Three-Night-Stand (German Edition)
sein Körper eindeutige Reaktionen zeigte, die darauf hinwiesen, dass er tatsächlich bereits in Lisa verliebt war. Wie Herzklopfen, schwitzige Hände, Nervosität und so weiter. Alles, was davor gewesen war, wollte er erst einmal außer Acht lassen – selbst so eindeutige Hinweise wie seine Eifersuchtsattacken, wenn Lisa nach Liam fragte, oder seine Tendenz, sie immerzu berühren zu wollen. Es kam nur auf das heute an – nur danach hatte er sich richten wollen.
Und jetzt? Jetzt war sein ganzer Plan hinüber, mit dieser blöden Schlagzeile und dem dazugehörigen Foto, das alles, aber auch nichts bedeuten konnte. Die brennende Wut und Enttäuschung in seinem Bauch machten es einfach unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen und seine eigenen Reaktionen objektiv zu beurteilen. Wahrscheinlich würde er eh nur bissig und unfreundlich auf Lisa reagieren, wenn nicht irgendwer bald mehr Klarheit in diese Angelegenheit brachte. Irgendwer… wie zum Beispiel der große, blonde Mann mit der Sonnenbrille und dem dunklen, eleganten Mantel, der mit langen Schritten den Flur hinunterlief und direkt auf Nick zukam.
Liam war nicht allein. Neben ihm versuchte Cooper mit seinem Tempo mitzuhalten, um ihm irgendetwas zu erzählen. Es musste wohl etwas Lustiges sein, denn beide grinsten breit – zumindest bis Liam Nick entdeckte, denn genau in diesem Augenblick erstarb jeder Funken Freude auf seinem Gesicht. Nicks Magen machte eine unangenehme Umdrehung, weil er nicht genau wusste, wie er Liams Mimik interpretieren sollte. Schuldbewusstsein oder Schmollgesicht wegen der (zugegebenermaßen ziemlich ungerechtfertigten) Bemerkung, die Nick gestern ihm gegenüber hatte fallen lassen, bevor er die Party verlassen hatte?
„Hey, Nick!“ begrüßte Cooper ihn strahlend. „Hast die Party ja auch überlebt!“
„Ja“, gab Nick einsilbig zurück und sah stattdessen nur weiterhin Liam an.
„Hi“, grüßte der ihn nun auch und Nick war über den kühlen Ton seines Freundes beinahe erleichtert. Kein Schuldbewusstsein. Das war gut – mehr als gut.
„Wo ist Lisa?“ fragte Cooper nun und sah sich suchend um, als gäbe es in dem schmalen, leeren Flur tatsächlich irgendeine Möglichkeit, sich zu verstecken.
Nick zuckte die Schultern und nickte dann Liam zu. „Hast du keine Ahnung?“
Liam hob hinter seiner Sonnenbrille die Brauen. „Wieso? Nur weil sie bei mir geschlafen hat? Sie ist heute Morgen verschwunden, bevor ich wach war und auch nur ein Wort mit ihr wechseln konnte.“
„Naja, ich dachte, vielleicht steht ihr euch ab heute ja ein bisschen näher“, gab Nick etwas zu giftig zurück, ohne weiter darüber nachzudenken. Er hatte momentan einfach nicht die Nerven, um weiterhin Rücksicht auf die Gefühle der Menschen um sich herum zu nehmen. Irgendwann war das Maß voll.
Liam stieß ein verärgertes Lachen aus. „Ach so, ja – ich verstehe. Ich bin nicht nur ein verlogenes Arschloch, das allen nur vorspielt nett zu sein, sondern ich bin auch noch der Typ Mensch, der versucht seinem besten Freund das Mädchen auszuspannen. Alles klar.“
„Was soll ich denn sonst davon halten, wenn Lisa morgens aus deinem Haus kommt und die Presse sie bereits als deine neue Affäre betitelt?“ verteidigte sich Nick, obwohl ihn längst tiefe Erleichterung durchströmte. Er kannte Liam schon so lange und wusste, dass sein Freund ihn nicht belog. Das lag nicht in seiner Natur.
„Sie hat bei mir geschlafen, weil ich sie darum gebeten habe!“ knurrte Liam. „Du kennst meine Paranoia, wenn ich betrunken bin! Ich kann dann nicht allein sein. Und sie war es mir schuldig!“
Nick zog verwirrt die Brauen zusammen. „Sie war es dir schuldig ?“
Liam nickte und nahm nun endlich seine Sonnenbrille ab. Nick riss entsetzt die Augen auf. Liams linkes Auge war in den schönsten Blau- und Lilatönen angelaufen und ein wenig zugeschwollen.
„Lisa hat dir eine reingehauen?“ stieß Nick ungläubig aus und war beinahe versucht zu lachen. Liam verdrehte sofort die Augen – so gut wie er das momentan konnte.
„Nein – natürlich nicht!“ Sein Freund seufzte tief. „Das war Maverick. Aber Lisa war schuld dran. Und natürlich war mir danach die Laune so verhagelt, dass ich die ganze Party aufgelöst und alle nach Hause geschickt habe. Ich kann froh sein, dass alle Nachdrehs beendet sind und mein nächstes Filmprojekt erst in drei Wochen startet. Bis dahin müsste das wieder weg sein und ich kann…“
„Warte!“ Nick stoppte Liams
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