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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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ihm beinahe auf Augenhöhe war – und das, obwohl er schon zu den größeren Männern gehörte. Das waren keine Absätze mehr, das waren Waffen!
    „Also“, fuhr sie fort, „um’s kurz zu machen: Ganz gleich, was Lisa dir gerade erzählt hat – ich bin mir sicher, dass es etwas sehr Dummes war und dich gewiss verletzt hat – es war eine Lüge. Sie mag dich wirklich sehr. Sie kann es dir nur nicht sagen, weil sie furchtbare Angst hat. Nicht nur davor, wie du darauf reagieren könntest, sondern auch davor, ihre eigenen Gefühle zuzulassen und am Ende so verwirrt und emotional instabil auf andere zu wirken, dass sie von niemanden mehr ernstgenommen wird – insbesondere von ihren Verhandlungspartnern bei TFP. Dass ihre Strategie der Verleugnung ihrer eigenen Gefühle und des Wegstoßens deiner Person sie erst recht in diesen Zustand der Unzurechnungsfähigkeit treiben wird, ist ihr momentan noch nicht so wirklich klar. Nur aus diesem Grund habe ich beschlossen, hier zu intervenieren und dich anzusprechen, obwohl sie mich dafür wahrscheinlich später umbringen wird. Ich hoffe, dass du vielleicht ein wenig zugänglicher und vernünftiger auf meine Worte reagieren und dir meine inständige Bitte, dich nicht von ihrem seltsamen Verhalten abschrecken zu lassen, zu Herzen nehmen wirst.“ Karen hob fragend die Brauen und brachte Nick doch tatsächlich dazu zu nicken, obwohl sein Stolz ihm das eigentlich nicht erlauben wollte.
    „Sehr schön“, strahlte sie ihn an und holte noch einmal Luft. „Also – ich habe Verständnis dafür, dass du heute keine Lust mehr hast, dich mit meiner lieben, unvernünftigen Freundin auseinanderzusetzen und du hast auch jedes Recht darauf, ein wenig wütend auf sie zu sein und zu schmollen. Ich weiß, richtige Kerle schmollen angeblich nicht, aber wir beide wissen doch, dass das nicht stimmt. Morgen jedoch solltest du dich wieder an meine Worte erinnern und mit dem beschwingten Gefühl aufwachen, dass Lisa eigentlich total in dich verknallt ist und du nur einen winzigen Schritt auf sie zumachen musst, um ihre Pappmaché-Mauer zu durchbrechen und die restlichen Wochen in gemeinsamer Glückseligkeit zu verbringen. Klar, es wird wehtun, wenn sie dann irgendwann zurück nach Deutschland fliegen muss – und wir alle wissen auch, dass Fernbeziehungen  meist recht schwer bis gar nicht funktionieren – aber ich denke, die restlichen noch verbleibenden Wochen in Harmonie und Glück miteinander zu verbringen, ist besser als sich durch eine Zeit der unterdrückten Gefühle und durch sexuelle Spannung provozierten Streitereien zu quälen. Das wäre weder für eure Arbeit, noch für eure armen Seelchen gut, oder?“
    Wieder diese drängenden Augenbrauen. Er würde nicht einfach nicken. Nicht ohne länger über ihre Worte nachzudenken, zu überlegen, ob sie Recht hatte… Sein Kopf bewegte sich rauf und runter, ohne dass er ein Kommando dazu gegeben hatte – jedenfalls nicht mit seinem Verstand.
    Karen strahlte ihn ein weiteres Mal an und dann umarmte sie ihn einfach, drückte ihn kurz an sich. Als sie wieder ein wenig Abstand zwischen sich und ihn brachte, meinte er ein leises Murmeln zu hören, dass so ähnlich klang wie „Nicht schlecht“. Aber das machte ja keinen Sinn…
    „Ich hoffe, das nächste Mal, wenn wir uns sehen, hängt Lisa glücklich in deinen Armen“, grinste Karen nun und wandte sich um, um zurück zur Party zu gehen. Nick wartete schon auf das ‚sonst‘, das üblicherweise eine kleine Drohung einleitete, doch sie zwinkerte ihm nur zu und lief zurück zum Haus, ließ Nick einfach ein wenig verwirrt, aber doch erleichtert und mit deutlich besserer Laune stehen.

    ‚Lisa ist total in dich verknallt‘. Das waren die Worte, die sich besonders in Nicks Erinnerung gebrannt hatten. Worte, die ihn – trotz seines wenig rühmlichen Abgangs von der Party – erstaunlich gut hatten schlafen lassen. Worte, an denen er momentan leider wieder zu zweifeln begann, obwohl Karen nicht die einzige gewesen war, die ihm versichert hatte, dass Lisa mehr für ihn empfand, als sie nach außen hin erkennen ließ. Nick hatte am Vorabend noch Hannah besucht, um mit ihr über das zu sprechen, was geschehen war, und seine Schwester hatte nicht nur bestätigt, dass alle Anzeichen – selbst Lisas schroffe Abfuhr – dafür sprachen, dass die Autorin in ihn verliebt war, sondern auch behauptet, dass Nick sich ebenfalls Hals über Kopf in Lisa verliebt hatte.
    „Ganz ehrlich, Nick“, hatte sie

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