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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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von Rittmeister Londov beigebracht bekommen, wie man ein Pferd so abrichtet, dass es unsere Feinde abwirft.«
    Leá lachte leise und lehnte sich zu Tode erschöpft an Falkanns starke Brust. Als sie an Hyldor vorbeitrabten, versuchte dieser es mit Flehen. Er bat Falkann um Verzeihung. Er könne ihn doch nicht einfach zurücklassen, sie wären doch Brüder.
    »Du hast mich einmal zu viel betrogen«, rief Falkann über die Schulter und galoppierte auf Tirman’oc zu.
    Leá und Falkann trafen fast zeitgleich mit Ariacs Vater ein. Rudgarr hatte viele Male versucht, Thaliens Pferd zu wenden, um Rijana und Ariac zu helfen, doch der Hengst war nur zielstrebig nach Tirman’oc galoppiert.
    Rudgarr konnte kaum sprechen, als man ihm aus dem Sattel half. Dann sah er seine Tochter mit Falkann den Hügel hinaufgaloppieren. Er schloss Leá in seine Arme. »Wenigstens du lebst noch.«
    Leá schüttelte all ihre Erschöpfung ab. »Was ist mit Ariac?«
    Rudgarrs Augen schwammen in Tränen. »Ich weiß es nicht.
Er war tot, dann kam Thalien … er wollte ihn ins Leben zurückholen … ich weiß es nicht.«
    Saliah kam mit einer Decke und legte sie Rudgarr um die Schultern. »Jetzt komm erst mal mit uns. Vielleicht werden sie ja bald eintreffen.« Sollte Ariac tatsächlich tot sein? Und was war mit Rijana?
    Sosehr alle auf ihn einredeten, der Steppenmann weigerte sich, etwas anderes zu tun, als in die Nacht zu starren und auf das Wunder zu hoffen, dass sein Sohn wirklich am Leben war.
    Falkann zwang Leá mit Gewalt, ihre Wunde von Elli’vin behandeln zu lassen, die ihr zuerst trockene Kleidung gab und dann eine Tasse heißen Tee.
    Der Hügel von Tirman’oc war voller Menschen, Zwerge, Elfen, und sogar einige Finstergnome hatten sich versammelt. Man konnte schwer abschätzen, wer überlebt hatte und wer nicht. Die Verluste waren hoch, doch noch war niemand bereit, sich dieser Tatsache zu stellen. Saliah hatte sich schwer an einem Bein verletzt, ihr Vater war noch bewusstlos, aber er schwebte nicht in Lebensgefahr. Tovion würde wohl nur dank der Elfen sein linkes Bein nicht verlieren, das ihm ein Ork beinahe durchgehackt hatte. Auch alle anderen hatten mehr oder weniger schlimme Verletzungen. Von Ferne hörte Falkann Skengaar mit seinem Sohn Bocan lachen. Auch einige andere Zwerge, die er kannte, entdeckte er zu seiner Erleichterung.
    Falkanns Vater hatte noch niemand gesehen. Als Brogan zu Falkann kam, müde, abgekämpft und zerschlagen, fragte er mit zitternder Stimme: »Hat Rudgarr Recht? Ist Ariac tot – und Rijana auch?«
    Der Zauberer hob die Schultern und blickte auf Leá, die bereits eingeschlafen war. »Wir wissen es nicht. Er war vollkommen durcheinander.«
    »Wir müssen zumindest Rijana suchen«, sagte Falkann entschieden.

    Doch Brogan schüttelte den Kopf. »Nein, das Wasser steigt immer weiter, und sie waren zu weit entfernt. Jetzt können sie sich nur noch selbst retten.«
     
    Mittlerweile reichte das Wasser den Pferden bis über die Brust. Lenya und Nawárr gaben alles, doch selbst diese zähen und für den Kampf ausgebildeten Pferde waren am Ende ihrer Kräfte.
    »Lenya, bitte, bitte lauf weiter«, schluchzte Rijana und drückte der erschöpften Stute ihre Beine in die Seite. Sie griff nach Nawárrs Zügeln, der inzwischen auch zurückfiel.
    »Ariac, treib ihn an«, rief sie und wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht.
    »Rijana?«, murmelte der jedoch nur und fiel gegen den Hals seines Pferdes.
    Rijana stieß einen verzweifelten Schrei aus und rüttelte Ariac unsanft an der Schulter. »Du gibst jetzt nicht auf, verdammt!«, rief sie und schüttelte ihn so lange, bis er sich stöhnend aufrichtete. »Treib ihn an, wir schaffen es!«
    Noch einmal sammelten die beiden Pferde ihre letzten Kräfte und trugen ihre Reiter durch die Fluten. Auf dem Elfenhügel hatte man ein Feuer entzündet, und Rijana hielt mit der Kraft der Verzweiflung darauf zu.
    Eine Welle spülte über Lenyas Hinterhand, doch endlich kletterte die Stute auf den Hügel hinauf, und auch Ariac und Nawárr folgten, wie Rijana gerade noch mitbekam. Starke Hände hoben sie vom Pferd, aufgeregte Stimmen fragten sie etwas, doch die Worte verschwammen. Rijana ließ sich nur noch in die tröstende Dunkelheit fallen, sie hatten es geschafft.

KAPITEL 16
    Eine neue Welt
    F ahles Dämmerlicht erhellte den Morgen, als Rijana die Augen aufschlug. Einen Augenblick lang war sie versucht, sich zurück in die warme weiche Decke sinken zu lassen. Doch dann erhob

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