Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
Vom Netzwerk:
beim Willkommensritual in den Fluss geworfen hatte.
    »Erst Rijana konnte ihn besänftigen«, erzählte Falkann lachend und warf ihr einen etwas wehmütigen Blick zu.
    »Ja, er war ein verflucht ungehobelter Pirat«, fügte Broderick lachend hinzu.
    »Was heißt hier, war?«, entgegnete Rijana frech, und Rudrinn stürzte sich zum Spaß auf sie.
    Ariac hörte den anderen schmunzelnd zu. Er beneidete sie um ihre doch sehr viel leichtere Jugend. Aber ihn erfüllte es mit Glück zu wissen, dass sie nun auch seine Freunde waren, auf die er sich verlassen konnte.
    Der Abend verging mit vielen »Weißt du noch« und tiefen Seufzern, sodass es schon spät war, als sie sich im spärlichen Schein des heruntergebrannten Lagerfeuers in ihre Decken wickelten.
    Rijana streichelte Ariac über die langen dunklen Haare, die er sich nun an den Seiten wieder zu Zöpfen gebunden hatte.
    »Ich hoffe, wir haben dich nicht traurig gemacht mit unseren Geschichten. Ich meine, in Ursann war doch alles so furchtbar …«, flüsterte sie schuldbewusst, denn den ganzen Abend lang hatte sie gar nicht daran gedacht.
    Ariac, der schon fast eingeschlafen war, drehte sich noch einmal zu ihr um. »Keine Sorge, es war ein bisschen so, als hätte
ich das alles miterlebt und wäre bei euch gewesen.« Er gab ihr einen Kuss und nahm sie fest in den Arm. »Es ist schön, mit euch unterwegs zu sein.«
    Rijana drückte sich glücklich an ihn und war einfach nur froh, in Ariacs Nähe zu sein und ihre Freunde um sich zu haben. Nun hoffte sie, bald weitere Verbündete zu finden, und natürlich, dass es ihnen tatsächlich gelang, sich im Frühling mit Brogan, Nelja und den Menschen zu treffen, die der Zauberer dann hoffentlich ebenfalls auf seine Seite gebracht hatte.
     
    Während der nächsten Tage stapften die Sieben durch den immer tiefer werdenden Schnee bergab, was auch nicht weniger anstrengend war, als bergauf zu laufen. Doch dann stolperten sie unverhofft auf eine Gruppe von etwa zehn Orks, die sich gerade über ein totes Reh hermachten. Der Anführer der Orks bemerkte sie zuerst und grunzte laut zum Angriff.
    Die Sieben zogen ihre silbern glitzernden Schwerter mit den Runen. Trotz ihrer monströsen Kräfte hielten die Orks nicht lange stand, sodass der Schnee schnell mit ihrem stinkenden Blut gefärbt war. Keiner der Sieben war verletzt. Sie säuberten ihre Schwerter im Schnee.
    »Das waren nicht Scurrs Orks.« Ariac stieß eine der stinkenden Kreaturen mit dem Fuß an.
    »Woher weißt du das?«, fragte Falkann kritisch.
    »Sie tragen keine Rüstung, die von Scurr schon«, erwiderte Ariac und stapfte langsam weiter durch den beinahe kniehohen Schnee.
    Der weitere Abstieg war beschwerlich, aber zum Glück trafen sie weder auf Orks, noch auf die gefürchteten Schneetrolle, vor denen Ariac sie immer wieder warnte, weil sie ausgehungert in diesen Bergen umherstreifen sollten. Die Berge von Ursann zu überwinden, dauerte dennoch länger, als alle
gedacht hatten. Die noch schneefreien Ebenen von Catharga schienen so nah, aber dann taten sich immer neue Hügelketten auf, die sie zu überwinden hatten. In einer Nacht, in der die Gefährten glücklicherweise eine schützende Höhle gefunden hatten, schneite es so stark, dass sie am nächsten Tag kaum vorwärtskamen. Diesmal marschierten sie durch ein langgezogenes Tal. Broderick ging voran und bahnte den anderen einen Weg durch den Schnee. An zweiter und dritter Stelle kamen Tovion und Rudrinn, dann Saliah, gefolgt von Rijana, anschließend Ariac. Falkann lief ganz am Schluss. Endlich hatte Broderick das Ende des Tales erreicht und war schon fast hinter dem nächsten Hügel verschwunden. Die anderen folgten ihm. Falkann musste kurz stehen bleiben, da ihm sein Proviantsack aufgerissen war. Fluchend sammelte er Brot und harten Käse ein. Auch die beiden vor ihm hatten beinahe das Ende des Tales erreicht. Schnell rannte Falkann hinter Ariac her. Dabei trat er wohl nur ein ganz klein wenig weiter nach links als die anderen, und plötzlich ertönte ein lautes Krachen. Falkann war mit einem leisen Aufschrei in das Eis eines schneebedeckten Sees eingebrochen.
    Ariac fuhr gleich herum, als er das Geräusch hörte. Plötzlich war Falkann verschwunden. Sofort warf Ariac seine Decke und sein Bündel ab und rannte zurück. Er sah, wie Falkann noch einmal auftauchte und verzweifelt nach Luft schnappte, dann versank er erneut im eiskalten Wasser. Beherzt warf sich Ariac auf den Bauch und krabbelte vorsichtig näher an das

Weitere Kostenlose Bücher