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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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werde ich dich und, falls die anderen Sieben bis dahin auftauchen, auch diese in unserem Land brauchen.« Er fasste seinen Sohn energisch am Arm. »Du weißt, wo du geboren wurdest!«
    Falkann nickte, während Hawionn ein missbilligendes Gesicht zog.
    »Den Oberbefehl über die Sieben haben Camasann und König Greedeon«, bemerkte der alte Zauberer und fixierte mit seinem Blick den König von Catharga.
    »Das werden wir ja noch sehen«, erwiderte dieser, wirkte allerdings nun ein wenig verunsichert. Er winkte seinem jüngsten Sohn, nickte Falkann noch kurz zu und verließ dann das Schloss. Noch am selben Tag reiste er ab und segelte auf einem großen Schiff zurück aufs Festland.
     
    Falkann ging in Gedanken versunken zu seinen Freunden zurück, die ihn bereits erwarteten. Er wirkte sehr nachdenklich und bat die anderen, mit ihm auszureiten. Wegen des Besuchs des Königs war heute der Unterricht abgesagt worden. So liefen die sechs Freunde zu den Ställen, sattelten ihre Pferde und ritten zum Strand hinab, wo Falkann allen voran durch die Brandung galoppierte. Irgendwann hielten sie an und setzten sich in die Dünen, während ihre Pferde an dem verdörrten Gras zupften.

    »Was hast du denn?«, fragte Saliah vorsichtig und legte Falkann ihre schlanke Hand auf den Arm.
    Falkann seufzte, legte sich zurück in den Sand und beobachtete die Wolken, die am Himmel vorbeizogen.
    »Für alle bin ich jetzt nur noch ›einer der Sieben‹«, sagte er bitter. »Ich als Mensch interessiere doch niemanden mehr.«
    »Das stimmt nicht«, erwiderte Saliah, die anderen nickten zustimmend. »Du bist unser Freund, und wir werden immer zu dir halten.«
    Falkann seufzte erneut und richtete sich wieder auf. »Das weiß ich schon, aber wenn es Hawionn oder König Greedeon einfällt, dann schicken sie mich in irgendeine Schlacht, egal gegen wen.«
    Die anderen nickten betrübt, wahrscheinlich hatte er Recht. Broderick schlug ihm schließlich freundschaftlich auf die Schulter.
    »Komm schon, wenn du erst die anderen sechs gefunden hast, dann seid ihr stark und könnt euch gegen Greedeon und Hawionn behaupten.« Er schnitt eine Grimasse. »Dann wirst du uns sowieso vergessen.«
    Doch Falkann schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, ihr seid meine besten Freunde! Euch werde ich niemals vergessen!«
     
    So blieb Falkann auf Camasann. Ein weiteres Jahr verging. Immer wieder hörte man, dass König Scurr die anderen Länder überfallen ließ, und viele Krieger wurden von Camasann abgezogen, bis beinahe nur noch die Kinder, Zauberer und einige wenige Wachen auf der Insel blieben. Im Frühling des neuen Jahres kam ein Mädchen mit schwarzen lockigen Haaren nach Camasann. Brogan hatte sie in Balmacann gefunden. Ihr Name war Nelja, und sie war im gleichen Alter wie Saliah. Gleich von Anfang an schien sie dazuzugehören, als hätten die anderen nur auf sie gewartet, sodass es fortan sieben
Freunde waren. Zum Jahreswechsel stellte sich Broderick als ein Kind Thondras heraus. Er war genauso verwirrt wie Falkann im letzten Jahr, aber Letzterer war mehr als froh, dass sein bester Freund einer der Sieben war. Wie Falkann zuvor hatte auch Broderick das Gefühl, dass eines der Schwerter genau zu ihm gehörte.
     
    König Scurr tobte, als er davon erfuhr. Er holte Ausbilder Worran zu sich, der das Schlimmste befürchtete.
    »Wir bemühen uns wirklich. Jedes Jahr testen wir eine Menge Kinder und haben auch schon einige von Hawionn entführt. Es ist nicht meine Schuld!«
    Scurr zischte missbilligend und lief unruhig auf und ab.
    »Wir müssen etwas unternehmen, das diesen arroganten Zauberern den Wind aus den Segeln nimmt«, sagte Scurr mit seiner geisterhaften Stimme. Er fuhr sich über die feine Narbe auf seiner rechten Wange, wie immer, wenn er nervös war.
    »Aber was, mein König?«, wagte Worran zu fragen.
    Scurr fuhr wütend zu ihm herum. »Unterbrich mich nicht, du Gewürm!«
    Worran wich zurück und lehnte sich an eine der hohen Säulen. Eine ganze Weile dachte Scurr angestrengt nach, dann kam er zu Worran und baute sich vor ihm auf. »Welches der Kinder könnte als ein Kind Thondras durchgehen? Und würde uns zudem noch bedingungslos dienen?«
    Worran ging im Geiste alle Kinder durch. Ohne Ausnahme waren alle gute Kämpfer und unterwürfig – bis auf diesen verfluchten Steppenjungen natürlich, dachte Worran wütend. Ariac war einer der besten Kämpfer, die er jemals ausgebildet hatte, dafür aber auch einer der unbeugsamsten. Doch Worran hatte

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