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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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keine Zeit, darüber nachzudenken, König Scurr wartete auf eine Antwort.
    »Ähm, Eure Majestät, ich denke, Lugan wäre geeignet gewesen,
aber der wurde bereits im vorletzten Jahr getestet, ansonsten …«
    »Warte«, unterbrach Scurr. »Lugan, ich kann mich an ihn erinnern. Groß, schlank und führt jetzt die Raubzüge an, nicht wahr?«
    Worran stimmte erleichtert zu. Lugan war einer seiner Lieblinge. Skrupellos, brutal und ihm treu ergeben.
    Scurr begann erneut, auf und ab zu laufen. »Würde er alles für mich oder für Euch tun?«
    Worran ließ seine Finger knacken. »Natürlich.«
    »Gut«, sagte Scurr, und ein böses Lachen erschien auf seinem hageren, ausgezehrten Gesicht. »Beim nächsten Jahreswechsel wird sich Lugan als Thondras Sohn herausstellen. Wir werden behaupten, Lugan hätte nicht mehr genau gewusst, wann er geboren wurde. Sie können ohnehin alle nicht zählen.«
    Der brutale Ausbilder hob überrascht seine Augenbrauen.
    Doch König Scurr fuhr unbeirrt fort. »In dem Moment, in dem Lugan das Schwert berührt, werde ich es mit einem Zauber zum Glühen bringen. Dann verkünden wir, dass wir ebenfalls eines von Thondras Kindern hätten.«
    Worrans hässliches, narbiges Gesicht verzog sich zu einem gehässigen Grinsen. »Sehr gut, und wenn wirklich eines der Sieben auftaucht, können wir Lugan wieder verschwinden lassen!«
    Scurr nickte zustimmend. »Gut, dann pass auf, dass Lugan bis zum nächsten Jahreswechsel nichts passiert.«
    Worran nickte und kehrte nach Naravaack zurück, um seine Schützlinge noch etwas leiden zu lassen.
     
    Wie geplant nahm der Betrug zum nächsten Jahreswechsel seinen Lauf. Ariac war nun fünfzehn Jahre alt und musste mit ansehen, wie ausgerechnet einer seiner größten Feinde auserwählt wurde. Lugan, der ohnehin schon arrogant genug war,
wurde noch aufgeblasener, brutaler und eingebildeter. Er war inzwischen sehr viel muskulöser geworden und nun ein ausgewachsener Krieger.
    Zum Zeichen seiner Macht ließ König Scurr den Nachthimmel mit einem gewaltigen magischen Feuerwerk erstrahlen, das bis weit nach Catharga gesehen wurde.
    Worran machte sich fortan einen besonderen Spaß daraus, gerade Ariac und einige gleichaltrige Jungen mit Lugan, der nun von allen verehrt wurde, trainieren zu lassen. Lugan und Ariac hassten sich von jeher, allerdings war Lugan nun um einiges stärker. Er ließ keine Gelegenheit aus, den Steppenjungen zu demütigen.
    Eines Tages waren die beiden mit einigen anderen Jungen in den Bergen unterwegs. Lugan war der große Anführer, der auf seinem Pferd die unberittenen Jungen gnadenlos mit einer Peitsche antrieb. Sie sollten gegen Steintrolle kämpfen. Die feisten gedrungenen Wesen waren zwar keine guten Kämpfer, aber sie waren unglaublich zäh und schwer zu töten. Ariac kämpfte gegen fünf der Wesen gleichzeitig, die ihm gerade einmal bis zur Schulter reichten. Obwohl er nach kurzer Zeit vier der fünf besiegt hatte, schrie Lugan ihn an: »Na los, du Wilder, zeig es ihnen, so schlecht wie du kämpft ja nicht mal meine Großmutter!«
    Das stachelte Ariacs Wut an, und er besiegte auch den letzten der Steintrolle. Trotzdem schien Lugan nicht zufrieden zu sein.
    »Du hast beschissen gekämpft«, behauptete er, »du bist eine Schande.«
    »Habe ich nicht«, widersprach Ariac wütend.
    Lugan zog sein Schwert. »Du hast mir nicht zu widersprechen! Ich bin einer der Sieben!«
    Ariac schnaubte verächtlich und wandte sich ab. Lugan blickte sich um, niemand beobachtete sie. So stach er Ariac hinterrücks in die Schulter. Der Steppenjunge schrie auf und
ging in die Knie. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Rücken. Lugan wendete sein Pferd.
    »Wir gehen nach Hause.«
    Ariac tastete nach seiner Schulter, aus der das Blut schoss. Er konnte sie selbst nur notdürftig verbinden.
    Worran tauchte auf und trieb einige Jungen vor sich her.
    »Los, bewegt euch«, schrie er von seinem Pferd aus und knallte mit der Peitsche.
    Einige Zeit hielt Ariac mit, doch er spürte, wie immer mehr Blut seine Schulter hinunterlief. Nur noch verschwommen nahm er den Weg wahr. Irgendwann stolperte er und fiel auf dem steinigen Boden hin. Sofort war Worran hinter ihm und ließ die Peitsche auf seinen Rücken knallen.
    »Steh auf, du kleine Wüstenratte!«
    Ariac erhob sich mühsam, kam jedoch nur schwankend auf die Beine.
    »Wenn du nicht mithältst, bleibst du eben hier«, knurrte der Ausbilder und galoppierte ungerührt davon.
    Ariac kam nicht sehr weit, er hatte einfach zu

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