Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
Vom Netzwerk:
mehr«, erwiderte Ariac mit einem leicht zynischen Grinsen, doch dann wurde er ernst. »Na ja, ich glaube zumindest nicht, dass er der ehrenhafte Mann ist, für den ihr ihn gehalten habt.«
    Den Rest des Tages trabten sie durch das hügelige Land. Dann erblickten sie endlich die Straße.

    »Wir müssen uns abseits der Straße halten, dürfen sie aber nicht aus dem Blick verlieren«, sagte Ariac nachdenklich. Endlich hatte es aufgehört zu regnen, und den beiden war eine halbwegs trockene Nacht unter einem Felsüberhang vergönnt. Rijana, die von den Bauern eine Decke bekommen hatte, kuschelte sich behaglich hinein. Es war wieder ein anstrengender Tag gewesen.
    »Ich hoffe, Brogan hat keinen Ärger bekommen«, sagte sie plötzlich besorgt.
    Ariac, der am Felsen gelehnt hatte, setzte sich zu ihr auf den Boden.
    »Warum hat er mir geholfen?«
    Rijana nahm vorsichtig seine Hand in ihre. »Er vertraut dir eben auch.«
    Ariac, der sich das kaum vorstellen konnte, zog seine Hand wieder weg. »Das glaube ich nicht, schließlich bin ich bei seinem Feind ausgebildet worden.«
    Doch Rijana schüttelte den Kopf. »Brogan ist anders als Hawionn. Er denkt nicht zuerst an das Wohl der Schule oder an das von König Greedeon. Brogan hat sich auch immer um uns Kinder Gedanken gemacht.«
    Sie lächelte, als sie daran zurückdachte, wie sie in Camasann angekommen und als Erstes gleich in den Fluss geworfen worden war.
    »Was ist denn?«, fragte Ariac und betrachtete sie eindringlich.
    Sie erzählte von ihrer ersten Zeit in Camasann, und Ariac wurde sehr ruhig.
    »In Naravaack hat es so etwas nicht gegeben«, murmelte er.
    »Sei froh«, erwiderte sie grinsend. »Es war reichlich kalt.« Er blitzte sie plötzlich zornig an. »In Naravaack hätten sie dich ertrinken lassen.«
    Rijana zuckte erschrocken zusammen. »Das tut mir leid. Es war sicherlich schlimm dort.«

    Ariac, der sich wieder unter Kontrolle hatte, legte einen Arm um ihre Schultern. »Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.«
    Zögernd lehnte sie sich wieder an ihn. Rijana hatte häufig darüber nachgedacht, wie es wohl in Naravaack gewesen war, tat sich jedoch schwer, sich das wirklich vorzustellen, da Ariac kaum darüber redete.
     
    Drei Tage lang ritten sie unweit der Straße entlang. Hin und wieder sahen sie bewaffnete Soldaten, die sie aber nicht entdeckten. Dann wurde das Unterholz jedoch so dicht, dass sie nicht mehr mit ihren Pferden hindurchkamen. Das mächtige Donnergebirge war nun nicht mehr weit entfernt.
    »So ungern ich es tue, aber wir müssen wohl auf die Straße und versuchen, uns auf der anderen Seite durchzuschlagen«, sagte Ariac am vierten Tag. Heute schien sogar die Sonne, und die Vögel zwitscherten in den Bäumen.
    Rijana nickte und trieb ihre Stute durch das dichte Unterholz über den Abhang auf die steinige Straße. Dabei zerkratzte sie sich das Gesicht. Die beiden zogen sich die Umhänge über den Kopf und ritten vorsichtig weiter. Die große Kutsche eines Händlers kam an ihnen vorbei, dann ein Trupp von drei Soldaten aus Richtung Norden. Ariac war angespannt, doch die Männer ritten vorbei, ohne ihn weiter zu beachten.
    Gegen Ende des Tages hörten sie jedoch galoppierende Hufe von Süden. Über dreißig Soldaten, in König Greedeons Uniform gekleidet, näherten sich in raschem Tempo.
    »Was jetzt?«, fragte Rijana erschrocken.
    »Wenn wir flüchten, werden sie uns verfolgen. Wenn wir stehen bleiben, werden sie uns höchstwahrscheinlich erkennen«, sagte Ariac gehetzt.
    Rijana nickte ängstlich. »Unsere Pferde sind schnell«, sagte sie so bestimmt wie möglich, und Ariac stimmte ihr zu.

    Sie trieben die Pferde an, und hinter sich hörten sie bereits laute Rufe.
    »Bleibt stehen, im Namen König Greedeons!«
    In rasendem Galopp flohen sie über die Handelsstraße. Eine Zeit lang behielten Rijana und Ariac ihren Vorsprung bei, doch dann kamen ihnen immer wieder Fußgänger oder Wagen in den Weg, und die Soldaten holten auf.
    »Wir müssen vom Weg runter«, schrie Ariac über seine Schulter Rijana zu, lenkte seinen Hengst im Galopp nach rechts und sprang über einen kleinen Abhang in das nächste Gebüsch. Rijana folgte ihm auf Lenya. Sie jagten durch das Unterholz und die Bäume. Hinter sich hörten sie krachende Geräusche. Die Soldaten folgten ihnen. Das Gebüsch hörte bald auf und ging in eine langgezogene Wiese über. Ariac und Rijana stürmten Seite an Seite in Richtung Norden, doch schon brachen aus verschiedenen Stellen des

Weitere Kostenlose Bücher