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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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setzten sich ganz hinten an das leere Ende eines Tisches und aßen, bis sie satt waren. Um sie herum wurde getuschelt und geredet. Rijana fiel auf, dass nur sehr wenige Mädchen hier waren. Sie konnte zwar nicht gut zählen, aber es waren nicht einmal zwei Handvoll.
    Als alle Kinder gegessen hatten, kam Brogan zu Rijana und Rudrinn und sagte den beiden, dass sie sich erheben sollten. Anschließend führte er sie ans Ende des Saales, wo ein Podest stand. Als wäre er durch die Wand gekommen, stand plötzlich
der große Zauberer im Raum. Rijana und Rudrinn hatten ihn bereits am letzten Abend gesehen, und nun musterte er sie mit stechendem Blick.
    »Ruhe bitte!«, dröhnte Brogans Stimme durch den Saal, und augenblicklich verstummten alle Gespräche. »Ich möchte Euch zwei neue Gefährten vorstellen. Das hier ist Rijana, sie kommt aus Northfort, und der junge Mann hier ist Rudrinn, er stammt von den Inseln.«
    »Ein Pirat«, tönte die Stimme eines Jungen durch den Raum, der etwas zu laut gesprochen hatte und nun knallrot anlief.
    »Sehr richtig«, sagte Brogan streng, und der Junge wurde immer kleiner unter dem Blick des Zauberers. »Ich möchte, dass ihr die beiden gut aufnehmt und mit Respekt behandelt.«
    Alle nickten zustimmend, obwohl Brogan wusste, dass es einige Zeit dauern würde, bis die Neuankömmlinge akzeptiert werden würden. Nun trat Hawionn vor.
    »Ich bin Zauberer Hawionn, das Oberhaupt der Schule«, sagte er streng. »Wir werden uns später in meinem Zimmer allein unterhalten. Nun bekommt ihr erst einmal einen Mentor zugewiesen, der euch alles zeigen wird.« Er blickte sich um, dann deutete er mit der Hand auf einen fünfzehnjährigen Jungen mit rötlichen Haaren. »Firon, du wirst dich um Rudrinn kümmern.«
    Der schlaksige Junge kam langsam näher und nickte dem Piratenjungen unsicher zu, der ein wenig begeistertes Gesicht machte.
    »Und du, Falkann«, sagte das Oberhaupt der Schule bestimmt zu einem gutaussehenden, großen Jungen mit dunkelblonden Haaren, »bist für Rijana verantwortlich.«
    Ein Raunen ging durch den Saal. Falkann war der Sohn des Königs von Catharga und bei den meisten sehr beliebt.
    Der fünfzehnjährige Falkann ging zu der wesentlich
kleineren Rijana und legte ihr freundschaftlich einen Arm auf die Schulter. »Komm mit, ich zeige dir die Unterkunft der Mädchen.«
    Die Kleine warf Brogan noch einen unsicheren Blick zu, dann folgte sie Falkann, der zielsicher durch den Speisesaal auf eine der hohen, hölzernen Türen zuging.
    »Ich bin schon hier, seitdem ich sechs Jahre alt bin«, erzählte Falkann, als die beiden durch das verwinkelte Schloss mit den vielen Türmen und Treppen liefen. Rijana verlor schon nach kurzer Zeit die Orientierung. An den Wänden hingen überall Fackeln und viele Bilder, die Krieger auf edlen Pferden und Schlachten zeigten. Rijana betrachtete das alles ehrfürchtig. Sie war noch nie in einem Schloss gewesen.
    »Wahrscheinlich hättest du lieber ein Mädchen als Mentor gehabt, aber wir haben leider nur drei größere Mädchen, und die sind alle schon Mentorinnen für die Kleineren«, sagte er bedauernd und hob anschließend die Augenbrauen. »Ich hoffe, du hast keine Angst vor mir.«
    Rijana schüttelte entschieden den Kopf. Das alles hier verunsicherte sie zwar furchtbar, aber vor Falkann hatte sie wirklich keine Angst. Die beiden stiegen weiter den hohen Turm hinauf. An einer hölzernen Tür, an der getrocknete Sommerblumen hingen, hielt Falkann an und öffnete sie. Sie traten in einen hellen Raum mit vielen Nischen. In den Ecken standen fünf Betten. Durch eine weitere Tür kam man in einen zweiten Raum, wo ebenfalls fünf Betten zu finden waren.
    »Normalerweise darf ich hier nicht hinein«, sagte Falkann mit einem frechen Grinsen, »aber ich denke, heute ist eine Ausnahme. Zwei Betten sind noch frei. Du darfst dir eines aussuchen.« Er deutete auf eines der Regale, die an den Wänden angebracht waren. »Hier kannst du deine Sachen reinlegen.«
    Rijana blickte verschämt zu Boden. »Ich habe nichts dabei.«

    Falkann war etwas überrascht, sagte dann aber freundlich: »Das macht nichts, dann bekommst du Kleider von der Schule. So, jetzt gehe ich mal lieber, denn die anderen Mädchen werden gleich hier sein.«
    Rijana nickte, und plötzlich kämpfte sie mit den Tränen. Sie kam sich hier so allein und fehl am Platz vor, doch sie drehte sich rasch um, damit Falkann ihre Tränen nicht sah. Er wollte gerade zur Tür hinausgehen, als zwei Mädchen den

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