Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder
Rijanas Schulter. Rijana lehnte sich gegen den Felsen und schloss die Augen.
Nachdem Rudrinn etwas gegessen hatte, kam er wieder zu ihr und streichelte ihr über die Wange.
»Ariac ist sehr tapfer. Ich bin sicher, dass er es schaffen wird.«
»Ich habe Angst«, flüsterte sie und streichelte über Ariacs heißes Gesicht. »Er hat schon so viele Tage so hohes Fieber und so schlimme Schmerzen. Er kann das nicht mehr lange aushalten. Und ich kann ihm nicht helfen.«
Rudrinn lächelte aufmunternd, obwohl auch er sich Sorgen machte. »Und ob du ihm hilfst, du bist schließlich die ganze Zeit bei ihm. Jetzt ist er zumindest schon ein paar Mal aufgewacht. Ich glaube schon, dass das Wasser der heiligen Quelle hilft.«
Als Rijana am nächsten Morgen aufwachte, schlug auch Ariac ein wenig mühsam die Augen auf. Rasch kniete sie sich neben ihn und gab ihm von dem Wasser zu trinken. Er wollte sich auf die Unterarme stützen, fiel aber mit einem Stöhnen zurück. Rijana stopfte ihm einen Umhang unter den Rücken und betrachtete sein blasses Gesicht und die dunklen Schatten unter den Augen.
»Ist dir noch kalt?«, fragte sie besorgt.
Ariac schüttelte vorsichtig den Kopf und stöhnte dann unterdrückt. Er drückte die Hände gegen die Augen.
»Hast du Kopfschmerzen?«
»Es geht schon«, keuchte er und öffnete die Augen wieder ein Stück weit. »Sind wir wirklich in Balmacann?«
Rijana nickte und drückte seine Hand. Das Fieber schien ein wenig gesunken zu sein. »Fühlst du dich besser?«, fragte sie hoffnungsvoll.
»Ich glaube schon«, murmelte er und ließ den Kopf wieder auf den Boden sinken.
Rijana drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und lief zu Nelja, die mit Tovion und Saliah etwas abseits stand. »Ich glaube, jetzt geht es ihm wirklich ein wenig besser.«
Nelja nickte zufrieden. »Gut, dann sollte er so schnell wie möglich wieder etwas essen. Er ist sehr schwach.«
Rijana nickte und sammelte mit Nelja zusammen Kräuter, während Tovion anbot, auf die Jagd zu gehen. Anschließend kochten sie eine Suppe, und Rijana weckte Ariac vorsichtig auf.
»Komm, du musst etwas essen.«
Er verzog das Gesicht und konnte sich kaum im Sitzen halten. Rijana gab ihm die Schüssel mit Suppe, aber nach einigen Bissen schüttelte er den Kopf und legte sich stöhnend auf die Seite. Ariac war zwar entkräftet, aber das Schlimmste schien er überstanden zu haben. Er war immer wieder für kurze Zeit wach, hatte kaum noch Fieber und konnte nach und nach auch ein wenig Suppe zu sich nehmen.
Als zwei weitere Tage vergangen waren, waren alle sehr erleichtert – Ariac würde überleben.
Es war ein schwülwarmer Sommertag. Etwa fünf Tage waren vergangen, seitdem sie aus Lord Regolds Haus geflohen waren, als sich Soldaten in König Greedeons Farben näherten. Rasch waren die sieben Freunde eingekreist. Alle stellten sich in eine Reihe vor Ariac und Rijana, die an einen Felsen gelehnt dasaßen.
König Greedeon kam auf einem weißen Hengst herangetrabt und machte ein mehr als ungehaltenes Gesicht.
»Endlich finden wir euch«, rief er und musterte Ariac missbilligend. Er hatte also doch überlebt. »Was habt ihr euch dabei gedacht, einfach zu verschwinden und einen meiner Heiler in einen Schrank zu sperren?«
Saliah entfuhr ein leises Lachen. Sie hatte gar nicht gefragt, was mit den Heilern geschehen war. König Greedeon zog wütend die Augenbrauen zusammen.
Nelja trat selbstbewusst vor. »Eure Heiler haben nichts für Ariac getan. Also haben wir ihm geholfen.«
»Er ist einer von uns«, sagte Falkann ruhig, und seine Freunde nickten zustimmend.
Rijana lächelte Ariac zu und drückte seine Hand. Endlich bekam Ariac mit, dass die anderen ihn nun wirklich akzeptierten.
König Greedeon trat einen Schritt vor, aber Falkann und seine Freunde stellten sich ihm in den Weg, woraufhin der König vor Wut rot anlief. Im Geiste verfluchte er sie. Schließlich
war erneut sein Geschäft mit König Scurr geplatzt. Die anderen schienen diesen Ariac nun als einen der ihren anzusehen. Doch dann zeichnete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ab. Vielleicht war das gar nicht so schlecht. Nun waren alle Sieben vereint, sollte Scurr doch tun, was er wollte. Er, König Greedeon, hatte nun die Sieben Kinder Thondras hier in Balmacann – und sie hielten zusammen. Wenn sie für ihn kämpften, könnte er alles für sich erobern, und Scurr, den würden sie auch erledigen können.
König Greedeon räusperte sich und hob die Hände.
»Gut, wie es
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