Thondras Kinder - Am Ende der Zeit
deinen Hass, nur so kannst du gewinnen.
Von Aufregung ergriffen, jedoch zugleich froh, endlich handeln zu können, setzte sich Ariac mit Nawárr an die Spitze seiner Freunde. So schnell sie konnten, galoppierten sie zunächst durch ihre eigenen Leute, die ihnen respektvoll Platz machten. Anschließend sprengten sie eine Schneise durch die Reihen von Scurrs Männern. Endlich konnten die magischen Klingen von Thondras Kindern ihren tödlichen Tanz beginnen.
Ariac hielt direkt auf seinen Widersacher zu. Zwar konnte er Scurr selbst nicht sehen, aber sein Instinkt leitete ihn. Rijana galoppierte schwertschwingend nur wenige Schritte hinter ihm.
Hoffentlich passiert ihr nichts, dachte er immer wieder. Doch dann zwang er sich, diese Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen. So etwas würde ihn nur von seiner Aufgabe abhalten.
Nach und nach kämpften sich die Sieben mit Hilfe ihrer Verbündeten durch die feindlichen Reihen. Es waren harte Kämpfe, jeder einzelne Sieg der Sieben musste regelrecht erzwungen werden. Doch letzten Endes waren sie Thondras Kinder, die besten Krieger, die es jemals gegeben hatte, und immer wieder fielen ihre Gegner tot zu Boden. Jeder von ihnen kämpfte mit eisernem Willen. Viele ihrer Verbündeten, die müde und verzagt waren, schöpften neuen Mut, als sie die Sieben
kämpfen sahen, ihre Anführer, ihre Hoffnung. Noch einmal stürzten sie sich mit aller Kraft in den Kampf und schrien Schlachtrufe über die Ebenen.
Besonders Falkann hielt Ariac den Rücken frei. Er hatte das Gefühl, etwas gutmachen zu müssen. All seine Fehler, seine verräterischen Gedanken – die aus diesem Leben und die aus den vorherigen. Er steckte einen harten Treffer am Bein ein, um Ariac vor der Keule eines Orks zu bewahren. Stumm dankte er Tovions Vater für die hervorragend gearbeitete Beinschiene, die das Schlimmste abhielt.
Tovion wurde von einem Blutroten Schatten mit dessen Pferd beinahe gerammt. Im letzten Augenblick gelang es ihm, sein Pferd zur Seite zu lenken. Gleichzeitig rauschte seine Klinge durch die Luft und trennte den Kopf seines Angreifers von dessen Schultern. Saliah geriet in Bedrängnis, als sie mit ihrem Pferd stürzte und aus dem Sattel geschleudert wurde. Nun war sie von den anderen abgeschnitten. Schwerter sausten auf sie nieder, sie duckte sich, rammte ihr eigenes einem Angreifer in den Bauch und zog es sofort zurück, um sich zu drehen und einen Schlag von oben zu parieren. Für einen Gegenangriff blieb ihr keine Zeit, da bereits zwei Orks auf sie zustürmten. Wieder einmal war sie von der Wucht, mit der die großen, klobigen Wesen zuschlugen, überrascht. Ihre dicke, gräulich-braune Haut konnte man kaum mit dem Schwert durchdringen. Boshafte kleine Augen fixierten sie aus derben Gesichtern, die meist kaum Kopfbehaarung aufwiesen. Mit einigen gezielten Schlägen brachte Saliah den einen der Orks zwischen sich und den anderen Ork und tötete ihn, ehe dieser begriff, was geschah, indem sie ihren Dolch aus dem Gürtel zog und direkt in sein Auge warf. Der zweite Ork war vorbereitet, täuschte einen Schlag von oben an, zog die Waffe jedoch seitlich an Saliahs Kopf vorbei nach unten. Hätte sie in diesem Augenblick nicht einen Speer abwehren müssen, der aus dem Schlachtgetümmel direkt auf sie zugeflogen kam, hätte sie der
Keule des Orks womöglich ausweichen können, so traf sie diese jedoch am Oberschenkel. Saliah schrie auf. Zwar war ihr Bein nicht sehr schwer getroffen, doch der Schmerz lähmte sie. Der Ork grinste boshaft und entblößte dabei scharfe Reißzähne. Speichel sabberte aus seinem Mund. Wieder schwang er die Keule mit einem bösartigen Grunzen, doch dieses Mal sauste sie direkt auf Saliahs Kopf herab. Saliah riss ihr Schwert nach oben und sprang blitzschnell zur Seite. Die Keule sauste vorbei, doch der Ork riss sie zurück und ließ sie wieder auf seine Gegnerin heruntersausen.
Doch plötzlich fiel die Keule zu Boden und mit ihr der abgetrennte Arm der unglücklichen Kreatur.
»Rudrinn«, rief Saliah erleichtert. Der Pirat tötete den Ork kurzerhand und verschaffte seiner Geliebten somit einige wertvolle Atemzüge, in denen sie sich wieder auf ihr Pferd schwingen konnte. Kurz darauf war auch Falkann bei ihr, und gemeinsam bezwangen sie einen Gegner nach dem anderen. Rasch kämpften sie sich zu Broderick und Tovion durch, deren Klingen rot glänzten. Die Schlacht um die Sieben herum tobte unvermindert weiter. Immer wieder warfen Elfen, Zwerge, Steppenkrieger und verbündete
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