Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder
ist ziemlich verzweifelt, ich kann sie verstehen.«
Broderick nahm Saliah in den Arm. »Das weiß ich. Aber wir müssen jetzt einfach das Beste hoffen.«
Rijana war irgendwann doch eingeschlafen. Ariac lag auf ihrem Oberschenkel und atmete unregelmäßig und schwerfällig. Nelja versuchte immer wieder, ihm etwas von dem Quellwasser zu geben, und hatte auch den Eindruck, dass das Fieber ein wenig sank, aber sie wollte sich keine falschen Hoffnungen machen. Schließlich führte Tovion sie ein wenig fort.
»Du musst dich jetzt ausruhen, im Moment schläft er.«
Nelja lehnte sich an ihn und seufzte. »Aber weck mich, wenn es nötig ist.«
Tovion nickte und legte ihr seinen Umhang über, dann setzte er sich neben Rijana und Rudrinn, der gerade ein Feuer für die Nacht entzündete.
Die beiden unterhielten sich eine Weile leise über die seltsamen Dinge, die in Balmacann und der übrigen Welt vor sich gingen. Dann lösten sie Broderick, Falkann und Saliah mit der Wache ab.
Rijana wachte auf, als Ariac sich unruhig bewegte und offensichtlich nach Luft schnappte. Sie half ihm, sich aufzurichten, und er öffnete sogar halb die Augen. Rijana lächelte und strich ihm die feuchten Haare aus dem Gesicht.
»Du musst das jetzt trinken«, sagte sie und hielt ihm den Wasserschlauch an die Lippen.
Schließlich trank er noch ein paar Schlucke und ließ sich zitternd gegen Rijanas Schulter sinken. Sie legte ihm wieder ein Tuch mit kaltem Quellwasser auf die Stirn und nahm seine Hand in ihre.
»Das heilige Wasser der Elfen hilft dir, du musst gegen das Gift ankämpfen«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
Als Nelja am Morgen wieder zu den beiden kam, schien Ariac ein wenig leichter zu atmen, aber er hatte noch immer hohes Fieber und ganz offensichtlich Schmerzen.
»Ariac, hörst du mich?«, fragte sie und rüttelte ihn vorsichtig an der Schulter. Aber er gab nur ein Stöhnen von sich und krümmte sich zusammen.
Irgendwann kam Tovion, der die ganze Nacht über in dem Buch der Elfen gelesen hatte, herbeigeeilt. »Hier steht, dass es seltene, weiß-gelbe Blumen gibt, die nur an den heiligen Elfenquellen wachsen. Sie sollen gegen Vergiftungen helfen, wenn man sie auf die Wunde legt. Außerdem soll ein Tee aus den Wurzeln stärkend wirken«, sagte er.
Nelja nickte. »Gut, wir versuchen alles, was helfen kann.« Sofort begann sie nach den Blumen zu suchen.
Rijana ging zur Quelle und wusch sich das Gesicht, dann setzte sie sich auf einen Stein und beobachtete Nelja besorgt, die kleine Blumen pflückte und auf Ariacs Beinwunde legte. Er schrie im Schlaf auf und schlug um sich. Rijana sprang auf und nahm ihn in den Arm. Er öffnete die Augen ein wenig und blickte sie hilfesuchend an. Rijana lief eine Träne die Wange hinunter. »Gleich wird es besser. Hier, trink noch etwas.«
Er stöhnte leise und trank von dem Quellwasser, bevor er sich wieder an sie klammerte. Nach einer Weile entspannte er sich und fiel in einen unruhigen Schlaf.
»Ich glaube, es wirkt«, sagte Nelja aufmunternd. »Jetzt bekommt er zumindest besser Luft.«
»Bist du sicher?«, fragte Rijana ängstlich und blickte auf Ariacs angespanntes Gesicht.
»Ich denke schon«, sagte Nelja mit einem vorsichtigen Lächeln.
Immer wieder versuchte sie Ariac etwas von dem Quellwasser einzuflößen und verband sein Bein mit einem Brei aus den kleinen Blumen.
Gegen Abend wachte er zitternd auf, und Rijana lächelte ihn vorsichtig an.
»Wie geht es dir?«, fragte sie und drückte seine Hand.
»Es ist … so kalt«, murmelte er zitternd und schloss die Augen wieder.
»Kannst du mir bitte meinen Umhang geben?«, fragte Rijana an Rudrinn gewandt, der neben ihr saß.
Der sprang sofort auf. Rijana legte Ariac ihren Elfenumhang unter die Decken und nahm ihn fest in den Arm.
»Es wird sicher gleich besser«, sagte sie leise und wischte ihm die heiße Stirn ab.
Ariac nickte und hob noch einmal qualvoll die Augen. »Wo sind wir denn?«, murmelte er.
»Bei den anderen in Balmacann, alles wird gut.«
»Ich … bin … kein Verräter«, murmelte er.
»Das wissen wir, und die anderen glauben dir«, sagte Rijana beruhigend und streichelte ihn. »Mach dir jetzt darüber keine Gedanken.«
Ariac keuchte ein paar Mal und fragte dann mühsam: »Das Schwert … haben sie … das Schwert?«
Rudrinn kniete sich vor ihn und packte ihn am Arm. »Wir haben es, und ich bin dir sehr dankbar, aber jetzt musst du dich ausruhen.«
Ariac hustete ein paar Mal und lehnte sich wieder zitternd an
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