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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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drängelte sich durch die wartenden Menschen und Kutschen. Schließlich stand sie vor einem Soldaten in den blauen Farben Cathargas. Der Mann kassierte gerade Zoll.
    »Ich muss über die Brücke. Ich bin Rijana, eine der Sieben. Mein Gefährte ist krank. Ihr müsst mich vorlassen«, keuchte sie schwer atmend.
    Der Soldat betrachtete das schmutzige Mädchen mit den zerzausten langen Haaren und den abgerissenen Kleidern von oben bis unten.
    »Stell dich hinten an. Wahrscheinlich kannst du ohnehin nicht zahlen«, sagte er abfällig.
    Rijana blitzte ihn wütend an. »Ich bin Rijana. Ich wurde in Camasann ausgebildet.«

    »Natürlich, und ich bin König Scurr«, sagte der Soldat spöttisch, dann machte er eine ungeduldige Handbewegung und winkte die nächste Kutsche zu sich.
    Rijana blieb empört stehen. Sie wollte noch etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. Sie hatte keine Zeit, mit dem Soldaten zu diskutieren. Rijana lief zu Ariac zurück, der heftig zitternd an dem Felsen lehnte.
    »Du musst die Blätter kauen, bitte«, sagte sie ängstlich, als sie sah, dass er diese noch immer in der Hand hatte.
    »Nützt nichts«, keuchte er.
    Rijana nahm sein Gesicht in ihre Hände. Er bekam kaum noch die Augen auf. »Ariac, bitte, du musst nur noch ein einziges Mal aufstehen und mit mir kommen, dann bringe ich dich zu Leuten, die dir helfen.«
    »Ich kann nicht mehr«, murmelte er und kippte halb zur Seite.
    Rijana legte entschieden seinen Arm um ihre Schultern und hielt ihm eines der Blätter hin. »Ariac, bitte, tu es für mich. Du musst nur noch ganz kurz durchhalten«, flehte sie.
    Endlich begann er, langsam auf dem Blatt herumzukauen. Immer wieder musste er husten und krümmte sich gequält zusammen. Rijana nahm ihn in den Arm und beachtete die merkwürdigen Blicke der Leute nicht, die an ihnen vorbeigingen, um zur Brücke zu kommen.
    »Bringst … bringst du meine Asche zurück in die Steppe?«, fragte er nach einer Weile mühsam.
    Rijana schossen die Tränen in die Augen. »Das brauche ich nicht. Wir kehren eines Tages gemeinsam in die Steppe zurück.«
    »Bitte, versprich es mir!«
    Rijana drückte ihm einen Kuss auf die heiße Stirn und nickte schließlich. »Wenn es sein muss, werde ich es tun, aber jetzt musst du noch ein wenig durchhalten.«
    Nach einer kleinen Ewigkeit schaffte es Ariac, auf die
Füße zu kommen und auf Rijana gestützt langsam vorwärts zu schwanken. Sie drängte sich an Kutschen und wartenden Leuten vorbei, die ihr empört hinterherschimpften.
    »Er hat eine ansteckende Krankheit«, rief sie immer wieder, und keiner traute sich, die beiden aufzuhalten.
    Endlich hatten sie einen Wagen erreicht, der Stoffe und Obst geladen hatte. Der Kutscher blickte angestrengt nach vorn und wartete darauf, seinen Zoll zu zahlen.
    »Komm, du musst dort hinauf«, flüsterte Rijana Ariac ins Ohr.
    Der schien sie zunächst nicht zu hören, aber schließlich kletterte er mit einem unterdrückten Stöhnen auf die Ladefläche des Wagens und ließ sich in die weichen Stoffe sinken. Rijana drückte noch einmal seine Hand und wartete den richtigen Moment ab. Gerade fuhr die Kutsche vor ihnen los. Dann sprang sie ohne Vorwarnung auf den Kutschbock, und bevor der Kutscher ein empörtes »Was soll das?« zu Ende gerufen hatte, hatte sie ihn schon mit dem Knauf ihres Schwertes bewusstlos geschlagen und vom Kutschbock geschubst. Ihr blieb einfach keine andere Wahl, wenn sie Ariac retten wollte. Sie zog sich ihre Kapuze über den Kopf und fuhr vor, als der Soldat sie heranwinkte.
    »Ein Goldstück«, knurrte er, dann fiel sein Blick auf ihr Gesicht, und er rief empört: »Du bist doch …«
    Weiter kam er nicht mehr, denn Rijana trieb die beiden Kutschpferde mit einem Schrei an und schlug ihnen die Leinen auf den Rücken. Die sprengten erschrocken vorwärts und brachen durch den hölzernen Schlagbaum hindurch. Holz splitterte zu allen Seiten. Zwei weitere Soldaten sprangen entsetzt aus dem Weg. Rijana raste über die Brücke. Bald hatte sie die vorderste Kutsche eingeholt. Hinter sich hörte sie Schreie, und ein Pfeil zischte an ihr vorbei. Rijana lenkte ihre Pferde nach links, galoppierte an der Kutsche vorbei und erhaschte den überraschten Blick des Kutschers. Weiter
vorn liefen oder ritten Menschen, die erschrocken zur Seite sprangen, als Rijana an ihnen vorbeistürmte. Empörte Schreie und Drohungen folgten ihr. Sie sah eine weitere Kutsche vor sich, trieb die Pferde zu einem rasenden Galopp an und quetschte sich

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