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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Situation. „Damit du dich voll und ganz auf die Vertragsverhandlungen konzentrieren kannst… dass dir auch nichts entgeht, weißt du. Die sind mit allen Wassern gewaschen, die Leute von TFP…“
    „Ja, ja“, gab Lisa mit einem angestrengten Lächeln zurück. Jetzt versucht er auch noch vom Thema abzulenken – wahrscheinlich, um seine eigenen Schuldgefühlen zurückzudrängen und ihr und sich selbst einzureden, dass er das nur für sie tat! Wie selbstlos die Männer doch immer waren…
    Wo war ihre Tasche? Sie musste hier weg, so schnell wie möglich, bevor ihre Maskerade aufflog und sie doch noch in Tränen ausbrach. Da auf der Couch…
    „Dann… dann geh ich jetzt besser“, stieß sie mühsam beherrscht aus und packte ihre Tasche. „Wir reden dann einfach wieder, wenn wir… wieder klarer denken können und wissen, was wir wollen…“ Sie lächelte ihn verkrampft an, drehte sich dann auf dem Absatz um und eilte so schnell auf die Haustür zu, dass Bonnie, die sich im Flur niedergelassen hatte, panisch aufsprang und mit eingeklemmtem Schwanz ins Wohnzimmer unter den Tisch sauste.
    „Lisa!“ Natürlich folgte Nick ihr und holte sie ein, als sie gerade die Tür öffnete. Und natürlich machte ihr Herz einen Sprung, weil sie hoffte, dass er sich die ganze Sache doch noch einmal anders überlegt hatte, dass er zugab, dass er sie liebte, und sie dann einfach in seine Arme zog und leidenschaftlich küsste. Ihr Herz hämmerte laut in ihren Ohren, als sie sich langsam zu ihm umdrehte und dann vorsichtig den Blick hob. Sie musste feststellen, dass dieser seltsame Ausdruck in seinen Augen stärker geworden war, diese Unruhe und… war das… Reue? Ein schlechtes Gewissen? Aber wieso?
    „Ich… ich…“ Er brach ab, schüttelte den Kopf und machte auf einmal einen furchtbar traurigen Eindruck. Das war nicht gut, nicht das, was sie sich erhofft hatte – auch wenn er nun eine Hand an ihre Wange legte und seinen Daumen sanft über ihre Haut streichen ließ. Er würde nicht sagen, was sie hören wollte, würde seine Meinung nicht ändern, seinen Vorschlag nicht zurücknehmen. „Pass auf dich auf, ja?“ stieß er leise aus. „Den wenigsten Leuten, die für TFP arbeiten, kann man vertrauen.“
    Lisa starrte ihn für einen Augenblick nur verwirrt an, schüttelte kurz den Kopf, wandte sich dann wortlos um und eilte hinunter zur Straße auf ihr Auto zu, das bereits vor ihren Augen verschwamm. Natürlich waren die Tränen nun nicht mehr aufzuhalten, liefen über ihre Wangen, während sie fest die Lippen zusammenpresste, um nicht auch noch zu schluchzen. Sie wollte nicht, dass Nick sie hörte, dass er bemerkte, wie sehr sie sich schon in ihn verliebt hatte, wie weh er ihr mit seinen Worten, mit diesem dummen Vorschlag getan hatte. Erst als sie auf dem Fahrersitz saß und mit einem Blick hinüber zum Haus erkannt hatte, dass Nick die Tür wirklich geschlossen hatte, ließ sie ihre Emotionen heraus, barg ihr Gesicht in den Händen und begann haltlos zu weinen.
     

Kapitel 20

    „Jetzt sieh mich nicht so an.“
    Er schluckte. Was hätte er auch sonst tun sollen? Was tat man in einer solchen Situation? Er kannte Reaktionen wohl aus Serien, Filmen, Büchern. Die Realität war da ganz anders. Sicherlich kannte er diesen Gesichtsausdruck, den er zur Schau trug, auch woanders her. Es war die Miene, die ihm das eine oder andere Mal entgegengeblickt hatte. In wütender Form, trauriger, enttäuschter, fassungsloser. Manchmal auch in Mischungen daraus oder mit einem gewissen Funken ‚Ich wusste es‘ garniert.
    Welchen genau sah man gerade an ihm? Welche Gefühle tobten in seinem Innern? War er überhaupt in der Lage, das zu definieren, oder war alles, was er fühlte, eine riesige Klaue, die sich um sein Herz gelegt hatte und es erbarmungslos fest in ihrem Griff hielt?
    „Meine Güte, du bist doch kein kleiner Junge mehr. Wir hatten eine Menge Spaß und können den auch weiterhin haben, wenn du jetzt endlich kein Drama mehr aus der Sache machst.“
    Sie sah ihn an, eine Mischung aus Langeweile und Ärger auf ihren Zügen, während ihre halb aufgerauchte Zigarette in ihren Fingern hin und herwanderte.
    „Ich hätte dich wirklich für erwachsener gehalten.“ Sie nahm einen tiefen Zug und atmete den weißen Rauch durch die Nase aus, was sie wie einen wütenden Stier wirken ließ.

    Vielleicht war es dieser letzte Satz, der Nick sagte, warum er sich gerade jetzt und ausgerechnet an diese Episode erinnerte, eine, die Liams Leben

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