Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
Vom Netzwerk:
verschreckter Bauer über den Weg, der sofort wieder fliehen wollte. Brogan ritt ihm jedoch in den Weg und hob beruhigend die Hand.
    »Wir tun Euch nichts, bleibt stehen.«
    Der Bauer hielt misstrauisch an, dann schien er sich ein wenig zu entspannen.
    »Ihr seid keine Männer von Scurr, oder?«
    Brogan schüttelte den Kopf. »Was geht hier vor?«
    Der Mann fluchte leise. »Diese roten Dämonen durchstreifen das ganze Land. Alle kampffähigen Männer sollen zum Schloss nach Catharga gebracht werden. Sie nehmen uns die gesamte Ernte und bringen die um, die sich widersetzen. Und
dann auch noch überall diese Schiffe mit den roten Segeln.« Er schauderte. »Das ist Teufelswerk. Angeblich haben sie die Städte an der Küste in Schutt und Asche gelegt, weil sich nicht alle Lords König Scurr anschließen wollten.«
    Alle blickten sich entsetzt an.
    »Wieso das denn?«, fragte Nelja überrascht.
    »Ich weiß es nicht, aber wenn ihr einen Rat wollt, dann haltet euch sowohl von den Kriegern aus Camasann als auch von den Blutroten Schatten fern. Ich glaube, sie wollen alle Länder unterwerfen.«
    Damit schlug der Mann sich in die Büsche und rannte davon.
    »Was soll das mit den Schiffen, und wie haben sie alles in Schutt und Asche gelegt?«, fragte Brogan verwirrt.
    Rijana hatte gar nicht richtig zugehört. »Jetzt kommt, wir müssen Ariac suchen.«
    Damit trieb sie ihre Stute weiter in Richtung Küste, die nicht mehr weit weg sein konnte. Als sie am Abend die letzten Hügel überquert hatten und die Küste erblickten, verschlug es ihnen den Atem. Die Meerenge war von Schiffen mit roten Segeln belagert, der Küstenstreifen verbrannt, und dort, wo kleine Hafenstädte oder Fischerdörfer liegen sollten, waren nur noch Ruinen zu sehen.
    »Was ist denn hier geschehen?«, flüsterte Nelja entsetzt.
    »Wo sind Ariac und die anderen? Wohin können sie nur geflüchtet sein?« Rijana war verzweifelt.
    Brogan schluckte, er konnte sich selbst keinen Reim auf das Ganze machen. »Wenn es dunkel ist, werde ich es mir mal aus der Nähe ansehen. Nelja, du kannst mich begleiten. Ihr anderen solltet die Suche in den Wäldern fortsetzen, vielleicht haben sie sich dort versteckt.«
    Ein ungutes, beklemmendes Gefühl machte sich unter ihnen breit. Etwas Furchtbares ging hier vor. Bis zur Dämmerung warteten sie in angstvollem Schweigen, dann schlichen
sich Nelja und Brogan langsam in Richtung Küste. Auf halbem Weg zu einem verbrannten Fischerdorf hörten sie einen leisen Ruf.
    »Was ist das?«, flüsterte Nelja, und Brogan lauschte.
    Sie bewegten sich langsam auf die Rufe zu und fanden schließlich einen der ehemaligen Krieger aus Camasann, der Ariac begleitet hatte. Er sah furchtbar aus. Eine Gesichtshälfte war verbrannt, und am rechten Bein hatte er eine klaffende Wunde.
    »Brogan, bitte, kommt her«, keuchte er, während er versuchte aufzustehen.
    Sofort knieten Nelja und Brogan sich neben Pagris.
    »Nicht, bleib liegen. Was ist denn geschehen?« Brogan wollte ihn etwas beruhigen, während Nelja begann, sein Bein notdürftig zu verbinden.
    »Anfangs sind wir gut vorangekommen, aber dann, dann kamen auf einmal diese vielen Soldaten.« Pagris hustete, und Nelja gab ihm etwas zu trinken, woraufhin er sich wieder auf den Boden sinken ließ. »Es waren zu viele, wir konnten nicht kämpfen und sind geflohen. Aber auch von Osten kam eine ganze Armee, also konnten wir nur hierher an die Küste. Wir sahen die vielen Schiffe und wie Fischer und Bauern gegen Scurrs Männer kämpften. Ariac wollte ihnen unbedingt helfen.« Brogan und Nelja nickten beunruhigt, und Pagris fuhr fort. »Auf einmal sind die Schiffe aufgetaucht, und Scurrs Soldaten haben sich zurückgezogen. Wir wussten auch nicht, was das zu bedeuten hatte.« Er stützte sich auf die Unterarme, in seinem Gesicht stand noch immer das Entsetzen. »Auf einmal schossen brennende Feuerkugeln aus dem Schiff, ich glaube, sie hatten Katapulte. Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, und dann kann ich mich an nichts mehr erinnern.«
    Nelja blickte Brogan entsetzt an.
    »Was ist mit den anderen?«, fragte der Zauberer, von einer bösen Vorahnung ergriffen.

    Pagris schluchzte. »Ich weiß es nicht. Ich glaube, sie sind alle tot. Ich bin wohl vom Pferd gefallen und in einen Felsspalt gestürzt. Als ich wieder aufgewacht bin, war alles vorbei. Überall nur verbrannte Leichen und zerstörte Gebäude. Ich bin so weit gelaufen, wie ich konnte, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr …«
    Beruhigend

Weitere Kostenlose Bücher