Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
Vom Netzwerk:
bedeuten.
    Mit einem tiefen Seufzer beugte sich Tony vor, um nach der Fernsehzeitung zu greifen, wobei einige Krümel von seinem T-Shirt direkt ihren Weg auf den Boden fanden. Er gab sich keine Mühe, um sie aufzuheben. Er fühlte sich viel zu träge, zu lustlos. Vielleicht sollte er sich mal in Carols Obhut begeben und ein paar Pillen gegen Depressionen einfordern?
    Plötzlich jagte ein Schreck durch seinen Körper, denn ein schriller Piepton erklang und dröhnte in seinen Ohren. Die Alarmanlage! Einbrecher?
    Sofort kam er auf die Beine, und da stürmte auch schon Angus die Treppe hinunter.
    „Was ist das denn?“, schrie er. Der Lärm der Sirene war kaum zu überbieten.
    „Weiß nicht!“, schrie Tony zurück. „Ich sehe nach!“
    Er lief vorweg, in die Küche, wo er sich eine große Taschenlampe schnappte, dann öffnete er die Tür. Eins musste man Tony lassen: Angst vor etwaigen Gefahren kannte er nicht.
    Angus widmete sich inzwischen dem Sicherheitskasten des Hauses und beendete den schrillen Pfeifton.
    „Ist da jemand?“, brüllte Tony. Mutig nahm er die Stufen nach unten, betrat dann den Weg, der direkt von der großen Auffahrt abging. Die beiden Vans standen vor dem Haus, Tony leuchtete jeden Winkel aus, doch er konnte nichts Auffälliges erkennen. Es kam öfter vor, dass sich, besonders nachts, Fans oder neugierige Passanten an dem hohen Zaun oder der Eingangspforte zu schaffen machten. Doch es war noch nie vorgekommen, dass tatsächlich jemand über den Zaun gestiegen war. Bis zu diesem Abend.
    Als Tony weiter über die Rasenfläche ging und auch dort alles ausleuchtete, sah er plötzlich eine Person, die ächzend vor dem Zaun lag und sich gerade versuchte, aufzurichten.
    „Hey!“ Tony geriet außer sich. „Was machen Sie da?“
    Er kam näher, leuchtete in das Gesicht des dunkel gekleideten Mannes und erblickte schließlich Erik.
    „Du?“
    „Sorry“, stöhnte Erik. Langsam kam er auf die Beine, doch sein Gesichtsausdruck blieb gequält.
    „Was machst du denn hier, mitten in der Nacht?“, fragte Tony sofort. Er kam näher. „Bist du etwa über den Zaun? Wieso hast du nicht geklingelt?“
    „Die Klingel … funktioniert nicht“, berichtete Erik. Er war ganz bleich um die Nase, sodass Tony ihn sicherheitshalber stützte.
    „Komm‘, ich bring‘ dich ins Haus.“

    Im Bungalow angekommen, lotste er Erik auf das Sofa, wo er auch sofort erschöpft zum Liegen kam.
    „Erik, du?“ Auch Angus war überrascht, doch er lächelte. „Dann werde ich mal die Polizei anrufen, damit die nicht einen Streifenwagen vorbeischicken.“
    Tony nickte. „Mach‘ das, es ist alles okay!“
    Unmissverständlich gab er zu verstehen, dass Angus sich nicht weiter kümmern musste, und so war er wenig später mit Erik alleine.
    „Die Klingel“, berichtete er, „die geht ab und zu nicht.“ Ein nervöses Lachen folgte. „Dylan hat mal die ganze Anlage aus der Vorrichtung gerissen, weil ihn die ständigen Besucher genervt haben. Seitdem herrscht dort ab und zu Wackelkontakt.“
    „Ach so“, erwiderte Erik. Er hielt sich den Bauch.
    „Bist du etwa verletzt?“ Erschrocken weiteten sich Tonys Augen. Er hatte sich genau vor das Sofa gehockt, um den Sichtkontakt mit Erik halten zu können.
    „Nicht so schlimm.“ Erik behielt seine Hände auf dem Bauch, ein deutliches Zeichen dafür, dass doch etwas nicht stimmte.
    „Darf ich sehen?“, fragte Tony, woraufhin sich Eriks Hände lockerten. Ganz vorsichtig und mit weiten Augen, schob Tony Eriks T-Shirt nach oben. Sofort erkannte er die blutende Schürfwunde.
    „Oh, mein Gott“, entwich es Tony. „Das müssen wir verbinden.“
    Aus dem Bad holte er Verbandszeug. Das war immer ausreichend vorhanden. Im Haushalt von Dylan Perk kam es öfter zu Verletzungen, das musste Tony nicht erst erläutern.
    Er reinigte die Wunde, deckte sie mit Kompressen ab und klebte schließlich ein breites Pflaster darüber. Das Hantieren an Eriks Körper hatte ihn ins Schwitzen gebracht, seine Hände zitterten aufgeregt. Eriks weiße, weiche Haut war begehrenswert. Tony konnte sein Verlangen kaum verbergen. Als er fertig war, strich er sich seine dichten Haare aus dem Gesicht. Auf seiner Stirn glänzte der Schweiß. Wieso hatte er auch seine Diät und den regelmäßigen Sport vernachlässigt? Er sehnte sich doch nach einem schlanken Körper. Nach einem athletischen, sehnigen Körper, wie Thor Fahlstrøm ihn besaß …
    Der Gedanke daran, dass genau dieser Mann seine Hände ebenfalls nicht

Weitere Kostenlose Bücher