Thorns of Darkness 01 - Dark
von der Sonne braun gebrannt? Nein! Sicher nicht. Sie zeigte ja nie Haut, wenn sie tagsüber draußen war. Sicher war sie weiß wie Sahne. Ob ihre Knospen so rosig waren wie ihre Lippen?
Junge , ermahnte ich mich, schalte einen Gang runter. Sie ist keine Frau, die du gegen die Wand gelehnt nehmen kannst.
Ich schloss die Augen. Die Vorstellung, sie hochzuheben, gegen die Wand zu pressen, ihre Schenkel um meine Hüften gelegt, und dann in sie hineinzustoßen, hatte etwas, das mich atemlos machte. Und ich wollte sie noch nicht loslassen. Es fühlte sich so richtig an. Mein Atem kam schwer und unregelmäßig und ich war so verdammt hart, dass es wehtat. Ich legte eine Hand an ihre Wange, ließ meinen Daumen über ihre bebenden Lippen gleiten. Ich wollte diese Lippen küssen, sie mit meiner Zunge teilen und herausfinden, wie sie schmeckte. Ich senkte meinen Kopf weiter herab. Es konnten nur Millimeter sein, die unsere Lippen trennten. Ich spürte ihren warmen Atem auf meinen Lippen. Das Blut in meinen Ohren rauschte und ich zitterte leicht vor Erwartung.
„Bi-bitte nicht“, flüsterte sie und die Angst in ihrer Stimme brachte mich endgültig zur Besinnung. Langsam nahm ich meine Hände von ihr und trat einen Schritt zurück.
„Tut ... tut mir leid“, sagte ich atemlos. „Ist ... alles okay mit dir?“
„Ja“, erwiderte sie schwach. „Ja, ich bin ... in Ordnung. Würdest du jetzt ...“
„Oh!“, sagte ich und trat einen Schritt beiseite. „Natürlich. Sorry.“
Sie ging an mir vorbei und ihr nackter Arm streifte gegen meinen Arm. Die Berührung sandte einen Schauer über meinen Leib und ich unterdrückte ein Aufstöhnen. Dann war sie verschwunden. Ich ließ mich gegen die Wand fallen und atmete tief durch. Was war das gewesen? Ich hatte noch nie so auf eine Frau reagiert und ich kannte nicht einmal ihr Gesicht. Doch eines stand fest. Ich wollte sie, wie ich nie zuvor etwas gewollt hatte. Sie mochte sich noch dagegen sträuben, doch sie hatte keine Chance gegen mich. Ich war entschlossen und die Jagd hatte begonnen.
***
Geena
Mit zittrigen Knien schleppte ich mich die Treppe hoch. Mein Herz schlug so wild, dass ich Angst hatte, es würde in meiner Brust bersten. Ich versuchte zu begreifen, was da eben passiert war. Ich hatte nicht schlafen können und war in die Küche gegangen, um ein Glas Milch zu trinken. Als ich auf dem Rückweg aus der Küche in den Flur trat, stieß ich dann plötzlich mit einer Gestalt zusammen. Erst hatte ich vermutet, dass es sich um einen Einbrecher handelte, und war vor Schock wie gelähmt gewesen. Der zweite Schock kam, als meine Hände auf nackte Haut trafen. Warme Haut, die sich über harte Muskeln spannte. Dann seine Stimme. Diese tiefe, rauchige Stimme. Sie hatte mir einen Schauer über den Rücken gejagt.
Mit zittrigen Fingern öffnete ich meine Tür und huschte schnell in mein Zimmer, die Tür hastig hinter mir schließend. Ich wankte zum Bett und ließ mich darauf nieder. Noch immer schlug mein Herz schnell und meine Atmung kam unregelmäßig, als ich mir die ganze Szene erneut in Erinnerung rief. Ich hatte befürchtet, er würde mich küssen, als er seinen Kopf zu mir herabgesenkt hatte. Ein Teil von mir hatte dem sogar entgegengefiebert. Er hatte nach Weingummi gerochen und für einen irrwitzigen Moment hatte ich herausfinden wollen, ob er auch danach schmeckte. Was für verrückte Gedanken. Dieser Kerl war gefährlich. Wenn ich jemals einen Mann an mich heranlassen würde, dann sicher keinen, der einen ganzen Schweif von gebrochenen Herzen hinter sich herschleifte. Für ihn wäre ich nur eine weitere Kerbe in seinem Bettpfosten.
Reiß dich zusammen, Gee , ermahnte ich mich. Das eben hat nur bewiesen, wie wichtig es ist, dem Kerl aus dem Weg zu gehen.
***
Dark
Seit dem Vorfall im dunklen Flur waren vier Tage vergangen und Geena hatte sich wieder rargemacht. Egal, was ich anstellte, sie wich mir aus. Es machte mich wahnsinnig. Ich träumte von ihr, meine Gedanken kreisten ständig um sie und ich wusste noch immer nicht, wie sie eigentlich ohne Verkleidung oder Hut aussah. Heute war ich drauf und dran gewesen, ihr diese groteske Kopfbedeckung herunterzureißen, als sie sich wieder einmal an mir vorbeigestohlen hatte. Doch sie war mir erneut zwischen die Finger geschlüpft. Wortwörtlich! Ich beschloss, mich in dem Wasserloch, das ich gestern entdeckt hatte, ein wenig abzukühlen. Es musste ein Plan her. Langsam knabberte es an meinem Ego, dass ich diese
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