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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Die junge Frau deckte ihn zu und betrachtete ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen.
    »Wer bist du?«
    »Leá, Ariacs Schwester.«
    »Dann geht es ihnen wirklich gut?«, fragte Falkann erleichtert und wollte sich auf die Unterarme stützen.
    »Verdammt«, fluchte er.
    »Jetzt bleib doch endlich liegen«, schimpfte Leá. »Dieser Elf«, in ihren Worten schwang noch immer Unglaube darüber mit, dass sie tatsächlich einen Elfen gesehen hatte, »wollte irgendein Heilkraut suchen. Meine Kräuter haben nicht sehr viel genützt. Der Soldat hat dir den halben Schädel eingeschlagen.«
    »So fühle ich mich auch. Aber was war denn los?« Das Sprechen fiel ihm schwer.
    Leá legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Ich erzähle es dir später, es ist besser, wenn du jetzt schläfst.«
    »Nein … bitte gleich …«, presste er heraus.
    »Aber du bleibst ruhig liegen und redest nicht!«
    Falkann deutete ein Nicken an.
    »Gut.« Leá setzte sich im Schneidersitz neben ihn. »Schon vor einigen Monden haben sich alle Clans der Steppe in Richtung der Berge aufgemacht. Es wurde zu gefährlich für uns. Überall schwärmten Blutrote Schatten herum, und es gab immer
wieder Kämpfe. Frauen und Kinder sollten in ein Versteck im Donnergebirge gebracht werden. Das ist zwar nicht unsere Art zu leben, aber es war sicherer. Die Krieger und Heilkundigen der Clans wollten sich am Ufer des Myrensees treffen, um gemeinsam gegen Scurrs Männer zu kämpfen.«
    Falkann wollte etwas sagen, aber Leá blickte ihn scharf an.
    »Wir haben so sehr darauf gehofft, dass Ariac zu uns kommt und uns sagt, was los ist. Auf jeden Fall waren wir gerade auf dem Weg zum See, als einige unserer Krieger dich durch Zufall entdeckt haben, wie du ganz allein gegen Scurrs Männer gekämpft hast. Sie waren schwer beeindruckt von deiner Kampfkunst.« Sie lächelte ihm zu. »Auf jeden Fall hat einer unserer Männer dann noch ›Ariac und Rijana‹ verstanden, und wir haben die beiden gefunden. Jetzt kämpfen sie gemeinsam mit den Kriegern meines Clans und denen des Wolfsclans gegen die Blutroten Schatten. Du hast uns zum Glück rechtzeitig gewarnt.«
    »Hmm«, murmelte Falkann und bemühte sich, die Augen offen zu halten.
    »Aber jetzt ist es genug«, sagte Leá leise. »Schlaf jetzt.«
    Er hielt sie an der Hand fest. »Danke.«
    Vorsichtig legte Leá ihm eine Hand auf die Stirn. »Tut es sehr weh?«
    »Das war es wert«, murmelte er, bevor er einschlief.
    Kurz vor der Morgendämmerung kamen Rijana und Ariac zurück, in Begleitung von Fodrac, Ariacs Cousin. Sie sahen erschöpft aus und hatten alle kleinere Schnittwunden, aber nichts Ernstes.
    Rijana sprang von ihrer Stute und kniete sich neben Falkann, der einen dicken Verband um den Kopf hatte.
    »Wie geht es ihm denn?«
    »Ich denke, besser«, beruhigte Leá sie. »Bali’an hat irgendwelche Wurzeln geholt und Wasser aus einer heiligen Quelle, das soll Falkann nachher trinken.« Die hübsche junge Steppenfrau
zog ihre dunklen Augenbrauen zusammen. »Ich wusste gar nicht, dass es in der Steppe solche Quellen und Pflanzen gibt. Ich hätte mich zu gern noch ein wenig mit dem Elfen unterhalten.«
    Bali’an war sofort aufgebrochen, nachdem er sich versichert hatte, dass sich die junge Steppenfrau gut um Falkann kümmern würde, um Brogan und Broderick Bescheid zu geben.
    Dann zeichnete sich ein Lächeln auf Leás Gesicht ab, und sie umarmte Rijana. »Wir haben uns noch gar nicht richtig begrüßt.«
    Rijana entspannte sich ein wenig, da sie sah, dass Falkann ruhig schlief, und umarmte Ariacs Schwester ebenfalls. Auch ihren Bruder begrüßte Leá herzlich.
    »Ihr wart lange fort. Wir haben auf euch gewartet. Alle haben sich darauf gefreut, eure Hochzeit zu feiern.«
    Rijana und Ariac blickten betreten zu Boden. Dann legte er seinen Arm um ihre Schultern und zog sie an sich.
    »Das war alles nicht so einfach, aber jetzt ist es gut.«
    Sie erzählten ihr, was vorgefallen war. Leá konnte vieles gar nicht glauben. Ihr Blick fiel auf Falkann, der ruhig schlief, und dann auf Rijana, die sehr verlegen wirkte.
    »Es war alles meine Schuld«, sagte Ariac betreten, aber Rijana schüttelte den Kopf und legte ihm einen Finger auf die Lippen.
    »Nein, meine auch. Aber jetzt ist es vorbei.«
    »Dann hatte Warga damals Recht«, sagte Leá nachdenklich. »In deinem Leben gab es tatsächlich zwei Männer, und du wirst wohl auch zweimal heiraten.«
    Ariac blickte die beiden Mädchen verwirrt an. »Warum hast du mir nie etwas davon

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