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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Schwach vernahm er die Stimmen der anderen …
    „So kann ich nicht arbeiten!“, dröhnte Phil. „Wenn ihr ständig kommt, wann ihr wollt … Ich habe noch andere Bands zu betreuen!“
    „Mensch, du siehst doch, dass es ihm scheiße geht!“ Erik ergriff Partei.
    „Ein Säufer ist er!“ Es war Fynn, der sich zu Wort meldete. „Ich trink` ja auch gerne mal einen, aber wir wollen hier eine Platte aufnehmen!“
    Irgendjemand zerrte an ihm, richtete seinen müden Körper wieder auf.
    „Perk?“
    „Darauf hab‘ ich echt keinen Bock, ohne mich!“
    „Streitet euch doch nicht!“
    „Perk?“
    „Was heißt, streiten … Aber Phil hat doch recht, wie sollen wir mit einem Sänger arbeiten, der besoffen ist?“
    Dylan begann zu würgen. Beschämt drehte er sich weg, bevor er erbrach.
    „Nun sieh‘ dir das an, ich fass es nicht!“
    „Dylan, alles okay?“
    Er hielt sich den Magen, würgte erneut.
    „Halt doch endlich mal dein Maul!“
    „Was? Redest du etwa mit mir?“
    „Regt euch nicht auf …“
    „Jeg blir kvalm av deg!“ Es war deutlich Thor, dessen Stimme lauter wurde.
    „Hört doch auf, meine Güte!“ Tony versuchte, zu schlichten.
    Dylan sah nur noch Schwarz, das Letzte, was er vernahm, war Thors lautes Gebrüll:
    „Dra til helvete!“

    Vorsichtige bugsierte er ihn ins Bett, zog ihm lediglich die Schuhe aus. Da Dylan sich kaum darum bemühte, den Rest der Kleidung abzulegen und direkt niedersank und sich auf die Seite drehte, beließ es Tony dabei.
    „Schlaf’ deinen Rausch aus … und nachher, da reden wir mal drüber, okay? So kann das nicht weitergehen!“ Tony seufzte, während er Dylan zudeckte. „Ich mag mir gar nicht vorstellen, was wieder in den Zeitungen stehen wird.“
    Tatsächlich machte er sich Gedanken und die wurden von Tag zu Tag mehr, übten einen Druck aus, wie nie zuvor. Er war Manager von RACE, seine Aufgabe bestand darin, jeglichen Stress von der Band fernzuhalten. Aber im Moment schien es so, als hätte er gar nichts mehr unter Kontrolle, als würde er in seiner Aufgabe kläglich versagen.
    Dylan antwortete nicht. Seine Augen waren nur einen Spalt geöffnet, ebenso sein Mund, aus dem ein angestrengtes Atmen kam.
    „Ich bin dann mal weg, bei Susan, okay? Ich habe ihr einen Besuch im Freizeitpark versprochen.“
    „‘ kay“, kam es leise aus Dylan heraus. Woraufhin sich Tony drehte und das Zimmer verließ. Man hörte noch seine Schritte auf der Treppe, das Hantieren im Hausflur, dann fiel die Tür ins Schloss. Von draußen erklangen die Fahrgeräusche des Vans. Dylan atmete tief durch. Wahrscheinlich sollte er wirklich schlafen, so lange, bis er wieder klar denken konnte. Doch als er die Augen schloss, war wieder dieses grässliche Bild vor seinen Augen, das Bild eines Mannes, der ihn mehr und mehr ängstigte …

    Cay hatte geklingelt, doch niemand öffnete. Die beiden Vans standen nicht vor der Tür, war etwa niemand zuhause? Noch einmal betätigte er den Klingelknopf, und da meldete sich endlich eine Stimme durch die Gegensprachanlage.
    „Ja …?“
    „Dylan, bist du’s ? – Hier ist Cay, ich komme wegen des Interviews.“
    Eine lange Pause folgte.
    „Was ’ n für ’ n Interview?“
    „Für das Fanzine!“, erklärte Cay. „Hat Tony nichts davon erzählt?“
    Dylan antwortete nicht, stattdessen erklang der Türsummer, sodass Cay durch die hohe Pforte eintreten konnte.
    Inzwischen hatte Dylan die Eingangstür geöffnet. Aus kleinen Augen sah er Cay auf sich zukommen.
    „Sorry!“, rief der ihm entgegen. „Aber ich hatte den Termin mit Tony abgemacht.“
    Da entdeckte er die Flasche Whiskey in Dylans Hand. „Komme ich ungelegen?“
    „Nein, komm’ rein … Hast Glück, eigentlich sollten wir im Studio ...“ Die letzten Worte sparte er sich.
    „Ja, da war ich erst“, gestand Cay. „Man sagte mir, ihr arbeitet heute doch nicht.“
    „Mmh …“
    Dylan drehte sich, wankte zurück ins Haus. Sein Gang war unsicher. Immer wieder streckte er seine freie Hand aus, um sich an Möbelstücken oder der Wand festzuhalten. Er hatte versucht, zu schlafen. Aber das Bild vor seinen Augen, von dem Mann, der fies grinste und über und über mit Blut befleckt war, hatte ihn schnell wieder aus dem Bett getrieben.
    „Bist du allein?“, fragte Cay. Er sah sich um, doch es schien sonst wirklich niemand mehr da zu sein.
    „Alle … aus-ge-flo-gen …“ Dylan stoppte, setzte die Flasche an den Mund und trank ein paar Schlucke. Er trug eine schwarze Hose, die mit Riemen

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