Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)

Augen.“ Thomas deutete zu Isabelle.
    Isabelle runzelte ihre Stirn. Samsons Tochter schien viel zu viel zu verstehen. Ihre telepathischen Fähigkeiten bedeuteten auch, dass sie in der Lage wäre, alles Gehörte ihrer Mutter mitzuteilen. Und was Thomas Samson sagen wollte, war nur für dessen Ohren bestimmt.
    „Kannst du den Buggy nehmen und ihn hinauftragen? Ich bringe in der Zwischenzeit Isabelle zurück zu Delilah.“ Samson wartete nicht ab, ob Thomas seiner Bitte nachkam und stieg die Treppe hinauf.
    Thomas holte einen tiefen Atemzug und atmete die staubige Luft des Kellers ein. Er hoffte, dass er nicht einen riesigen Fehler machte, aber er wusste wirklich keinen anderen Ausweg. Die Macht, die von Xander ausgegangen war, hatte sein Vorhaben, ohne Scanguards‘ Unterstützung vorzugehen, in Frage gestellt. Er hatte gedacht, dass es leicht wäre, Xander und seine Anhänger alleine zu zerstören, aber er hatte seine Gegner falsch eingeschätzt. Er brauchte Scanguards‘ Hilfe.
    Thomas packte den Buggy, auf den Samson gezeigt hatte, und trug ihn hinauf ins Foyer, wo er ihn absetzte und wartete. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis Samson vom oberen Stockwerk zurückkam.
    „Mein Büro“, wies er an und marschierte durch den langen Flur.
    Thomas betrat hinter Samson das Büro und schloss die Tür hinter sich. Samson drehte sich zu ihm um.
    „Was beunruhigt dich?“
    Thomas ließ seinen Blick über seinen alten Freund und Chef schweifen. „Wie du und einige der anderen wissen, habe ich besondere Fähigkeiten der Gedankenkontrolle.“
    Samson nickte. „Das hast du bewiesen, als du vor nicht allzu langer Zeit deinen Erschaffer bekämpft hast. Ich war nicht dabei, aber Quinn hat mir davon berichtet.“
    „Ich bin nicht der Einzige mit diesen Fähigkeiten.“
    Samson lehnte sich an die Kante seines Schreibtischs. „Das ist mir schon klar. Dein Erschaffer hatte die gleichen Fähigkeiten.“
    Thomas bestätigte Samsons Worte mit einem kurzen Nicken. „Was ich dir jetzt sage, darf diese vier Wände nie verlassen. Niemand darf es jemals herausfinden, nicht einmal Delilah. Kannst du mir das versprechen?“
    „Das klingt ernst.“
    „Das ist es auch. Ich brauche dein Wort.“
    „Du hast es.“
    Thomas fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und fühlte den Schweiß, der sich auf seinem Nacken gebildet hatte. Er hatte noch nie jemandem von seiner dunklen Macht erzählt und dies jetzt zu enthüllen war ein Risiko. Aber er musste es tun, um die Sicherheit aller bei Scanguards zu gewährleisten.
    „Meine Fähigkeit fordert einen hohen Preis. Tagtäglich kämpfe ich gegen das Böse in meinem Inneren an. Es ist eine dunkle Macht, die die Kraft für meine Fähigkeit liefert, eine böse Macht, die mich stark macht und mir erlaubt, andere nur mit meinen Gedanken zu zerstören. Wenn ich sie nicht kontinuierlich zurückschlage, wird sie durchbrechen und herrschen wollen.“ Er blickte in die geweiteten Augen seines Freundes. „Wenn ich es zulasse, wird sie mich übermannen und in einen grausamen, gewalttätigen und herzlosen Mann verwandeln. Einen Mann, der sogar diejenigen zerstören wird, die er liebt.“
    „Thomas“, murmelte Samson deutlich schockiert.
    Thomas hob die Hand. „Ich bin noch nicht fertig. Es gibt noch mehr.“ Er füllte seine Lunge mit Luft. „Derjenige, der mir diese dunkle Macht gegeben hat, ist Kasper oder Keegan, wie du ihn kennst. Ich hatte gehofft, dass sein Tod mir endlich Frieden bringen würde, aber das war nicht der Fall. Er erschuf viele andere Vampire, und alle haben die gleiche dunkle Macht in sich. Und sie nutzen sie zum Bösen. Sie sind hier, Samson. Sie sind gekommen, um Unheil anzurichten.“
    „Die Neuankömmlinge?“, fragte Samson, Verständnis in seinen Augen dämmernd.
    „Ja. Sie sind es. Die Vampire, die Als Laden gekauft haben, die gleichen, die Sergio getötet haben. Sie sind gekommen, um die Herrschaft zu übernehmen, und sie wollen, dass ich mich ihnen anschließe.“
    Samson stieß sich von seinem Schreibtisch ab und sein Brustkorb hob und senkte sich. „Du gehörst zu uns, Thomas!“
    Thomas kniff die Augen zusammen. „Scanguards ist meine Familie. Daran gibt es keinen Zweifel. Aber es gibt Dinge, die außerhalb meiner Kontrolle liegen. Je mehr von ihnen kommen, desto mehr wird ihre kollektive Macht meine eigene dunkle Macht an die Oberfläche locken. Ich spürte es heute Abend, als ich ihren Anführer konfrontierte.“
    „Du gingst auf eigene Faust vor? Bist du