Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder
sicherlich bald.«
Sie nickte und legte Ariac ein kaltes Tuch auf die Stirn.
»Was ist passiert?«, fragte Rudrinn.
Rijana erzählte ihm von ihrer Befreiungsaktion in König Greedeons Schloss, von den Elfen und den Zwergen. Anschließend von der Zeit bei den Arrowann. Nur Brogan ließ sie aus dem Spiel. Sie wollte den Zauberer nicht in Schwierigkeiten bringen.
»Rudrinn, ich bin jetzt eine von ihnen«, sagte Rijana und schob ihren Ärmel hoch. »Ariac und ich haben uns verlobt.«
»Oh!«, rief Rudrinn überrascht und warf Ariac einen besorgten Blick zu.
Rijana erzählte noch eine Weile von ihrer Flucht, aber dann fielen ihr beinahe beim Sprechen die Augen zu.
»Komm, ich zeige dir dein Zimmer«, sagte Rudrinn leise, »du kannst mir den Rest morgen erzählen.«
Rijana riss die Augen noch einmal auf und streichelte Ariac über das Gesicht. »Nein, ich bleibe hier.«
»Rijana, du musst doch …«, setzte Rudrinn an, aber sie
schüttelte den Kopf, legte sich dann neben Ariac ins Bett und hielt seine Hand fest. Fast augenblicklich war sie eingeschlafen.
Rudrinn seufzte, holte aus einem der Schränke eine Decke und legte sie ihr über. Dann betrachtete er Ariac kopfschüttelnd, der mehr tot als lebendig im Bett lag.
»Bitte gib nicht auf, Rijana glaubt an dich«, sagte er leise.
König Greedeon schritt unruhig in seinem Schloss auf und ab. Er hatte unglaubliche Nachrichten erhalten und wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Rijana und Ariac waren wieder da, aber er war wütend, denn es erinnerte ihn daran, dass das Geschäft mit König Scurr geplatzt war.Vielleicht war das jetzt aber auch eine neue Chance. Rasch schickte er einen Botenvogel nach Ursann und einen weiteren nach Camasann zu Zauberer Hawionn. Anschließend machte er sich selbst auf den Weg in den Norden zum Anwesen von Lord Regold. Er musste sehen, was vor sich ging. Seine Heiler und Saliah, die sich im Schloss aufgehalten hatte, waren bereits aufgebrochen.
Nach und nach trafen alle von Rijanas Freunden ein. Sie waren sehr erleichtert, sie endlich wiederzusehen. Nur Falkanns Gefühle schwankten zwischen Wiedersehensfreude und schlechtem Gewissen.
Die Heiler von König Greedeon halfen Ariac, so gut sie konnten, aber ob er überleben würde, konnten auch sie nicht sagen. Auch König Greedeon traf ein und äußerte seine Wiedersehensfreude. Nachdenklich lauschte er Rijanas Beteuerungen, dass Ariac nicht der Mörder von Flanworn war. Allerdings wirkte er nicht so, als würde er ihr wirklich glauben.
Am dritten Tag, nachdem König Greedeon den Botenvogel zu König Scurr geschickt hatte, erhielt er eine Antwort.
Lasst den Steppenkrieger sterben, dann wird Balmacann verschont, lautete die Nachricht. Außerdem schrieb König Scurr, dass er erwarte, dass König Greedeon zum Zeichen seiner Allianz helfen würde, die anderen Länder vollständig zu unterwerfen und König Scurr die Hälfte der Einnahmen aus den Silberminen überlassen sollte.
König Greedeon überlegte eine Weile, schließlich entschloss er sich, König Scurrs Wunsch zu erfüllen. Er wusste, dass Scurr eine große, schlagkräftige und vor allem gnadenlose Armee besaß. Ariac würde wahrscheinlich ohnehin nicht überleben. Schon lange bestand eine Art Bündnis zwischen Balmacann und Ursann. König Scurr verschonte König Greedeons Reich und führte nur hin und wieder Scheinangriffe durch, um Greedeon nicht auffliegen zu lassen. Dafür unternahm König Greedeon nichts, um die anderen Länder gegen die Soldaten aus Ursann zu schützen. So wurde es schon einige Zeit gehandhabt, denn König Greedeon wusste, dass Scurr ohne Problem seine ganzen Ländereien und auch die Insel Silversgaard einnehmen könnte, wenn er dies wollte. Zunächst hatte Greedeon gehofft, dass alle Sieben in Camasann aufwachsen würden, dann hätte er Scurr ein für alle Mal schlagen können, aber so war es ihm zu unsicher. Daher entschloss er sich für das für ihn kleinere Übel. Sollte Ariac seinetwegen sterben. Greedeon hielt diesen Steppenkrieger ohnehin für ein unkalkulierbares Risiko. Also ging König Greedeon an diesem Tag in das Zimmer, in dem Ariac lag. Rijana saß wie immer an seinem Bett und machte ein besorgtes Gesicht. Das Fieber war nicht mehr ganz so hoch, aber es ging ihm noch immer schlecht. Er wachte kaum auf, hatte häufig Schüttelfrost und konnte nichts essen.
»Rijana, du musst jetzt etwas essen«, befahl König Greedeon und blickte sie eindringlich an. »Außerdem muss ich mit den
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