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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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und Reißverschlüssen verziert war, dazu ein schlichtes schwarzes Longsleeve. Er war ungeschminkt, seine zotteligen schwarzen Haare waren ungestylt und hingen ihm wirr ins Gesicht.
    „In der letzten Zeit hält man nicht mehr viel von meiner Gesellschaft.“
    „Also, wenn es nicht passt, komme ich ein andermal wieder.“
    „Nee, schon `kay …“ Dylan lallte, dennoch zierte ein Lächeln sein Gesicht. „Lass’ uns hoch geh`n …“

    In Dylans Zimmer setzten sie sich aufs Sofa. Cay holte seinen Notizzettel heraus, auf dem er sich fein säuberlich die Interviewfragen notiert hatte.
    „Wie läuft es mit den Aufnahmen?“, war seine erste Frage, woraufhin Dylan nickte.
    „Ganz gut.“
    „Wann werdet ihr denn fertig sein?“
    Dylan zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“ Erneut führte er die Flasche an den Mund. Dabei waren seine Bewegungen fahrig, völlig unkontrolliert.
    „Und wann wird es Konzerte geben?“
    Dylan antwortete nicht. Seine Augen waren bis auf einen schmalen Schlitz geschlossen.
    „Hey!?“
    „Was?“ Er hatte Mühe sich zu konzentrieren.
    „Die Konzerte …“, wiederholte Cay.
    Dylan schüttelte den Kopf. „Weiß nich` mehr genau …“
    Völlig enttäuscht faltete Cay seine Notizzettel zusammen. „So wird das nichts …“
    „Was denn?“
    „Mit dem Interview!“, erwiderte Cay. Musste er das wirklich noch erklären? Besorgt sah er Dylan an. „Du bist ja gar nicht in der Lage vernünftig zu antworten.“ Er stand auf, gesellte sich neben Dylan, nahm ihm die Flasche aus der Hand. „Wieso musst du denn so viel trinken?“
    „Darüber zerbrich’ dir mal nicht dein süßes Köpfchen“, erwiderte Dylan. Vorsichtig legte er einen Arm um Cay, drückte ihn fest an sich. „Lust auf’n Schäferstündchen? Beim letzten Mal wurden wir ja so unsanft unterbrochen.“
    Seine Lippen berührten Cays Wange, schließlich berührten sie auch seinen Mund, sodass sie in einem Kuss versanken. Doch es war kein sinnlicher Kuss. Er geschah, wie unter Zwang, ohne Leidenschaft und schmeckte nach Whiskey und Zigaretten. Ein Kuss auf den Mund? Cay erstarrte. Obwohl ihn diese Tatsache positiv erstaunte, hatte er das Gefühl, dass Dylan gar nicht wirklich registrierte, was er tat, und so löste er sich schweren Herzens.
    „Heute nicht …“
    „Was?“ Dylan lachte affektiert. „Du lehnst mich ab?“
    Cay wich seinem Blick aus.
    „Dann machen wir ein paar Fotos … für’s Zine, `kay?“
    Cay spürte einen leichten Knuff in der Seite. Sollte das etwa die Wiedergutmachung für Dylans enttäuschendes Verhalten sein?
    Er sah, wie Dylan sich erhob und zum Schminktisch hangelte. „Muss mich nur noch etwas zurechtmachen …“ Auf dem Hocker davor, nahm er Platz und griff nach Kajal und Wimperntusche; ein jämmerlicher Versuch, die Situation zu retten. Mit unsicheren Bewegungen brachte er die Schwärze auf seine Augen, deckte dann die immer noch sichtbaren blauen Flecken ab, doch es änderte nichts an der Tatsache, dass er abgespannt und völlig übermüdet aussah.
    „Es hat doch keinen Sinn“, unterbrach Cay. Er war aufgestanden, betrachtete Dylan, der einen verzweifelten Blick mit seinem Spiegelbild austauschte.
    „Vielleicht hast du recht …“, entwich es ihm dazu.
    Cay nickte. Nie im Leben hätte er Fotos von Dylan gemacht, die ihn in einer so schlechten Verfassung präsentierten.
    „Ich muss leider los “, sagte er stattdessen.
    Er packte die Zettel zurück in seine Tasche. Im Augenwinkel konnte er erkennen, wie Dylan abermals nach der Flasche griff und daraus trank.
    „Ich will mich ja nicht einmischen“, sagte Cay, als er registrierte, dass Dylan nicht gewillt war, damit aufzuhören. „Aber ich denke, es ist nicht gut, dass du so viel trinkst.“
    Dylan nickte. Mit großer Mühe kam er auf die Beine, doch er war unsicher, konnte die Augen kaum offen halten. „Da bist du nicht der Erste, der mir diesen tollen Rat gibt.“
    Nochmals nahm er einen Schluck. Die Flasche war fast leer. Wo waren die anderen alle, die ihm ebenfalls diesen Tipp gegeben hatten? Wo waren sie, jetzt, in seiner Not?
    „Ich muss dann gehen“, sagte Cay. Zügig steuerte er die Tür an. Dylans Benehmen machte ihm Angst.
    Er warf einen letzten Blick auf den Sänger von RACE, der vor seinem Schminktisch stand, sich krampfhaft daran festhielt, nicht mehr antwortete, sondern nur noch ins Leere starrte.
    „Alles okay?“
    Dylan zögerte, nickte schließlich. „Ja, mir is` nur etwas … komisch.“
    „Dann hör’ auf

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