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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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den Hügel hinab.
    »Rijana und Ariac sind in Gefahr. Scurrs Männer kommen ihnen entgegen«, rief Falkann nur noch und galoppierte auch schon davon.
    »Was in Thondras Namen …«, schimpfte Brogan, doch Falkann hörte ihn nicht mehr.
    Der Zauberer und seine Begleiter blickten sich unentschlossen an. Was sollten sie jetzt tun?
    »Reitet weiter«, schlug Bali’an vor. »Ich helfe Falkann, und wir folgen euch dann.«
    »Aber wenn ihr Hilfe braucht?«, wandte Broderick ein.
    Doch der junge Elf schüttelte den Kopf. »Wir kommen
schon zurecht. Ich werde euch finden, schließlich bin ich der schnellste Reiter von euch allen.«
    »Also gut«, stimmte der Zauberer zu. »Aber pass auf!«
    Bali’an nickte und galoppierte Falkann hinterher.
    »Hoffentlich geht das gut«, murmelte Brogan, bevor er mit Broderick weiterritt.
     
    Falkann trieb seinen Hengst zu einem rasenden Galopp, und das kräftige, ausdauernde Pferd stürmte wie ein roter Blitz über die Steppe.
    Ich muss sie vor Scurrs Männern erreichen , dachte Falkann verzweifelt.
    Schnell galoppierte er durch ein ausgetrocknetes Flussbett, einen Hügel hinauf und schaffte es nicht mehr rechtzeitig, seinen Hengst durchzuparieren. Vor ihm, hinter dem Hügel verborgen, lagerte eine weitere Gruppe von etwa zwanzig Soldaten.
    Aufgeregte Rufe ertönten, und Falkann riss sein Pferd so hart herum, dass es beinahe stürzte.
    Die Soldaten, alle in rote Umhänge gekleidet, stiegen eilig auf ihre Pferde und wollten Falkann schon einkreisen, aber der zog sein Schwert und tötete gleich zwei von ihnen. Dann wollte er fliehen, denn sein Hengst war höchstwahrscheinlich schneller als die Tiere der Männer, aber sie waren schon bei ihm. An den geschorenen Haaren erkannte er, dass es hauptsächlich Soldaten aus Ursann waren, aber nicht nur, auch einige von König Greedeons Kriegern waren unter ihnen.
    Falkann hieb wild um sich, und sein für die Schlacht ausgebildetes Pferd half ihm, so gut es konnte. Es gelang ihm, einen Mann vom Pferd zu stoßen, einem weiteren trennte er den halben Arm ab. Sein silbernes Schwert blitzte in der Sonne, und so aussichtslos es auch schien, Falkann konnte noch weitere Blutrote Schatten besiegen. Aber dann traf ihn ein Schwertknauf am Hinterkopf. Falkann schwankte im Sattel, aber er kämpfte darum, bei Bewusstsein zu bleiben. Eine Klinge
ritzte ihm den Arm auf, aber das bekam er nur noch ganz verschwommen mit. Sein Blickfeld verengte sich immer mehr, und als er plötzlich sah, wie die Männer um ihn herum von Pfeilen getroffen aus dem Sattel kippten, glaubte er, er würde halluzinieren. Ganz am Rande bekam er mit, wie dunkelhaarige tätowierte Männer auf stämmigen Steppenpferden angaloppiert kamen, dann sah er nur noch, wie der Boden näher rückte.
    »Rijana und Ariac, ihr müsst sie warnen«, keuchte er, als sich ein tätowiertes Gesicht über ihn beugte, aber dann wurde ihm schwarz vor Augen.
     
    Wogendes Gras und blauer Himmel – Falkann hörte Stimmen, deren Worte er nicht erfassen konnte. Kurz schloss er seine Augen wieder, doch dann erinnerte er sich. Rijana war in Gefahr – er musste sie und Ariac warnen. Mit einem Ruck wollte er sich aufsetzen, aber da fuhr ein stechender Schmerz durch seinen Kopf, und ihm blieb die Luft weg. Flirrende Punkte tanzten vor seinen Augen, und eine Hand drückte ihn zurück auf die Decke, auf der er lag.
    »Du musst liegen bleiben, wie oft soll ich das denn noch sagen?«, drang eine verzerrt klingende Frauenstimme an sein Ohr.
    »Rijana?«, murmelte er.
    Endlich bekam er die Augen einen Spalt breit auf. Aber es war nicht Rijana, sondern eine schlanke junge Frau mit rabenschwarzen Haaren. Sie war sehr hübsch und lächelte ihn beruhigend an.
    »Rijana … Ariac … Scurrs Soldaten, sie sind …«, keuchte er, aber die Frau schüttelte den Kopf.
    »Alles ist gut. Wir haben sie rechtzeitig gefunden. Aber du sollst jetzt nicht so viel sprechen.«
    Mit einem erleichterten Seufzen schloss Falkann die Augen. Er hoffte, dass alles nicht nur ein Traum war, aber sein
Kopf dröhnte derart, dass er nicht weiter darüber nachdenken konnte.
    Sterne standen am Himmel, als Falkann wieder aufwachte. Ihm war kalt. Ganz vorsichtig drehte er den Kopf, bereute dies aber sofort und stöhnte leise auf.
    »Liegen bleiben«, kam ein scharfer Befehl von links.
    Diesmal bewegte er nur die Augen. Es war wieder die junge Frau.
    »Ich wollte mich nicht bewegen«, verteidigte er sich schnell. »Mir ist nur die Decke runtergerutscht.«
    »Oh.«

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