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Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Thondras Kinder - Am Ende der Zeit

Titel: Thondras Kinder - Am Ende der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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Brogan magische Feuerblitze abschossen. Rudrinn und Saliah bemühten sich, so gut es ging, die Soldaten von Rijana fernzuhalten, die nur mit starrem Blick auf ihrem Pferd saß und keine Anstalten machte mitzukämpfen.
    Aber ganz plötzlich, als wäre sie gerade erst aufgewacht, begann sie, mit unglaublicher Wut auf einen der Männer in den roten Umhängen loszugehen. Lenya rammte sein Pferd, und Rijana stürzte sich auf ihn. Beide fielen zu Boden.
    »Rijana, nicht!«, schrie Rudrinn und wollte sich den Weg zu ihr durchkämpfen, aber er wurde aufgehalten.
    Rijana kämpfte wie von Sinnen, und obwohl der Mann sehr viel größer und kräftiger war als sie, hatte sie ihn bald kampfunfähig geschlagen. Er hatte eine tiefe Wunde am Bein, blutete am Kopf und wankte zurück. Trotzdem schlug Rijana weiter auf ihn ein, wobei ihr Tränen über das Gesicht liefen. Als der Mann dann am Boden lag, trieb Rijana ihm mit einem Schrei das Schwert in die Brust. Erschöpft sank sie daraufhin zu Boden. Dass sich ein weiterer Soldat von hinten näherte, bemerkte sie nicht. Hätte ihn nicht Brogans magischer Blitz getroffen, wäre er wohl über sie hergefallen, aber das bekam sie gar nicht mehr mit.
    Brogan lief zu ihr hin und half ihr auf.
    »Bist du verletzt?«, keuchte er.
    Rijana schüttelte den Kopf und blickte emotionslos auf die toten Soldaten.
    »Meine Güte, Mädchen, das hätte aber böse ausgehen können!« Rijana hatte gekämpft, ohne auch nur im Entferntesten
auf ihre Sicherheit zu achten. »Mach so etwas bitte nie mehr, ja?«
    Rijana zuckte die Achseln und ging zu Lenya zurück. Brogan blieb kopfschüttelnd stehen und meinte zu den anderen: »Passt gut auf sie auf!«
    »Natürlich«, erwiderte Saliah, aber auch sie machte sich ernsthafte Sorgen.
    Kurz darauf hatten sie endlich die Höhlen erreicht, wo sie Rittmeister Londov, Zauberer Tomis und all den anderen schilderten, was passiert war. Blankes Entsetzen hatte alle erfasst, als Brogan geendet hatte.
    Londov schüttelte den Kopf. »Erst vor einigen Tagen hat uns einer unserer Informanten berichtet, dass Scurr ein Katapult entwickelt hat, das er auf Schiffen zum Einsatz bringen kann. Damit schießt er vom Wasser aus brennende Geschosse ab. Aber dass sie eine solch verheerende Wirkung haben, das hätte ich nicht gedacht. Ich befürchte, die Munition ist verzaubert und explodiert dann an Land.«
    »Jetzt hat er einen weiteren Vorteil«, murmelte Rudrinn.
    »Ich sollte die Piraten suchen, vielleicht können sie eines der Schiffe stehlen.«
    Saliah riss erschrocken die Augen auf. »Bitte geh nicht, ich will dich nicht auch noch verlieren.«
    Aber bevor Rudrinn etwas sagen konnte, mischte sich Brogan ein.
    »Aber Saliah, das ist keine schlechte Idee. Rudrinn wird vorsichtig sein. Wir müssen einfach etwas gegen Scurr tun.«
    »Ich begleite dich.«
    »Nein, Saliah, das ist viel zu gefährlich.«
    Saliah stemmte die Hände in die Hüften. »Ich werde bald deine Frau sein, und ich bin eine der Sieben. Ich werde mitkommen!«
    »Brogan, sag ihr, sie soll hierbleiben«, rief Rudrinn verzweifelt.

    Aber Brogan schüttelte den Kopf. »Ich kann es ihr nicht verbieten. Und vielleicht ist es gut, wenn du nicht allein bist.«
    Wütend warf Rudrinn einen Krug an die Wand.
    Es folgten hitzige Diskussionen, aber schließlich wurde entschieden, dass Saliah und Rudrinn gemeinsam nach Catharga reisen sollten.
    Rijana hatte die anderen nicht bis in die Höhlen begleitet. Sie saß draußen in der warmen Sonne und starrte vor sich hin. Nawárr, dessen Brandwunden und sonstige Verletzungen gut verheilten, graste in ihrer Nähe. Unablässig musste Rijana an Ariac denken, ihr kam es fast so vor, als wäre er bei ihr, sie konnte einfach nicht glauben, dass er tot war.

KAPITEL 5
    Scurrs List
    A ls Ariac aufwachte, konnte er sich an nichts mehr erinnern. Weder an den fürchterlichen Knall, der ihn vom Pferd geschleudert hatte, noch an das einstürzende Haus, unter dem er begraben worden war. Er wusste nichts mehr von den Feuerkugeln, die auf das Fischerdorf niedergegangen waren, und den Qualm und die Flammen hatte er auch vergessen. Das alles war wie aus seinem Gedächtnis gelöscht.
    Einer von Scurrs Soldaten, der nach Überlebenden gesucht hatte, war auf ihn gestoßen. Eigentlich war ihm nur das silbern leuchtende Schwert aufgefallen, das unter den Trümmern hervorgelugt hatte. Aber dann hatte er Ariac gesehen und sofort erkannt. Der Steppenkrieger, der zum Feind übergelaufen war, den kannten alle. Also

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