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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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diesen Worten verpasste sie Rudrinn eine schallende Ohrfeige und stolzierte daraufhin mit ihren tropfenden Kleidern davon.
    Blodwin, der das Ganze beobachtet hatte, schlug Rudrinn, der sich die Wange rieb, auf die Schulter. »Die Kleine ist aus dem rechten Holz geschnitzt.«
    Rudrinn schnaubte und ging zurück zum Steuer. Aus Saliah wurde er einfach nicht mehr schlau.
    Auch in den folgenden Tagen gerieten sie immer wieder in gefährliche Situationen. Nebel verschlechterte die Sicht, und die See wurde vom stürmischen Wind aufgepeitscht. Als sie dann noch einmal einen verborgenen Felsen schrammten, hielten alle kurz die Luft an. Aber diesmal hatten sie Glück, und sie mussten kein Leck flicken. Der zweite Herbstmond hatte bereits begonnen, als wieder Land zu sehen war. Ariac stand neben Rijana an der Reling und nahm sie fest in den Arm.
    »Ursann«, flüsterte er.
    Sie nickte und nahm seine Hand. Schaudernd blickte sie auf die zackige Küste und die hohen Klippen.
    »Meinst du, König Scurr hat auch hier Wachen aufgestellt?« Schon bei dem Gedanken an dieses Land lief es ihr kalt den Rücken herunter.
    »Das glaube ich nicht. Niemand würde versuchen, dort zu landen.« Ariac grinste halbherzig. »Es sei denn, er wäre so verrückt wie ein Pirat.«
    »Ich bin froh, dass wir nicht durch Ursann müssen.« Rijana lehnte ihren Kopf an Ariacs Schulter.

    Tovion, der zu ihnen gestoßen war, erwiderte jedoch: »Das nördliche Gebirge wird auch kein Spaß werden, vor allem, da der Winter vor der Tür steht.«
    Nur ungern erinnerte sich Ariac an die bitterkalten Winter in Naravaack. Eines war klar, es würde keine leichte Überquerung werden.
     
    An einem kalten, diesigen Tag hatte Rudrinn endlich eine Stelle gefunden, die seiner Meinung nach geeignet war, um dort an Land zu gehen. Obwohl die anderen eher skeptisch waren, steuerte er das Segelschiff sicher in eine Felsspalte und ließ den Anker werfen. Anschließend nahm er ein Seil, mit dem er geschickt an den schwarzen Felsen der Klippe hinaufkletterte.
    Saliah wurde deutlich blass und packte Falkanns Hand. »Hoffentlich passt er auf«, flüsterte sie ängstlich.
    Falkann nahm sie in den Arm. »Rudrinn ist durch und durch ein Pirat, das habe ich erst durch unsere Reise erkannt. Für ihn ist das kein Problem.«
    Schon war Rudrinn oben angekommen, winkte den anderen zu und befestigte das Seil. Anschließend rutschte er wieder herunter und landete mit einem lauten Krachen auf den Planken.
    »So, jetzt könnt ihr hinaufklettern«, meinte er fröhlich, während er sich den Regen aus dem Gesicht wischte.
    Seine Freunde blickten kritisch in die Höhe. Selbst mit dem Seil wäre es auf den glitschigen Felsen extrem gefährlich.
    Rudrinn stellte sich vor die Piraten. »Ich bin stolz, mit euch gesegelt zu sein.«
    »Möge Rammatoch mich holen, wenn ich jemals mit einem besseren Kapitän gesegelt wäre«, rief Blodwin, und die anderen Piraten begannen zu jubeln und ihre Säbel und Messer in die Höhe zu recken.
    Rudrinn grinste verlegen. »Lass das nicht meinen Vater
hören, sonst hängt er dich an deinem eigenen Bart an den nächsten Mast.«
    Blodwin lachte und umarmte Rudrinn überschwänglich.
    »Der würde mir nur zustimmen, sonst wäre er ein verdammter Narr.« Der Pirat blickte Rudrinn und seine Freunde ernst an. »Passt auf euch auf. Den Menschen vom Festland kann man nicht trauen.«
    Rudrinn verpasste ihm einen freundschaftlichen Schlag auf den Hinterkopf. »Meine Freunde kommen alle vom Festland.«
    »Die meine ich auch nicht«, knurrte Blodwin.
    Er winkte einigen Piraten, die daraufhin Proviant und warme Decken brachten. Rudrinn und die anderen verstauten alles, so gut es ging, auf ihren Rücken. Dann begannen sie nach und nach, den glitschigen Felsen nach oben zu klettern, was wirklich nicht ganz leicht war. Broderick wäre um ein Haar abgestürzt, hätte Falkann ihn nicht im letzten Moment auf die sturmumtoste Klippe gezerrt.
    Als auch Rudrinn als Letzter nach Saliah oben angekommen war, winkte er den Piraten noch einmal zu und schrie in den Wind: »Möge der Gott der Meere eure Rückfahrt schützen!«
    Daraufhin reckten alle Piraten ihre Säbel in die Höhe, bevor ihr Segelboot langsam aufs Meer hinausschaukelte.
    »Ich hoffe, sie erreichen die Ayrenn-Inseln noch vor den schwersten Stürmen.« Rudrinn klang ein wenig besorgt.
    »Aber sicher«, erwiderte Broderick aufmunternd. »Sie sind doch genauso verfluchte, verrückte Piraten wie du.«
    Rudrinn lächelte halbherzig und

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