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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Gelegenheit und schnitt die Zügel durch. Für einen Augenblick war sein Gegner verdutzt – einen Augenblick zu lang, sodass Falkann den Mann aus dem Sattel ziehen und ihm seinen Dolch in die Kehle rammen konnte.
    Auch Ariac hatte seinen Gegner bereits besiegt und rutschte in dessen Sattel.
    »Ich schnappe ihn mir, warn du die anderen.« Bevor Falkann etwas einwenden konnte, war Ariac schon auf und davon
galoppiert, dem letzten Krieger hinterher, der wahrscheinlich Alarm schlagen wollte.
    Eilig griff sich Falkann das Schwert seines toten Widersachers und rannte zum Lager seiner Freunde zurück.
    Nicht nur Rijana wurde kreidebleich, als Falkann, abgekämpft, mit Blut bespritzt und atemlos ankam.
    »Verdammt noch mal, was hat das …«, setzte Brogan an, doch Falkann bedeutete ihm zu schweigen.
    »Wachen aus Camasann, sie haben uns entdeckt.« Er rang nach Luft. »Ariac verfolgt den Letzten.«
    Ohne zu zögern, schnappte sich Rijana ihr Schwert und sprang auf Lenyas ungesattelten Rücken.
    »Warte, Rijana, wir sollten …«, rief Tovion ihr hinterher, doch sie war schon fort.
    Eifersucht brannte sich glühend in Falkanns Herz, doch dann riss er sich zusammen. Wie seine Freunde sattelte er in fliegender Hast sein Pferd und ritt Rijana hinterher.
    Zwar war Rijana durchaus bewusst, dass sie damit Falkanns Eifersucht nur schürte, doch sie konnte Ariac nicht allein lassen. Sie trieb Lenya zu einem rasenden Galopp an, fand den Kampfplatz, wo die beiden toten Männer lagen, und hastete weiter. In der Ferne glaubte sie, das Geklirr von Schwertern zu vernehmen. Sie sprang mit Lenya über einen kleinen Bach, galoppierte eine Anhöhe hinauf und parierte die Stute dann hart durch. Ariac kam den Berg hinaufgelaufen. Er hielt den Kopf gesenkt, und von seiner Hand tropfte Blut.
    »Ist alles in Ordnung?« Rijana sprang vom Pferd und nahm seine Hand in ihre.
    »Das ist nichts.« Rasch machte er sich von ihr los und warf einen nervösen Blick hinter sie. »Ich habe den Mann getötet und seine Leiche versteckt, der verrät nicht mehr, wo wir sind. Wir müssen die anderen Leichen ebenfalls aus dem Weg schaffen, komm jetzt.« Schon eilte Ariac weiter in die Richtung, aus der Rijana gekommen war.

    Rijana senkte den Blick. Sie war so froh, dass er nicht ernsthaft verletzt war, und hätte nichts lieber getan, als ihn zu umarmen; aber sie wusste, dass Falkann gleich hier sein würde, und wenn er sie zusammen sah, würde das alles noch viel schlimmer machen.
    Also führte sie Lenya am Zügel hinter Ariac her und blickte auf seinen Rücken.
    Ariac und du, ihr seid doch athéas, hallten Bali’ans Worte in ihr wider.
    Es dauerte nicht lange, bis die anderen sie eingeholt hatten. »Thondra sei Dank!«, rief Brogan aus.
    Alle waren froh, dass Ariac nichts geschehen war, nur Falkann zog weiterhin eine düstere Miene.
    Rudrinn ritt grinsend neben ihn, nachdem Tovion und Broderick versprochen hatten, die Leichen der Wachen verschwinden zu lassen.
    »Meine Güte, Falkann, als du so blutbesudelt ins Lager gekommen bist, dachte ich einen Augenblick lang wirklich …«
    »Was?«, blaffte Falkann ihn an. »Dass ich ihn umgebracht hätte?« Seine Augen funkelten gefährlich. »Einmal Verräter, immer Verräter, oder was denkst du von mir, Pirat?«
    »Ähm, so habe ich das doch nicht gemeint.« Rudrinn war verwirrt, doch bevor er noch etwas hinzufügen konnte, war Falkann auch schon davongaloppiert.
    »Verdammt, was ist denn mit dem los?«, murmelte Rudrinn kopfschüttelnd.
     
    Niemand konnte mehr zu Falkann vordringen. Er wehrte jede nett gemeinte Geste ab, reagierte nicht auf Rijanas Beteuerungen oder auf Brogans Zurechtweisungen. Seine Miene war verschlossen und auch ein wenig schuldbewusst, was allerdings nur Bali’an bemerkte. Doch der fand das Verhalten der Menschen, obwohl er sie mochte, so befremdlich, dass ihn auch das nicht mehr wunderte.

    Irgendwann hatte Saliah genug. Sie richtete es so ein, dass sie gemeinsam mit Falkann Wache halten konnte. Sie kannte ihn wohl mit am besten, denn die beiden waren lange Jahre ein Paar gewesen, hatten sich jedoch irgendwann in Freundschaft getrennt.
    Wie meist in den letzten Tagen stand Falkann stumm abseits des Lagers und starrte düster über das weite Land.
    »Falkann, wie geht es dir?«, fragte sie sanft und stellte sich neben ihn.
    »Wunderbar, was denkst du denn?«, erwiderte er zynisch. Seufzend legte Saliah ihre schlanke Hand auf seinen Arm. »Das ist alles nicht ganz einfach für euch.«
    Zunächst

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