Thorns of Darkness 01 - Dark
Kleine nicht zu fassen bekam. Ja, ich hatte es satt gehabt, dass die Frauen sich mir so an den Hals warfen, und mir ein wenig Jagdsport gewünscht. Doch die Beute, die ich mir ausgesucht hatte, trieb das Spiel langsam auf die Spitze. Ich war kein besonders geduldiger Jäger und meine Hormone liefen schon wieder auf Hochtouren.
Ich hörte leise plätschernde Geräusche und ein glockenklares Lachen. Neugierig stieg ich von meinem Pferd und band es an einen Baum. Auf leisen Sohlen schlich ich mich durch die Büsche. Offenbar hatte noch jemand die Idee gehabt, hier zu baden. Ich sollte jetzt eigentlich kehrtmachen und von hier verschwinden, doch das Lachen schien mich geradezu anzulocken. Ein leises Wiehern kam von dem Wasserloch her und noch mehr Geplätscher. Ich hatte den Rand des Hügels erreicht und duckte mich hinter einem Busch. Mein Blick glitt hinab zu dem Wasserloch unter mir und mir stockte der Atem. Mein Puls beschleunigte sich plötzlich und ich rutschte vorsichtig noch ein Stück näher. Wenn ich nicht ganz genau gewusst hätte, dass nur eine Person ungefährdet so nah an Devil herangehen konnte, dann hätte ich in diesem Moment nicht geglaubt, dass die Nixe dort unten im Wasser wirklich Geena war. Doch ich erkannte Devil selbst aus dieser Entfernung ohne Probleme an seinem Sattel und der langen Mähne. Also gab es keine Zweifel. Nur dass diese junge Frau, die da nur mit einem Slip und kurzem Top bekleidet mit ihrem Pferd im Wasser herumtollte, alles andere als burschikos wirkte. Ich hatte sie nie zuvor ohne Hut oder Verkleidung gesehen. Im Flur war es ja dunkel gewesen. Sie hatte ihren Pferdeschwanz gelöst und das braune Haar, in das ich mein Gesicht vergraben hatte, hing ihr nun nass bis über die Schultern. Ihre Figur war so zierlich, dass ich plötzlich den irren Wunsch verspürte, sie vor aller Welt zu beschützen. Ich hatte gesehen, dass sie zäh war und hart arbeiten konnte, doch wie ich sie jetzt vor mir sah, wirkte sie beinahe zerbrechlich. Ihre Taille war so unglaublich schmal, genauso, wie sie sich unter meinen Händen angefühlt hatte. Ihre kleinen, festen Brüste hüpften unter dem Top, als sie im Wasser umhersprang. Ich spürte, wie mir die Hose eng wurde, und fluchte leise. Ein schlechtes Gewissen überkam mich und ich fühlte mich auf einmal wie ein perverser Spanner.
Mann, du bist ein perverser Spanner , schalt ich mich selbst. Wärst du ein anständiger Mann, würdest du jetzt gehen. – Ah, wen will ich hier verarschen? Ich bin kein anständiger Mann.
Es war mir unmöglich, den Blick von ihr abzuwenden. Ich wollte da runtergehen und sie in die Arme reißen. Ich wollte meine Hände in diese Haare vergraben und ihr die Wassertropfen von den Lippen küssen. Mein Atem wurde schwer, als ich mir ausmalte, wie ich sie am Ufer des Wasserlochs lieben würde.
Verdammt! , fluchte ich im Stillen. Der blöde Gaul würde dich nicht mal in ihre Nähe lassen. Außerdem ist sie keine Frau für einen Quickie. Ganz zu schweigen davon, dass Geena dich hasst.
Tat sie das? Ich hatte mich schon gefragt, warum sie gerade mir so auswich, wo sie anscheinend kein Problem damit hatte, mit den Männern auf der Ranch zusammenzuarbeiten.
Vielleicht liegt es an deinem beschissenen Ruf, du Trottel , spottete eine ironische Stimme in meinem Kopf.
Ja, ich hatte sicher nicht gerade den besten Ruf, was Frauen anbelangte. Aber Mann konnte sich schließlich ändern, oder?
Hast du das? Was willst du wirklich von der Kleinen? Eine Familie, ein Heim mit einem weißen Gartenzaun und einer Schaukel für die Kinder?
Ich schüttelte unwillkürlich den Kopf. Ich war mir nicht sicher, was ich wollte. Nur eines war sicher: Ich wollte sie. In diesem Moment. Ich wollte mich in ihr verlieren, wollte sie vor der Welt beschützen. Doch dann?
Und wer beschützt sie vor dir? Kannst du garantieren, dass du ihr nicht das Herz brichst? Kannst du dein Herz noch einmal an eine Frau vergeben?
Ich fluchte leise, als die Erinnerungen an Nicoles Verrat zurückkamen. Ich war ein gebranntes Kind. Zwar war ich sicher, dass Geena nicht so eine falsche Schlange war wie Nicole, doch das hieß nicht, dass sie mir nicht wehtun könnte. Gefühle zu investieren war immer ein Risiko. Ein Risiko, das ich eigentlich nie wieder eingehen wollte. Ich hatte es mir geschworen.
Da war sie, die Erkenntnis, dass Geena nicht die Einzige in diesem Spiel war, die kein Vertrauen hatte. Ich war ebenso wenig gewillt, mein Herz zu verschenken, wie sie. Alles, was
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