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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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um die Schulter und nahm sie in den Arm.
    Vorsichtig streichelte er über die kleine Beule an ihrem Kopf. »Soll ich eine der Kräuterfrauen holen?«
    Sie schüttelte den Kopf und klammerte sich an ihm fest.
    »Flanworn hat mich schon die ganze Zeit verfolgt, er ist so widerlich«, sagte sie kaum hörbar.
    Ariac hob ihren Kopf ein wenig an. »Warum hast du denn nie etwas gesagt?«
    »Ich habe es Falkann schon im Sommer gesagt, aber der hat mir nicht geglaubt. Und dann hat Flanworn sich auch ein wenig zurückgehalten.«
    »Ich lasse nicht zu, dass er dich noch einmal anfasst«, versprach Ariac ernst. »Du solltest mit König Greedeon reden, damit er ihn fortschickt.«
    Rijana schüttelte den Kopf. »Nein, er wird mir nicht glauben. Ich habe einmal versucht, so etwas anzudeuten, aber der König ist von seinem Berater sehr überzeugt. Als ich damals erzählt habe, dass du gemeint hast, du hättest Flanworn schon mal in Ursann gesehen, wurde er ganz wütend. Greedeon wird mir nicht glauben.«
    Ariac streichelte ihr über die Haare. »Dann pass ich eben besonders gut auf dich auf.«
    Es dauerte lange, bis Rijana einschlief, und sie war froh, dass Ariac bei ihr blieb. Bei ihm fühlte sie sich sicher und geborgen.
     
    Am nächsten Tag wollte Ariac trotz allem mit dem König reden, doch scheinbar war Flanworn ihm zuvorgekommen.
König Greedeon hob abwehrend die Hand, als Ariac beginnen wollte.
    »Warte, ich weiß es bereits. Flanworn hat mir alles berichtet. Es war ein Missverständnis. Er hat Rijana in der Dunkelheit nicht erkannt und ist gestolpert. Dabei hat er sich an ihr festgehalten, und ihr Kleid ist zerrissen. Die Kleine hat das wohl missverstanden.«
    Ariac machte ein wütendes Gesicht. »Das ist überhaupt nicht wahr. Er hat sie bedrängt und wollte sie sich nehmen.«
    »Jetzt mach dich doch nicht lächerlich, Junge«, erwiderte der König kopfschüttelnd. »Berater Flanworn ist ein Mann von Ehre, der so etwas niemals tun würde. Ich bin übrigens sehr empört darüber, dass du ihn niedergeschlagen hast.« Der König hob kritisch die Augenbrauen. »Was hast du eigentlich mitten in der Nacht im Schloss getan?«
    Nun wurde Ariac ein wenig verlegen, denn er war auf der Suche nach einem Geheimgang gewesen, wie es sie normalerweise in Schlössern gab, doch er hatte nichts gefunden. Er hatte gehofft, so aus dem Schloss zu entkommen.
    »Ich wollte mir etwas zu trinken besorgen«, log er schließlich. Etwas Besseres fiel ihm nicht ein.
    Der König blickte ihn misstrauisch an, sagte jedoch nichts weiter dazu. Ariac durfte sich zwar innerhalb des Schlosses mittlerweile frei bewegen, aber er stand trotz allem noch unter genauer Beobachtung.
    »Also, ich hoffe, das Missverständnis ist damit aus der Welt geräumt«, schloss der König ernst mit einem Blick, der keinen Widerspruch duldete. In diesem Moment ging die Tür auf, und Flanworn, der ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe hatte, humpelte herein.
    »Wenn er sie noch einmal anfasst, dann bringe ich ihn um«, drohte Ariac und verließ mit einem kalten Blick zum Berater den Raum.
    König Greedeon schüttelte nur verständnislos den Kopf,
doch Flanworn meinte mit einem falschen Lächeln: »Ja, ja, die jungen Leute, sie sind einfach zu heißblütig.«
     
    Auch die anderen hörten von dem Vorfall. Natürlich glaubten sie Rijana, doch irgendwie konnten sie sich kaum vorstellen, dass Flanworn wirklich wagen würde, sie mitten im Schloss zu belästigen.
    Einige Tage vergingen, und Rijana ging dem ekelhaften Flanworn, so gut es ging, aus dem Weg.
    Es war ein dunkler Frühlingsabend, als Falkann von einem langen Ausritt zurückkam. Er stieg müde die Treppen hinauf, als er aus den Augenwinkeln heraus etwas bemerkte. Berater Flanworn stand hinter einem abgehängten Bild in einer Ecke des Flures und blickte angestrengt durch ein Loch in der Wand. Falkann kam leise näher, und als der Berater ihn hörte, fuhr er erschrocken herum, und ein verlegenes Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Er wollte rasch verschwinden, doch Falkann hielt ihn am Hemd fest und blickte durch das Loch. Erschrocken sah er, dass Rijana beinahe unbekleidet im Zimmer stand. Falkann packte die Wut. Er zerrte den Berater ins nächste Zimmer, drückte ihn dort an die Wand.
    »Du hast tatsächlich versucht, sie zu beschmutzen, nicht wahr?«, fragte er mit bebender Stimme.
    Der Berater wand sich verlegen. »Nein, gar nicht, ich wollte nur …«
    Doch Falkann packte ihn und knallte seinen Kopf gegen die Wand.

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