Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
Vom Netzwerk:
empört mit seinem Zauberstab an.
    Rudrinn brachte das nur noch mehr zum Lachen.
    Saliah zog ihn genervt am Ohr: »Du sollst ihn nicht immer ärgern.« Allerdings konnte sie sich das Lachen auch nicht so ganz verkneifen. Der kleine Zauberer sah einfach zu komisch aus, wenn er zornig war.
    »Ach was«, sagte Rudrinn leichthin. »Das ist doch nur ein Spiel von Tomis und mir.«
    Anschließend holte er den Rest des Weins, und sie tranken auf Rijanas und Falkanns Versöhnung, auch wenn dieser und Broderick bereits viele Meilen südwestlich waren.

    Später, als Ariac und Rudrinn gemeinsam am Feuer saßen und sich unterhielten, ging Rijana zu Brogan. Sie druckste ein wenig herum, und der Zauberer, der sie wirklich gut kannte, bemerkte, dass ihr etwas auf dem Herzen lag.
    »Komm, Rijana, wir gehen nach draußen.«
    Sie stimmte erleichtert zu, und beide verließen die Höhlen. Im Schein des Frühlingsmondes setzten sie sich draußen auf einen flachen Felsen.
    »Was bedrückt dich?«, fragte der Zauberer mit einem väterlichen Lächeln.
    Seufzend blickte Rijana in den Nachthimmel. »Könntest du Ariac nicht begleiten?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    »Aber es werden doch zehn der besten Krieger aus Camasann mit ihm gehen«, erwiderte Brogan beruhigend.
    »Ja, sicher.« Mit mühsam beherrschter Stimme fuhr sie fort: »Was ist, wenn wieder so etwas passiert wie mit Morac? Wenn er wieder einfach allein auf die vielen Soldaten zustürmt, nur weil er vielleicht Worran oder sogar Scurr sieht?« Rijana blickte ängstlich zu Brogan auf. »Dann ist niemand von seinen Freunden da, der ihm hilft.«
    Brogan legte den Arm um sie und drückte sie an sich.
    »Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, und wenn ich könnte, würde ich Ariac auch begleiten. Aber ich muss hierbleiben. Bei den Elfen wäre ich zu sehr von der Außenwelt abgeschnitten. Sofern sie mich überhaupt in ihr Reich lassen würden.«
    »Ich habe so ein ungutes Gefühl.« Rijanas Stimme war heiser vor Angst. »Wenn er jemanden aus Ursann sieht, dann wird er zu einem anderen Menschen.«
    »Da hast du Recht, Rijana. Aber ich denke, dass alles besser wird, wenn er erst bei den Elfen war. Und es ist nicht sehr weit von hier aus ins Land der tausend Flüsse.«
    Rijana schnaubte. »Nicht sehr weit? Sie müssen bis zur Grenze, dann durch die Steppe und über die Berge, da kann viel passieren.«

    »Ariac wird auf sich achtgeben.« Brogan blickte Rijana eindringlich an. Dann lächelte er liebevoll. »Er will doch so schnell, wie es geht, wieder zu seiner hübschen Verlobten. Schon allein deswegen wird er auf sich aufpassen.«
    Doch Rijana wurde dieses düstere Gefühl einfach nicht los, das sich über sie gelegt hatte und sie zu ersticken drohte. Schließlich gelang es Brogan aber, sie ein wenig zu beruhigen. Zur Not hatte Ariac ja den Falken, um Hilfe zu holen.
    Am nächsten Morgen brachen sie nach Northfort auf. Es war ein angenehm warmer Tag, überall blühten die Bäume und Büsche in den schönsten Farben. Diesmal kamen sie erheblich schneller voran als damals während des Eissturms. Dennoch hoffte Rijana beinahe, die Reise würde sich weiter hinauszögern, sie wollte Ariac nicht gehen lassen.
    Doch alles lief nach Plan, und nach wenigen Tagen war es so weit. Die Krieger aus Camasann hatten die kalte Jahreszeit in Northfort ebenfalls gut verbracht, und zehn von ihnen waren bereit, Ariac zu begleiten, während die restlichen mit zu den Höhlen ziehen sollten. Rijana behielt nur mühsam die Fassung und schluckte krampfhaft die Tränen herunter, als sie sich von Ariac verabschiedete. Er nahm sie fest in den Arm und holte mit einem Lächeln den Stein heraus, der wie ein Adlerkopf geformt war.
    »Der wird mich beschützen«, sagte er und gab ihr noch einen letzten Kuss.
    Rijana nickte und blickte ihm lange hinterher, wie er, von den Soldaten gefolgt, nach Osten ritt. Die Tränen rannen ihr in Strömen über das Gesicht, und Saliah nahm sie tröstend in den Arm.
    »Er wird bald wieder hier sein und sicher gut auf sich aufpassen.«
    Rijana lächelte zaghaft, verharrte jedoch auch dann noch, als nichts mehr zu sehen war.
    In den folgenden Tagen war sie so nervös, dass sie für nichts
zu gebrauchen war. Sie drängte Tovion, seinen Falken zu schicken, und wurde vollkommen hysterisch, als der Vogel nicht am gleichen Tag zurückkehrte.
    »Das ist normal«, versuchte Tovion sie zu beruhigen. »Sie sind schon drei Tage fort, und der Vogel muss sich ausruhen.«
    Aber Rijana gelang es

Weitere Kostenlose Bücher