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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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wenn er noch immer nicht wusste, was genau der Auslöser für Falkanns Wutausbruch gewesen war.
    »Und jetzt sollen wir uns wie kleine Jungen prügeln? Was soll das bitte bringen?«
    »Du willst mir meine Frau wegnehmen!« Im letzten Augenblick gelang es Falkann, sich an Brogans Worte zu erinnern und nicht zu schreien, dennoch bebte seine Stimme.
    »Ich habe nichts getan …«
    Drohend kam der größere und breiter gebaute Falkann auf den Steppenkrieger zu. »Ich merke doch, wie du sie ansiehst, wie ihr euch immer wieder heimlich berührt, ihr …«
    »Sie hat dich erwählt, verdammt!« Auch Ariac senkte rasch seine Stimme. »Es lässt sich nicht vermeiden, dass ich sie gelegentlich ansehe oder versehentlich berühre.«
    »Versehentlich!« Falkann schubste Ariac zurück. »Du lässt doch keine Gelegenheit aus …«
    Bevor er weitersprechen konnte, brachen plötzlich Männer in roten Umhängen durch das Gebüsch.
    »Da ist er ja, der Steppenkrieger!«, schrie einer, und sie galoppierten auf Falkann und Ariac zu.
     
    Mit wachsender Sorge stand Rijana bei ihrer Stute und versuchte, sich damit abzulenken, das Pferd zu striegeln. Aber immer wieder wanderte ihr Blick in die Richtung, in der Ariac und Falkann verschwunden waren.
    Bali’an trat zu ihr mit einem fröhlichen Lächeln auf seinem schmalen Elfengesicht.
    »Du bist traurig«, stellte er erschrocken fest.

    Sie zuckte nur mit den Schultern und bürstete weiterhin Lenyas braunes Fell.
    »Bist du traurig, weil sich Falkann und Ariac geprügelt haben?«, fragte er unschuldig. »Ihnen ist doch nichts passiert. Ich weiß nur nicht, wieso Brogan sie fortgeschickt hat.«
    Dem jungen Elfen war vieles nicht klar, was Ariac und Rijana betraf, und seine Schwester Elli’vin hatte ihn eindringlich davor gewarnt, sich in die Angelegenheiten der beiden einzumischen.
    »Sie streiten wegen mir«, sagte Rijana leise und traurig.
    »Aber wieso?« Tröstend streichelte er ihr über die Wange.
    »Weil sie mich beide lieben.«
    »Oh!« Der junge Elf dachte darüber nach. »Und du?«
    Unschlüssig hob sie die Schultern. »Ich liebe sie beide – jeden auf unterschiedliche Art.«
    »Aber Ariac und du, ihr seid doch athéas .«
    »Wir sind was?«
    Bali’an suchte kurz nach dem richtigen Wort in der Menschensprache. Als er es hatte, strahlte er. »Verbundene Seelen! Ihr gehört zusammen!«
    Voller Unglauben sah Rijana ihn an. »Wo … woher weißt du das?«, stammelte sie.
    Unbekümmert hob Bali’an die schmalen Schultern. »Man spürt es. Ich habe es schon bemerkt, als ihr das erste Mal bei uns im Land der tausend Flüsse wart. Es ist so wie bei Tja’ris und Elli’vin, die sind auch athéas !«
    Als Rijana in Tränen ausbrach, war der junge Elf vollkommen durcheinander. In dem Versuch, sie zu trösten, nahm er sie in den Arm.
    So ein Mist , dachte er, jetzt habe ich sie noch trauriger gemacht. Ich hätte auf Elli’vin hören sollen. Sein Blick fiel auf Lenya, und er seufzte. Mit Pferden war es einfacher, da konnte man offensichtlich weniger falsch machen als bei Menschen.

    Während Ariac sich hektisch nach einer Fluchtmöglichkeit oder etwas umsah, das man als Waffe benutzen konnte, war Falkann starr vor Schreck.
    »Das wollte ich nicht. Verdammt, Ariac, ich …«
    »Halt den Mund, wir sollten versuchen, einen von ihnen vom Pferd zu werfen.« Schon war Ariac auf einen der Männer zugestürmt, der mit dem Schwert nach ihm schlug. Da es, wie man an den längeren Haaren sah, keine der Blutroten Schatten waren, hoffte Ariac, sie überwältigen zu können.
    Aber es waren Krieger aus Camasann, und die waren ebenfalls gut ausgebildet, wenn auch in der Regel nicht so gnadenlos wie Scurrs Männer.
    Es waren nur drei Krieger, wahrscheinlich eine kleine Patrouille, aber sie setzten den Unbewaffneten hart zu.
    Falkann wurde von einer Klinge gestreift. Zum Glück trug er sein Kettenhemd, aber trotzdem streckte der Schlag ihn zu Boden. Im letzten Augenblick stieß Ariac ihn zur Seite, bevor er von einem der Pferde niedergetrampelt werden konnte. Dann sprang der Steppenkrieger, Falkann konnte es kaum fassen, geschickt von hinten auf das Pferd des Gegners und schlug auf den Mann im roten Umhang ein. Er schaffte es, diesem seinen Dolch zu entwenden.
    »Fang, Falkann!« Dieser duckte sich gerade unter dem Schlag des zweiten Gegners. Es gelang ihm, den Dolch zu ergreifen und diesen sogleich in den Fuß seines Widersachers zu stechen. Dieser brüllte auf und riss sein Pferd herum. Falkann nutzte die

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