dein Zimmer einsperren würdest. Geh! Bitte geh!“
    Er stützte eine Hand gegen die Wand, um das Gleichgewicht zu halten, während sein Körper ihn verriet und seinen Schwanz mit Blut vollpumpte, der wie ein Phoenix emporstieg. Er konnte sich jetzt nicht umdrehen. Schlimm genug, dass Eddie seinen nackten Hintern zu sehen bekam. Ihm seine Erektion zu zeigen und zuzugeben, dass er in Eddies Gegenwart machtlos war, würde alles nur noch schlimmer machen.
    Er hörte nackte Füße auf dem Boden tappen und stieß fast schon einen Seufzer der Erleichterung aus – bis er bemerkte, dass sie die falsche Richtung einschlugen. Er schloss die Augen, biss die Zähne zusammen und kämpfte gegen den Drang an, sich umzudrehen und Eddie mit sich in die Dusche zu ziehen.
    „Du musst gehen“, bat er noch einmal, aber es war zu spät.
    Eddies

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