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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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bereits den Kopf.
    »Nein, das war eine Ironie des Schicksals, denn so etwas hätte ich geplant, hätte ich Ariac tatsächlich verraten wollen.«
    »Du hast es nicht?!« Erleichterung machte sich in Broderick breit, zugleich war er jedoch misstrauisch. Er musterte seinen Freund genau. Meist konnte er Falkann ansehen, wenn er etwas verbarg.
    Doch nun strahlte er Ehrlichkeit und Schuldbewusstsein aus. »Ich stand vor den Mauern, und plötzlich habe ich mich vor mir selbst geekelt.« Verzweifelt sah er den Freund an. »Wie konnte ich nur so einen Gedanken haben? Ariac gehört zu uns, er ist unser Freund. Verdammt, ich habe schon einmal diesen Fehler gemacht und wäre daran fast zugrunde gegangen. Wie hätte ich jemals mit Rijana glücklich werden können mit dem Wissen, ihren Geliebten kaltblütig an Scurr ausgeliefert zu haben?«
    »Ging es dir nur um Rijana?« Broderick sah Falkann eindringlich an.
    »Nein«, erwiderte Falkann entschieden. »Weißt du, als die drei Wachen auf uns losgingen, hatte ich Angst, dass Ariac durch meine Schuld stirbt – damit hätte ich nicht leben können.
« Traurig senkte er den Blick. »Thondra hat mir einmal eine Chance gegeben, und beinahe hätte ich sie nicht genutzt und noch einmal den gleichen Fehler gemacht.«
    Broderick brauchte einige Augenblicke, um das zu verdauen. Dann drückte er Falkanns Schulter. »Das ist furchtbar. Aber aus Liebe und Eifersucht tut man manchmal schlimme Dinge.«
    »Warum habe ich nur so einen schlechten Charakter? Wieso bin ich so schwach?«
    »Du hast keinen schlechten Charakter, du hast dich besonnen.«
    »Broderick, ich hätte beinahe alle Länder ins Chaos gestürzt, nur um Rijana für mich zu haben.« In Falkanns Augen sah man Panik aufblitzen.
    »Hast du aber nicht. Du hast dich besonnen, und du hast wahre Stärke bewiesen, indem du Rijana freigegeben hast.« Obwohl es ihn sehr schockierte, was Falkann ihm gestanden hatte, glaubte er, dass der Freund nun endgültig seine Lektion gelernt hatte.
    »Thalien weiß es. Ich habe keine Ahnung, wie das möglich sein kann, aber er hat davon gewusst.«
    »Und was hat er gesagt?«
    »Dass es nicht die Gedanken sind, die uns zu Verrätern machen, sondern unsere Taten.«
    »Na siehst du.«
    »Broderick, wirst du mir helfen und auf mich achten?«, fragte Falkann mit ängstlichem Blick. »Ich möchte nicht noch einmal in die Versuchung kommen, Ariac zu verraten.«
    Nachdenklich musterte Broderick den Freund. So viele Jahre hatte er zu ihm aufgeblickt, ihn für den Stärksten und Mutigsten von ihnen gehalten, aber jetzt brauchte Falkann seine Hilfe. Mit einem nachdrücklichen Nicken versicherte er ihm nun, gut auf ihn zu achten. »Ich denke, du hast deine Fehler eingesehen, aber ich bin für dich da, falls du wieder Gefahr laufen solltest, dich zu vergessen.«

    »Danke.« Nun wirkte Falkann ein wenig erleichtert, und er drückte dankbar Brodericks Schulter. »Was meinst du, soll ich es den anderen sagen?«
    »Nein, ich denke, das ist nicht nötig.« Plötzlich erschien sein typisch breites Lächeln auf seinem Gesicht. »Wie ein weiser alter Elf bereits sagte, es war ja nur ein Gedanke.«
     
    Das Donnergebirge war dank der Zwerge bald überquert. Sie versprachen, bei der bevorstehenden Schlacht an der Seite der Sieben zu kämpfen. Angeblich sammelten sich ohnehin mehr und mehr Zwerge in den Bergen.
    Je weiter sie sich der Steppe näherten, umso angespannter wurde Falkanns Gesicht. Nun würden Rijana und Ariac sie bald verlassen.
    »Glaub mir, es ist besser, wenn du sie eine Zeit lang nicht siehst«, sagte Brogan, als sie über die letzten Hügel des Donnergebirges auf die Steppe zuritten.
    Falkann zuckte ertappt zusammen. Er musste Rijana und Ariac, die mit glücklichen Gesichtern nebeneinanderher ritten, wohl ziemlich auffällig angestarrt haben.
    »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    »Selbstverständlich hat er Recht«, bestätigte Broderick, der gleich hinter dem Zauberer ritt, »er ist schließlich ein Zauberer von Camasann!«
    »Nicht mehr«, widersprach Brogan fast wehmütig, »Thalien hat das alles richtig erkannt. Unsere Welt ändert sich.«
    »Aber vielleicht wird es eines Tages eine neue Schule für junge Krieger geben mit Lehrern wie dir, Rittmeister Londov und Zauberer Tomis.«
    »Das wäre schön, aber ich wage nicht, daran zu glauben. Zunächst müssen wir Scurr besiegen.«
    »Wir sind auf dem besten Weg dorthin«, verkündete Broderick und versuchte wohl nicht zuletzt, sich selbst damit Mut zu

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