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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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sprang auf den dicken Stamm. »Schlaf jetzt, ich halte Wache.«
    Rijana blickte ihn erschrocken an. »Entschuldige, ich wollte nicht …«, begann sie unsicher, doch er winkte ungeduldig ab und balancierte auf dem Baumstamm entlang.
    Seufzend wickelte sie sich in ihre Decke und war bald darauf eingeschlafen.
    Ariac starrte in die Dunkelheit und versuchte, alle Gedanken an Naravaack oder an seine Verwandten in der Steppe zu verdrängen. Er hatte Rijana nicht anfahren wollen, aber das alles beschäftigte ihn einfach zu sehr.
    Irgendwann wurde Ariac furchtbar müde. Er wusste gar nicht warum und wollte eigentlich zu Rijana gehen und sie wecken. Doch er sank auf den Boden und schlief sofort ein.
    Ein leiser Wind hatte sich erhoben, der einen süßlichen, leichten Duft mit sich brachte. Er fuhr durch Bäume und Büsche, über Blumen und Steine. Er wirbelte um das schlafende junge Mädchen und den jungen Mann und bescherte beiden einen erholsamen und ruhigen Schlaf.
    Eine schlanke Gestalt schlich in dieser Nacht durch die Büsche. Man sah sie kaum, hielt sie wohl mehr für einen Schatten. Nur die beiden Pferde bemerkten etwas und hoben die Köpfe. Die Gestalt kam näher, flüsterte etwas in einer fremden Sprache, und die Pferde schnaubten entspannt. Anschließend schlich die Gestalt näher und betrachtete die beiden jungen Menschen neugierig, die schlafend am Boden lagen.
    So sieht also ein Mensch aus , dachte das Wesen verwirrt, ich werde es berichten müssen.
    Die Gestalt lief leichtfüßig davon, und die beiden Pferde folgten ihr.
     
    Rijana wachte am nächsten Morgen erholt auf. So gut hatte sie lange nicht mehr geschlafen. Sie streckte sich und sah
verwundert, dass auch Ariac fest schlief. Sie blickte sich um und rüttelte ihn erschrocken an der Schulter. Hektisch fuhr Ariac auf.
    »Die Pferde sind weg«, rief sie.
    Nach einem Augenblick der Verwirrung sprang Ariac auf und rannte ein Stück in den Wald. Doch die Pferde waren tatsächlich verschwunden, man sah auch keine Spuren in dem mit Tau benetzten Gras.
    Ariac lief leise fluchend herum.
    »Verdammt, warum bin ich denn eingeschlafen?«, fragte er wütend. »So etwas ist mir noch nie passiert.«
    »Du hättest mich wecken können«, meinte Rijana.
    »Das wollte ich«, erwiderte Ariac mit gerunzelter Stirn. »Ich weiß auch nicht, ich kann mich gar nicht mehr richtig erinnern.«
    »Was machen wir denn jetzt?«, fragte Rijana unglücklich.
    Ariac hob die Schultern. »Wir werden wohl laufen müssen.«
    »Warum sind die Pferde weggelaufen?«, fragte Rijana wütend. Eigentlich waren die beiden Kriegspferde sehr gut ausgebildet und blieben bei ihrem Herrn.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Ariac, nahm sein Schwert und legte sich die Satteltaschen mit dem Proviant und seine Decke über die Schulter.
    »Also los.«
    Rijana seufzte und machte sich daran, Ariac durch den Wald zu folgen. Alles wirkte wild und unberührt, zugleich jedoch sehr harmonisch. Jeder Stein und jede Pflanze schienen ganz einfach dort hinzugehören, wo sie waren, ob es nun die uralte Weide war, die wie ein Tor wirkte und auf eine kleine Lichtung führte, oder die zwei Buchen, die ineinander verschlungen waren und in deren Mitte ein großes Vogelnest gebaut war. Rijana und Ariac betrachteten das alles fasziniert. Sie waren von einem ganz merkwürdigen Gefühl ergriffen.
Das Wasser des kleinen Bachs, an dem sie Rast machten, schmeckte wunderbar erfrischend, und die roten Beeren, die an einem Strauch wuchsen, waren wohl so ziemlich die besten, die sie jemals gegessen hatten. Trotzdem wurde Ariac nervös. Er konnte sich kaum nach der Sonne richten, denn die Bäume bildeten hier wieder ein dichtes Blätterdach.
    »Ich habe keine Ahnung, wo wir hingehen«, sagte er plötzlich wütend und warf die Satteltaschen auf den Boden.
    Rijana ließ sich seufzend auf einen Stein sinken. »Ich auch nicht.«
    Ariac begann auf einen der hohen Bäume zu klettern, doch er kam bald wieder herunter, denn die Äste wurden weiter oben viel zu dünn. Fluchend sprang er auf den Boden und trat gegen einen Stein.
    »Man kann sich nicht einmal nach dem Moos richten«, murmelte Rijana, die in ihrer Zeit in Grintal gelernt hatte, dass dort, wo das Moos am dichtesten war, Westen lag. Doch hier waren viele Bäume vollständig mit Moos bedeckt, andere überhaupt nicht.
    So liefen Rijana und Ariac schließlich reichlich unüberlegt weiter, sprangen über kleine Bäche, liefen durch mal dicht, mal weit auseinander stehende Bäume und

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